Schwarzmüller: Neuer Tieflader ist noch vielfältiger einsetzbar

Die Pflicht, eine EU-Vorschrift zu erfüllen, hat Schwarzmüller zum Anlass genommen, seinen Tieflader gleich ganz zu überarbeiten. Bei allen aktuellen Bestellungen kommt mit dem vorgeschriebenen Unterfahrschutz eine neue Rampe zum Einsatz. Auch in weiteren Details will der Hersteller seinem Ruf gerecht werden, die flexibelsten Tieflader zu bauen. »Unsere Vision ist ein Tieflader, der ständig bewegt werden kann, weil er vielseitig einsetzbar ist. Mit unserer breiten Palette in diesem Fahrzeugsegment schaffen wir dafür die Grundlage«, so CEO Roland Hartwig.

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In der EU gilt ab September auch für Tieflader die neue Verordnung zum Unterfahrschutz bei Nutzfahrzeugen. Dieser muss doppelt so viele Kräfte wie bisher aufnehmen können, um bei einem Unfall niedrigere Fahrzeuge noch besser vor dem gefährlichen Unterfahren zu schützen. Die gesetzliche Änderung war der Ausgangspunkt, um die Tieflader auch an anderen Stellen zu optimieren. »Wir interpretieren den Tieflader als Multifunktionsfahrzeug für den Transport sperriger, schwerer Güter. Die steigende Nachfrage gibt uns recht«, erläuterte CEO Hartwig das Konzept der Fahrzeuggruppe.

Mit Schwarzmüller-Tiefladern können schwere Baumaschinen, Holzleimbinder und Stahlträger, aber auch Container und Sondermaschinen transportiert werden – alles bis zu 60 t Gesamtgewicht. Die Wandelbarkeit der Fahrzeuge hat nach Berechnungen des Herstellers zur Folge, dass sich die Einsatzzeiten um bis zu 40 % erhöhen. Deshalb würden Schwarzmüller-Kunden intensiv beraten, wie sie ihren Tieflader optimal für die spezifische Einsatzumgebung konfigurieren sollten.


Neue Rampe über dem Unterflurschutz

Das aktuelle Heck weist eine charakteristische Schwarzmüller-Optik auf. Über dem überarbeiteten Querformrohr, das als Unterfahrschutz Auffahrkräfte von bis zu 10 t aufnimmt, sitzt die neue Rampe. Sie ist als Baukastensystem konstruiert und lässt sich auch nachträglich einfach verändern. Die Rampe ist leicht und der Form nach schmal gehalten, den Boden kann man jederzeit von hart auf weich, Gummi oder Gitterrost umrüsten. Die Ladefläche ist standardmäßig mit Douglasie belegt, weil sie leistungsfähiger als Fichte ist. Harthölzer und Gummibeläge sind ebenso erhältlich.

Individuelle Ausstattung

Ein hydraulisch absenkbares Tiefbett erweitert die Einsatzvarianten ebenso wie seitlich ausziehbare Ladungsträger. Hydraulische Unterstützung gibt es für den Betrieb der Rampen. Zur Standardausstattung zählen Feuerverzinkung, automatisch klappbarer Stützfuß an der Rampe und LED-Beleuchtung. Eine Vielzahl von Achs- und Lenksystemen steht zur Auswahl. Steckrungen für den Holztransport oder eine Twistlock-Verriegelung für den Behältertransport sind Optionen. Die Fahrzeuge sind in 2- bis 5-achsiger Ausführung und in Deichsel-, Zentralachs- und Sattelanhängervariante erhältlich, um die Bandbreite der Transportmöglichkeiten zu erhöhen.    t

Fakten

Den Bereich »Customer Services« auf ein neues Niveau heben

Die Schwarzmüller-Gruppe will ihre Kundenservices neu aufstellen: Ein im Anhängergeschäft nicht bekanntes Dienstleistungs-Niveau soll dabei neue Anreize für Kunden schaffen. Das Geschäftsfeld soll sich durch die Umstellung in wenigen Jahren verdoppeln.

Schwarzmüller stellt auf ein proaktives Management der Serviceleistungen um. Der Fahrzeughalter soll maximalen Support erhalten, damit er sich noch stärker auf seine Kernkompetenz, den Transport, konzentrieren kann. »Wir werden unseren Kunden die Frage stellen, ob sich die eigene Werkstätte lohnt. Es macht Sinn, diese Ressourcen stattdessen ins Kerngeschäft zu investieren«, betont Armin Habel als neuer Leiter Customer Services der Schwarzmüller-Gruppe. Die durchschnittliche Auslastung eines Fahrzeugs liege zwischen 60 % und 80 %. Wer diese Quote anhebe, erarbeite sich zählbare Vorteile im harten Wettbewerb.

»Unser Ziel ist der Komplettservice, zum Beispiel in Form eines Hol- und Bringdienstes. Das ist mit Vollwartungsverträgen möglich, die den Serviceprozess in der Kosten-Nutzen-Rechnung voll transparent machen«, erläutert CEO Roland Hartwig.

Auf drei Ebenen will Schwarzmüller den Prozess zum Full-Service-Partner vorantreiben: Das flächendeckende Netz von Standorten wird auf mehrere Märkte erweitert. Hier stehen Deutschland und Polen im Mittelpunkt. Oberstes Ziel sind eigene Schwarzmüller-Kompetenzzentren, diese könnten durch voll handlungsfähige Kompetenzpartner ergänzt werden. Potenziale für proaktive Dienstleistung eröffnet zudem die Telematik. Schwarzmüller rüstet demnächst alle Fahrzeuge ab Werk mit Telematik aus. Die daraus resultierenden Erkenntnisse ermöglichen die proaktive Wartung ganzer Flotten. Letztendlich soll auch ein neues Entgeltsystem für das Full-Service-Paket entwickelt werden.

 

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