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Sandvik: Kompakte Vielseitigkeit mit besten Referenzen

Das radmobile Sandvik-Außenhammerbohrgerät Commando hat eine Karriere zu verzeichnen, von der seine Entwickler wohl kaum zu träumen wagten. Beispiele seiner gereiften und gewachsenen Kompetenz liefert das im Vorjahr von Sandvik lancierte Modell Commando DC130Ri in anspruchsvollen Über- und Untertageeinsätzen.

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Der Großauftrag zum Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden ist einer der prestigeträchtigen in den Auftragsbüchern der Sächsischen Sandsteinwerke in Pirna, ist doch Elbsandstein ein nach wie vor gefragtes Werksteinprodukt. Im Moment stehen Auftragslieferungen für das Berliner Stadtschloss im Blickfeld der Gewinnungstätigkeit. Für den Stadtschloss-Auftrag ist der eher grobkörnige Sandstein aus dem Steinbruch Lohmen ebenso gefragt wie der ­etwas weichere aus dem Steinbruch in Reinhardtsdorf. Bei der Blockgewinnung spielen Sandvik-Bohrgeräte die Hauptrolle. Gleich fünf davon repräsentieren aktuell den Maschinenpark des Betreibers. Zwei, ein Commando DC302 und ein neuer DC130Ri, sind aktuell auf ­verschiedenen Sohlen im Steinbruch Lohmen im Einsatz. Dabei punktet der DC130Ri mit Geländegängigkeit und Vielseitigkeit beim vertikalen und horizontalen Reihenbohren auf. »Wir haben kurzzeitig auch andere Fabrikate getestet. Keines davon kam an die Erwartungen heran, die wir aus den Erfahrungen mit Sandvik-Geräten hatten«, betont Uwe Jahr, Abteilungsleiter Gewinnung und Produktion.


Der Commando DC130Ri mit optimiertem Schwerpunkt meistert auch steile Gefälle. Bohrist Andreas Krause lenkt das 3-t-Gerät zügig und mit virtuoser Sicherheit per Fernbedienung über eine steile Rampe auf seine Arbeitssohle. Dort fährt er die Stützen aus und bohrt eine vertikale Sprenglochreihe ab. Nur zwei bis drei Minuten dauert es, bis er ein Sprengloch mit Wasserspülung niedergebracht hat und sich an das nächste macht. Bereits mit dem Vorgängermodell Commando DC125 vertraut, stellte das Umlernen auf den intelligenten Neuzugang für ihn kein Hindernis dar. »Die Bedienung ist zwar etwas anders, aber ein paar Stunden Einschulung genügten, um das komfortable Gerät zu beherrschen.« So arbeiten sie nebeneinander, der Bohrist und sein Helfer mit Roll-Over-System, das beim Bohren der Horizontallöcher einen beachtlichen Zeitgewinn verspricht.

Zuviel Hohlraum an der falschen Stelle

Die ehemalige Kalisalzgrube Teutschenthal im Saalekreis wird heute als Versatzbergwerk für bergbaufremde mineralische Abfälle betrieben. Eine Verfüllung der einst im Kammerpfeilerbau entstandenen Hohlräume zur Gefahrenabwehr ist wichtig. So etwas wie der Gebirgsschlag vom September 1996, in dessen Folge das gesamte Ostfeld der Kaligrube kollabierte, soll sich nicht wiederholen. Entsprechend zügig wird die systematische Hohlraumverfüllung vorangetrieben. Verantwortlich dafür ist das Unternehmen GTS Grube Teutschenthal Sicherung. Um bei der Verfüllung auch die zugefallenen Kammern und Gänge zu erfassen, sicherte sich der Betreiber im Nachauftrag das Know-how der TS BAU. Gewappnet mit dem nötigen Wissenshintergrund und der Unterstützung durch drei mobile Sandvik-Bohrgeräte – zwei Commando DC125 und einem 130er-Nachfolger – legen die Fachleute die zugefallenen Bereiche für die anschließende Verfüllung frei und weiten sie auf. Das hinzu gekommene Außenhammerbohrgerät Commando DC130Ri hat dabei im Untertageeinsatz rasch seine Qualitäten offenbart.

Aufgeräumter präsentiert

Ausgestattet mit einem energieeffizienten Hydraulikhammer, ergonomischen Bedienelementen und Staubabsaugung punktet der neue Commando auch dann, wenn gelegentliche Toneinschaltungen zu durchörtern sind. So machte sich die Druckfolgeregelung von Vorschub und Schlag zur automatischen Anpassung der Bohrenergie an wechselnde Gesteinsbedingungen gegenüber dem einfachen Drehbohren im Vortrieb schnell in Leistung bezahlt. Die Roll-Over-Bohrlafette wartet mit Flexibilität in schwer zugänglichen Bereichen auf. Positiv bewertet wird auch, dass sich Verschlauchung und elektrische Verdrahtung am Ausleger im direkten Vorgängervergleich beim DC130Ri aufgeräumter präsentieren.

In jeder Schicht werden Bohrlöcher für die Sprengarbeiten gesetzt. Die Staubschutzmanschette liegt dabei eng an der Wand an und macht das luftgespühlte Bohren zu einer sauberen Sache. Anschließend wird für die Hohlraumaufweitung oder die Erreichbarkeit zugefallener Kammern jeweils gesprengt. Sprenghauer Alexander Ackermann manövriert beide Commando-Typen, den 125er und den 130er, sicher per Fernbedienung auf der Sohle zum nächsten Einsatzort. Die älteren 125er-Modelle setzen auf Zuverlässigkeit, das neue dockt an die Markentreue mit Leistungsmerkmalen an, die Nutzwert und Komfort weiter erhöhen sollen. Beim Bohren selbst assistiert das intelligente Bohrkontrollsystem. Der Sprenghauer weiß zu schätzen, dass die Bohrparameter bedarfsweise auch während des Bohrens verändert werden können und attestiert dem neuen Commando ein Plus an Leistungsfähigkeit.

TS-BAU-Bauleiter Jürgen Schrade lässt angesichts der guten Erfahrungen auf »seine Commandos« nichts kommen. Untertagebohrgeräte mit gleicher Eignung hätte sein Unternehmen auch zu einem höheren Preis mit weniger Flexibilität kaufen können. So aber verfügt er über drei kompakte und vielseitige Modelle für den Untertageeinsatz, die am Ende auch noch für viele andere Arbeiten geeignet sind. Doch das ist Zukunftsmusik. Vorerst bleibt untertage genug zu tun.    §

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