Schwing GmbH Der »BioShifter« in der Biomasse als das »S-Rohr 2.0«

Für den Biomassebereich entwickelt Schwing-Stetter einen Pumpenkopf, mit dem die Erfahrung im Industriepumpenbereich mit dem Rock-Schieber ausgeweitet werden kann.

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Allein in Deutschland landen laut Wikipedia jährlich rund 12 Mio. t Lebensmittel im Müll. Diese Lebensmittel, aber auch nachwachsende Rohstoffe (NaWaRo) wie Holz, Mais oder Weizen enthalten pure Energie, die entweder in Biomeilern aerob (mit Sauerstoff und Bakterien) zu Wärme oder in Biosgasanlagen anaerob vergärt zu Gas umgewandelt werden. Bei den meisten Biogasanlagen wird das entstandene Gas vor Ort in ei­nem Blockheizkraftwerk zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt, neuere Anlagen bereiten das Biogas mit Hinzunahme von CO₂ und H₂O zu Biomethan auf, das von solch hoher Qualität ist, dass es direkt in das Erdgasnetz eingespeist werden kann.

Aktuell hat die Bio-Methanisierung und das Einspeisen in das heimische Erdgasnetz enorm an Bedeutung zugenommen, um Deutschland unabhängiger von externen Gasquellen zu machen. Auch Frankreichs Präsident Macron hat angekündigt, allein 10 Mrd. Euro für den ökologischen Wandel bereitzustellen, 5 000 neue Biosgasanlagen sollen gefördert und neu gebaut werden. In Deutschland hat sich die Zahl der Biogasanlagen in den vergangenen 20 Jahren verzehnfacht. Der Fachverband Biogas schätzt in einem Positionspapier vom April, dass allein durch den weiteren Ausbau von Biogas 42 % des bekannten Gasimports aus Russland ersetzt werden könnten.

 »Unser Ziel ist es, mit dem neuen BioShifter einen großen Beitrag zu leisten, den CO₂-Abdruck und damit die Abhängigkeit von fossilem Erdgas langfristig zu verringern.«  Jens Heinrich, Leiter Marketing International der Schwing-Stetter-Gruppe

In der Prozesskette einer Biogasanlage muss die Biomasse von Schredder und Siebtrommel über Rohrleitungen zum Fermenter befördert werden – diese Aufgabe übernimmt der neue BioShifter von Schwing.

Die Erfindung des S-Rohrs

Bereits 1961 hatte Friedrich Wilhelm Schwing das S-Rohr als Ausprägung einer Rohrweichenpumpe zum Patent angemeldet. Es zeigte sich aber, dass der ebenfalls von Schwing entwickelte Rock-Schieber für den Transport von Beton oder anderen homogenen Medien Vorteile gegenüber dem S-Rohr besitzt. Das Unternehmen Schwing hat sich dem S-Rohr-Thema erneut angenommen und mit der Erfahrung beim Rock-Schieber neu gedacht. Heraus kam mit dem BioShifter eine moderne Rohrweichenpumpe, die speziell für die Förderung von Biomassen mit einem hohen Störstoffanteil prädestiniert ist. Der BioShifter wird mit einer Zweizylinder-Kolbenpumpe je nach Anwendung in verschiedener Länge und unterschiedlichem Durchmesser kombiniert und soll die Vorteile des Rock-Schiebers bei geringem Verschleiß, einfacher Wartung und geringer Störanfälligkeit umfassen.

Leichte Wartbarkeit

Um Verschleißteile beim S-Rohr austauschen zu können, musste bisher meist die Vorpressmischschnecke aufwendig demontiert werden. Dazu ist der Zugang zum klassischen S-Rohr meist nur von oben möglich, was Reinigung und Wartung mühsam machen. Der BioShifter lässt sich vergleichsweise einfach warten: Der vordere Trichterteil kann weggeklappt werden, ermöglicht somit den einfachen Zugang von vorn und erspart darüber hinaus auch den Abbau der vorgelagerten Förder­schnecke. Für den schnellen Service gibt es zusätzlich mit dem BioShifter-Quick-Hatch eine Serivceklappe, falls Störstoffe im Bereich des Trichters den Transport einschränken.

Druckausgleichsfedern für höhere Dichtigkeit

Der Rock als etablierte Rohrweiche ist über die Jahre zum Dauerläufer gereift. Druckausgleichsfedern vorn und hinten sorgen laut Hersteller für zuverlässige Dichtigkeit, die auch bei hoher Beanspruchung lange und verlässlich erhalten bleibe. Schwing will nun diese Vorteile auf die neue Ausprägung des S-Rohrs übertragen. Beidseitig angebrachte Druckausgleichsfedern gleichen den über die Zeit durch Verschleiß verlorenen Abstand aus und erhöhen den Druck, um Leckagen über einen langen Zeitraum zu vermindern. Im Ergebnis soll seltener manuell nachgeführt werden müssen, die Gefahr von Wasseraustritt dramatisch verringert werden und das S-Rohr dicht bleiben.


Strömungsoptimiert

Der BioShifter wurde von Grund auf neu konstruktiv gerechnet, um den Verlauf der Strömung zu optimieren. Die Umlenkung des Medienstroms wurde minimiert, was den Verschleiß verringern und somit die Langlebigkeit erhöhen soll. Gleichzeitig werden laut Hersteller potenzielle Ausfälle durch Störstoffe, die den Leitungsweg verstopfen könnten, auf ein Minimum reduziert und der Gefahr von Klumpenbildung durch eine in­homogene Entwässerung des Transportmediums entgegengewirkt.

Dauerläufer für Biomasse

»Unser Ziel ist es, mit dem neuen BioShifter einen großen Betrag zu leisten, um die gebundene Energie, die in überlagerten Lebensmittel und NaWaRo steckt, effizienter zu pumpen, den CO₂-Abdruck und damit die Abhängigkeit von fossilem Erdgas langfristig zu verringern«, sagt Jens Heinrich, Leiter Marketing International der Schwing-Stetter-Gruppe.    t

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