Die inzwischen fast 50 Jahre alte Autobahn A45 soll mit einer Gesamtlänge von über 257 km für rund 2,5 Mrd. Euro saniert und mehrspurig ausgebaut werden. Dazu zählt auch der Bau der Talbrücke über dem Heckebachtal bei Rinsdorf – der erste Spatenstich erfolgte hierfür bereits im September 2017. Der geplante Autobahnausbau auf insgesamt sechs Fahrspuren sowie zugehöriger Standstreifen soll außerdem über eine rund 1,2 km lange Lärmschutzwand verfügen. Allein für den Neubau der Brücke sollen die Gesamtkosten über 70 Mio. Euro betragen.
Eine echte Herausforderung
Von Beginn an war allen Beteiligten klar, dass es sich hierbei um ein wahres Mammutprojekt handelt, das nicht nur eine langwierige Planung, sondern viel Know-how abverlangt. Die neue Talbrücke muss eine Länge von 486 m in mehr als 66 m Höhe überspannen und entsteht dabei nur 20 m entfernt von der bisherigen Fahrbahn.
Nach Fertigstellung, so die bisherige Planung, sollen die beiden neuen Teilbauwerke mit jeweils drei Fahrbahnen mittels Querverschub aneinandergeschoben werden, um am Standort der alten Fahrbahn ihre entgültige Position zu finden.
Stück für Stück ans Ziel
Computergesteuerte Hydraulikzylinder drücken die Brücke geradezu im Schneckentempo an ihre Position – dennoch soll der gesamte Vorgang in nur zwei Arbeitstagen erfolgen. Währenddessen muss die Brücke ständig auf Risse und Verschiebungen hin kontrolliert werden. Unverzichtbar ist bei diesem Projekt die richtige Betonage der Pfeiler. Hierfür wird Frischbeton mit der Druckfestigkeitsklasse C 30/37 und einem PCE-Fließmittel verwendet. Notwendig ist das unter anderem deshalb, damit bei tiefen Temperaturen die Konsistenz des Frischbetons erhalten bleibt, um ihn weiterverarbeiten zu können.
Erfahrene Profis am Werk
Mit dieser Aufgabe wurde die im Siegerland ansässige Firma Häbel beauftragt. Zum einen verfügt sie über das notwendige Know-how, zum anderen greift das Unternehmen auf die für dieses Projekt notwendige Technik zurück. Ein gutes Beispiel dafür ist etwa die von Schwing konzipierte Autobetonpumpe S 51 SX (das bauMAGAZIN berichtete in Heft 9/22, Seite 168). »Wir haben uns aufgrund des niedrigen Gewichtes von unter 40 t bewusst für eine S 51 SX von Schwing entschieden. Dies erleichtert die Zulassung in Deutschland enorm. Gerade mit Blick auf das Bauprojekt an der Talbrücke bei Rinsdorf kommt außerdem die Reichhöhe von 51 m auf Basis eines fünfteiligen RZ-Mastes hinzu, der ideal für die Betonage der einzelnen Pfeilerschüsse geeignet ist«, sagt Dennis Häbel, Geschäftsführer der Firma Häbel.
»Schuss« für »Schuss«
Den Frischbeton erhält die S 51 SX vom nahe gelegenen Mischwerk der Firma Holcim. Nur sechs Fahrminuten von der Baustelle entfernt, sorgt das für schnelle Abläufe. Die Betonage der zwölf Pfeiler erfolgt in Teilbereichen in sogenannten »Schüssen«. Das ist notwendig, da die Schalungen das Gewicht des Frischbetons ansonsten nicht halten könnten. Ein »Schuss« weist jeweils eine Höhe von 4 m auf. Für einen Schuss werden rund 125 m3 Beton benötigt, dass sind rund 18 Mischerladungen. Im Schnitt können drei Mischer pro Stunde die Betonpumpe anfahren. Je Mischer mit ca. 7 m3 sind das demnach 21 m3 in der Stunde. Hier spielt die S 51 SX ihre Stärken aus: Sie verfügt als Variante mit der P2023-110/75-Pumpenbatterie über eine maximale Pumpleistung von 161 m3 in der Stunde – mit der Pumpe P2525-120/85 sind es sogar 162 m3.
S 51 SX: Stabil und langlebig
Als Großmastlösung punktet die Autobetonpumpe S 51 SX mit hoher Stabilität, Robustheit und reduziertem Einsatzgewicht. Aufgebaut auf einem 10 x 4-Trägerfahrzeug mit Euro-6-Antrieb ergibt sich ein Gesamtgewicht von unter 40 t. Um eine maximale Beweglichkeit für die Baustelle (5-teiliger Mast in RZ-Faltung mit großen Öffnungswinkeln) zu erzielen, ist das Modell mit einer kombinierten Roll-Z-Faltung mit 235°- und 230°-Drehwinkeln in den letzten beiden Mastelementen ausgestattet. Mehr Flexibilität erlangt die Autobetonpumpe durch die kurzen vorderen Mastelemente. Insgesamt verfügt die S 51 SX mit der Pumpenbatterie P2525-120/85 über eine Reichhöhe von 50,1 m, eine Fördermenge von maximal 162 m3/h sowie einen Maximalförderdruck von 85 bar.d
Als Spezialist der Bau- und Betonbranche verfügt das im Siegerland ansässige Unternehmen Häbel über mehr als vier Jahrzehnte an Erfahrung im Befördern von Beton. Tagtäglich sorgt die Firma Häbel für effiziente und wirtschaftliche Lösungen auf den Baustellen. Bereits in der dritten Generation wird das Familienunternehmen heute von Dennis Häbel geleitet. Im Jahr 1973 gegründet, hat sich Häbel zu einem modernen Unternehmen entwickelt, das traditionelle Werte mit Zukunftssicherheit verbindet. Allein die langfristig geplanten Bauarbeiten entlang der A45, der sogenannten Sauerland-Linie, sichern der Firma eine erfolgsversprechende Zukunft. Punkten möchte die Firma Häbel hierbei insbesondere mit Werten wie Flexibilität, Zuverlässigkeit und hochwertiger Maschinentechnik.