Mit der Inbetriebnahme des neuen Logistikzentrums kann Liebherr einen weiteren wichtigen Meilenstein setzen und die Erfolgsgeschichte am Standort Telfs fortführen: Seit 1979 produziert Liebherr dort hochmoderne Planierraupen, die insbesondere durch ihren innovativen Antrieb den Maßstab in Wirtschaftlichkeit setzen. So stellte Liebherr beispielsweise im Jahr 2016 die weltgrößte hydrostatische Raupe vor, um aufzuzeigen, dass auch höchste Leistungsanforderungen bei der Rohstoffgewinnung in Minen ressourcenschonend und effizient bedient werden können. Ein weiteres wichtiges Geschäftsfeld am Standort sind die Liebherr-Teleskoplader. Durch die OEM-Partnerschaft mit der Firma Claas im Jahr 2015 erschloss sich Liebherr auch Absatzpotenziale in der Landwirtschaft. »Hinzu kommt ein gestiegenes Interesse aus der Baubranche: Im vergangenen Jahr haben wir rund 500 Einheiten der Claas-Telelader an die Bauindustrie geliefert.«
Hochmodernes Automatiklager
Um das starke Wachstum der Vergangenheit auch in den kommenden Jahren fortsetzen zu können, hat Liebherr nun am Standort Telfs über 35 Mio. Euro in sein neues Automatiklager investiert. Das Herzstück des Neubaus stellt zweifelsohne das vollautomatische Hochregallager dar: Insgesamt verfügt es über 16 200 Stellflächen für Paletten und bietet zusätzlich Platz für 41 000 Kleinteile. Seine enorme Lagerkapazität sowie die Automatisierung komplexer Lagerprozesse tragen dazu bei, die räumlich begrenzte Werksfläche optimal auszunutzen. Das bedeutet, dass sich der Materialfluss von der Warenannahme bis zu dem Ort, an dem die Routenzüge für die Auslieferung an das Montageband vorbereitet werden, über mehrere Etagen des neuen Gebäudekomplexes erstrecken kann.
Eine klare Zielsetzung
Einher gehen Planung und Bau eines neuen Logistikzentrums jedoch mit der Frage, welche Strategie der Baumaschinenhersteller damit verfolgt. Wie bereits erwähnt, setzt sich Alfred Weithaler mit einer Produktion von über 3 000 Einheiten pro Jahr ein ambitioniertes Ziel. »Der Geschäftsbericht der Liebherr-Gruppe aus dem vergangenen Jahr spricht da eine deutliche Sprache. Trotz der vielen Herausforderungen ist uns mit 12,5 Mrd. Euro ein neuer Rekordumsatz gelungen, Das Ziel ist es, in diesem Tempo weiterzuwachsen. Und gerade weil die wirtschaftlichen, politischen, aber auch marktspezifischen Herausforderungen nicht weniger werden, ist Weitsicht gefragt – und Schlüsseltechnologien werden hierfür entscheidend sein. Ohne jeden Zweifel wäre jeder Blick in die Glaskugel unseriös, aber ich denke, dass Liebherr seiner Riege treu bleibt und mit dem Bau des neuen Logistikzentrums einen weiteren wichtigen Schritt unternommen hat, um die gesteckten Ziele zu erreichen«, so Alfred Weithaler. Ebenso sei Liebherr darum bemüht, so viele Bauteile wie möglich aus eigener Hand zu fertigen: »Wir produzieren in den Märkten und bleiben auch dabei. Verändert hat sich jedoch, dass noch weniger Abhängigkeiten geschaffen wurden.« Zu weiteren strategischen Ausrichtungen am Standort in Telfs sowie zu den wichtigsten Produktneuentwicklungen der Liebherr-Gruppe wird das bauMAGAZIN in der kommenden September-Ausgabe unter der Rubrik »Im Blickpunkt« berichten. d