Wäre der ATF 400G-6 von Krandienstleister Cantiniau Levage ein Mensch – er würde seinen Job als sehr abwechslungsreich bezeichnen. Auf- und Abbau von Kunstwerken, Setzen von Schornsteinen an Industriestandorten, Montage von Antennen in Windparks, Anbringen von Glasfaser-Ummantelungen, das sind nur einige der Aufgaben, die der neue ATF 400G-6 in den ersten fünf Monaten seines Einsatzes übernommen hatte.
Vielfältiges Aufgabenspektrum
Cantiniau Levage mit Firmensitz in Feignies im Norden Frankreichs, nahe der Grenze zu Belgien, ist ein breit aufgestelltes, 23-köpfiges Unternehmen. Neben besonderen Aufgaben wie Abbruch-, Erd- und Sanierungsarbeiten sowie Montage, Demontage und Transport schwerer Teile, wie Portale und Eisenbahnbrücken, führt man Hebetechnikarbeiten in den Sparten Industrie, Windkraft, Internet, Klimaanlagen, Telefontechnik oder Hoch- und Tiefbau aus. Realisiert werden alle Kranservices mit elf Fahrern, die auf eine Flotte von insgesamt 13 Kranen zurückgreifen, darunter außer dem neuen ATF 400G-6 weitere fünf Tadano-Krane aus dem 40-t- bis 130-t-Bereich.
Nachteinsatz war unumgänglich
Den überwiegenden Teil seiner Kranservices erledigt Cantiniau Levage tagsüber. Um den Autoverkehr möglichst wenig zu behindern, wurde aber die Brücke auf der Autoroute du Nord nachts entfernt und der Verkehr über Raststätten umgeleitet. So konnte die Demontage, die Teil der beidseitigen Autobahnsanierung war, ohne zusätzlichen Zeitdruck erfolgen. Der Tadano ATF 400G-6 bewies sich während des gesamten Einsatzes als genau die richtige Wahl. Von der pendelfreien Lastaufnahme über den nach Anbieterangaben stärksten Hauptausleger seiner Klasse bis hin zu seinen besonderen Traglasten.
Anspruchsvolle Umgebungsbedingungen
Der ATF 400G-6 wird vom Hersteller als ein flexibel auch im Taxibetrieb einsetzbares Kraftpaket mit exzellenten Traglasten am Hauptausleger, sehr guten Traglasten an Spitzen sowie einem bewährten Zwei-Motorenkonzept beschrieben. Zudem stehe er mit seinem Logistikkonzept schon immer für »viel Traglast mit wenig Rüstaufwand«. Nur wenige Stunden wurden für das Rüsten, speziell das Anbringen der 96 t schweren Gegengewichte am Kran – wobei man bei dem ATF 400G-6 die ersten 25 t Gegengewichte zeitsparend mit dem ersten Hub tätigen kann –, zum Anheben der Brücke und zum Abrüsten des All-Terrain-Krans benötigt.
Auch das Positionieren bzw. Verfahren des Krans mit 96-t-Gegengewicht lief geradezu mühelos. Dabei waren die Sichtverhältnisse schwierig und es blies ein starker Wind – eine zusätzliche Herausforderung, die das Arbeiten verlangsamte. Denn die Brücke – 35 m lang, 5 m breit, 5 m hoch – wurde im Ganzen in einem Hub angehoben und auf einer Raststätte im Baustellenbereich abgesetzt.
Dazu wurde der 1970 angelegte Übergang mittels eines vierfach eingescherten Doppelhakens und ausreichend auseinander angeschlagenen Befestigungen erfasst, um Pendelbewegungen des Objekts entgegenzuwirken. Zu einem entspannten Hub trug auch der eingesetzte Lift-Adjuster bei. So blieb während des Einsatzes der Arbeitsradius konstant und der Übergang wurde angehoben, ohne nach vorn auszuschlagen. Eine Arbeitserleichterung für Kranfahrer Karim Idjouadjene: Er musste nicht ständig auf die Instrumente sehen, um den Radius zu überwachen und konnte seine volle Aufmerksamkeit auf die Last, ihr Umfeld und die Ansagen der Kollegen richten. Die maximale Hubhöhe belief sich auf 20 m, der Ausleger war auf 35,5 m teleskopiert, die Dauer des Hubs betrug 15 Minuten. Der Auftraggeber zeigte sich von der Arbeit des Krandienstleisters deutlich angetan. t