Liebherr Teleskoplader-Innovationen und -Weiterentwicklung

Zwischen technologischer Innovation und kundenzentrierter Weiterentwicklung – Teleskoplader von Liebherr

Lesedauer: min

Durch ihre Multifunktionalität als geländegängige Stapelmaschinen sind Teleskoplader seit ihrer Markteinführung unentbehrlich in vielen industriellen und landwirtschaftlichen Anwendungen geworden. Dabei bietet genau diese Vielseitigkeit der Geräte – zwischen Fahren im Gelände und Stapeltätigkeiten in großen Höhen – enormes Innovationspotenzial.

Aus diesem Grund prägen laufende technologische Fort- und Neuentwicklungen dieses dynamische Maschinensegment. Markt, Wettbewerbsdruck sowie Kundenerwartungen und selbstverständlich Megatrends, wie alternative Antriebskonzepte, Digitalisierung und Automatisierung, liefern hierbei die Impulse und setzen die Rahmenbedingungen.

Im November 2019 wurde die Liebherr-Werk Telfs GmbH mit dem Tiroler Innovationspreis für ihre „Multi Path Power Transmission“ ausgezeichnet, die das Senden von elektrischen Signalen über Hydraulikschläuche möglich macht. Die Technologie, die konventionelle Hydraulikanlagen erweitert, ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Innovationskraft am Standort. Im Folgenden liefert das Entwickler-Team aus Telfs weitere Einblicke in batterieelektrische Antriebskonzepte und Assistenzsysteme für Teleskoplader sowie die Rolle von Liebherr als innovativer Baumaschinenhersteller.

Prämierte Liebherr-Innovation: Multi Path Power Transmission

Elektrische Leistung über das vorhandene Metallgewebe eines Hydraulikschlauchs zu transportieren, ist grundsätzlich nicht schwierig. Signale gezielt aufzubringen und ebenso gesichert wieder abzuleiten – ohne Störeinfluss von Temperaturen oder Drücken und ohne unnötig viele Bauteile unter Strom zu setzen–, hingegen schon. Mit der Entwicklung spezieller Entkopplungselemente, namentlich „Multi Path Power Transmission“, ist dies Liebherr nun erstmals gelungen, was zahlreiche bauliche Herausforderungen speziell beim Teleskoplader löst.

Denn diese Maschinen sind im Inneren des Auslegers platzmäßig begrenzt. Schließlich haben hier der schützenswerte Hydraulikzylinder sowie alle notwendigen Schläuche und Kabel (in weiteren Führungsrohren) ihren Platz. Gleichzeitig steigt laufend der Kundenbedarf an elektrischen Anschlüssen am Teleskopkopf beziehungsweise die Anzahl an Sensoren aufgrund der Digitalisierung. Durch die Neuentwicklung aus Telfs, die ausgezeichnet mit dem Tiroler Innovationspreis überregionale Beachtung erfuhr, müssen zukünftig einerseits weniger Kabel montiert werden und andererseits lassen sich mehr elektronische Funktionen für den Nutzer der Maschinen realisieren.

Ein weiterer Vorteil für sowohl Hersteller als auch Kunde: Durch das Detektieren von elektrischen Widerstandsänderungen lässt sich die voraussichtliche Lebensdauer des Hydraulikschlauches genau diagnostizieren. Das kann altersbedingten Defekten und somit umweltschädlichen Leckagen gezielt vorbauen und hilft Kunden, Servicetermine gezielter und ökonomischer zu planen.


Durch die Gebrauchsmustervoranmeldung in 2019 und einem dreivierteljährigen Feldtest steht die geschützte Liebherr-Technologie kurz vor der Serieneinführung.

Seit 2006 innovativ in Industrie, Bau und Landwirtschaft – Teleskoplader made by Liebherr

Bereits bei Markteinführung der ersten Liebherr-Teleskoplader im Jahr 2006 warteten die Maschinen mit Technologien auf, die der Rest der Branche teilweise erst in den letzten Jahren realisieren konnte. Beste Beispiele sind Funktionen wie „Auto Power“ oder die programmierbare Schaufelrückführung, die sich seit dem Start der Produktion für die Landmaschinenmarke Claas und der neuen Industrie-Teleskoplader größter Beachtung und Nachfrage erfreuen.

Die Prämisse bei Liebherr lautet: Entwicklung unter voller Einbindung der Kunden. Deswegen liegt der Fokus heute vor allem auf der Steigerung von Produktivität und Sicherheit durch Automatisierung und Assistenzfunktionen. Hier lassen sich ergänzend zu den oben genannten Beispielen weitere Liebherr-Funktionen, wie die Feinsteuerung zum präzisen Ablegen von Lasten, die aktiv eingreifende Überlastwarneinrichtung oder die Berganfahrtshilfe „Auto Hill Assist“, anführen.

Die Zukunft: Liebherr erarbeitet automatisierte und elektrisch angetriebene Konzepte

Grundanforderungen, wie Fernsteuerkonzepte zum Bedienen von Hubarbeitsbühnen aus dem Arbeitskorb heraus, gehören seit jeher zum Liebherr-Angebotsumfang. Heute geht es vor allem um die Einbindung des Teleskopladers in teilautomatisierte Logistikprozesse, in deren Zentrum nach wie vor der Fahrer steht. Diesen gilt es, bei repetitiven Lade-, Stapel- und Transportaufgaben zu unterstützen, um diese Arbeiten schneller und effizienter zu verrichten. Programmierbare Schaufelführung, Rüttelfunktion oder „Auto Power“ waren hier schon früh serienreife Optionen. Viele weitere Funktionalitäten sind am Standort Telfs in Entwicklung und Erprobung. Hierbei erlaubt die elektronisch gesteuerte Hochleistungshydraulik die einfache Integration in die heutige Maschinengeneration.

Neben neuer Funktionalitäten testet Liebherr ebenso alternative Antriebskonzepte für seine Maschinen. Hier befindet sich das Projekt „batterieelektrischer Teleskoplader“ auf 400-Volt-Basis derzeit in Validierung – und die Leistungsdaten können überzeugen. So weist die Maschine nahezu die doppelte Zugkraft als ihr hydrostatisch angetriebenes Pendant auf, wobei ein Einsatz von über vier Stunden je nach Arbeitseinsatz ohne Aufladung möglich ist. Der emissionslose Betrieb zum Beispiel in besonders umweltsensitiven Einsätzen ist somit in naher Zukunft möglich.

Ganz im Sinne der Unternehmensgrundwerte denkt die Liebherr-Werk Telfs GmbH heute schon an morgen und arbeitet fortlaufend an zahlreichen Innovationen, die sicher, effizient und umweltverträglich sind.

[8]
Socials

AKTUELL & SCHNELL INFORMIERT