»Wir sind stolz, gemeinsam mit unserem Partner Thyssen Schachtbau und allen weiteren beteiligten Firmen für die Ruhrkohle AG und das Land NRW an einem solch spannenden Projekt teilnehmen zu können. Für uns als ortsansässiges Unternehmen aus Herne ist dies ein Referenzprojekt Wir haben kurze Wege zur Baustelle und die Zusammenarbeit symbolisiert den Zusammenhalt des Ruhrgebiets.« Dennis Feldbrügge, Projektingenieur Baustellentechnik bei Schwing.
Die Schächte sollten aus Gründen der Standsicherheit verfüllt werden. Zudem sollte weiterhin die Möglichkeit bestehen, das Grubenwasser weiterhin dauerhaft vom Grundwasser trennen zu können. Hierzu werden Hüllrohre in den Schacht eingelassen, welcher ringsum mit Beton verfüllt wird. So kann das Grubenwasser über Hochdruckpumpen jederzeit aus dem Schacht gepumpt werden. Insgesamt werden so rund 95 000 m³ Beton gepumpt, wovon 55 000 m³ auf Schacht XII und weitere 40 000 m³ auf Schacht II entfallen. Die Verfüllung der Schächte sollte bei laufendem Museumsbetrieb stattfinden, höchsten Sicherheitsanforderungen entsprechen und möglichst in die Landschaft des Weltkulturerbes passen. Hierzu waren zahlreiche Maßnahmen erforderlich, die in mehreren Jahren Planungsleistung durch Thyssen Schachtbau und Schwing realisiert wurden.
Über 150 m lange Förderleitung
Insbesondere für die Verfüllung von Schacht XII ergaben sich besondere Anforderungen. So sollte die übertägige Betonförderung von der Pumpstation bis zur Übergabestation am Schacht mit einer stationären Betonpumpe über eine 150 m lange Förderleitung erfolgen. In der Pumpstation wurde eine SP 2800 E, eine stationäre Betonpumpe mit 132 kW elektrischer Antriebsleistung und einem maximalen Betonförderdruck von 108 bar, installiert. Auch für die Verfüllung von Schacht II wurde eine SP 2800 E installiert. Aus Lärmschutzgründen für den Museumsbetrieb bekamen die Stationärpumpen Schalleinhausungen. Das Förderleitungskonzept beinhaltet, dass bei eventuellen Komplikationen in jedem Fall eine Redundanz gegeben ist und auch die Reinigung oder Betonage-Abbruchkonzepte im Hinblick auf die Rückförderung des Betons zur Pumpstation wirtschaftlich ermöglicht werden. Zudem darf für den Fall einer defekten oder beschädigten Förderleitung kein austretender Beton das Gelände des Weltkulturerbes verschmutzen oder die Besucher gefährden. Realisiert wurde dies mit einer 3-strängigen Betonförderleitung sowie zwei Versorgungsleitungen für Druckluft und Wasser. Die gesamte Förderleitung wurde in sogenannten Rohrleitungswannen eingehaust und zu Wartungszwecken mit Öffnungsklappen zugänglich gemacht. Ebenfalls wurden aus Lärmschutzgründen Dämmelemente innerhalb der Rohrleitungswannen eingebaut.