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Cummins: Das erste Elektroantriebsystem für Baumaschinen präsentiert

Der US-amerikanische Motorenhersteller Cummins hat sein erstes Elektroantriebsystem für Baumaschinen vorgestellt. Das auf der Intermat in Paris präsentierte Konzept eines Elektroantriebs mit Range Extended Electric Driveline (REEV) ist für verschiedenste Baumaschinen geeignet – wie Radlader, mobile Krane und Bagger. Darüber hinaus gab das Unternehmen bekannt, dass die neuen B6.7- und L9-Motoren nun vollständig gemäß Abgasstufe V ­zertifiziert sind und im Werk im britischen Darlington produziert werden.

 

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Cummins entwickelt ein Portfolio alternativer Antriebe für den industriellen Markt, einschließlich vollelektrischer und streckenerweiternder elektrischer Antriebsstränge. »Diese ergänzen unsere sauberen Diesel der Stufe V und ermöglichen es uns, die besten Lösungen für unsere Kunden anzubieten, unabhängig von ihren Anforderungen«, erklärte Julie Furber, Executive Direktor für die Elektrifizierung bei Cummins. So biete der batterieelektrische Fahrzeugantrieb (BEV) von Cummins mit einer einzigen Aufladung einen reinen elektrischen Antrieb mit null Emissionen am Einsatzort und sei für die schwierigsten Umgebungen konzipiert. Er eigne sich für Anwendungen wie Bohrgeräte oder Minenfahrzeuge.


Der Range Extender REEV kombiniert eine hohe Batterieleistung mit einem kompakten Motorgenerator. Er funktioniert genau wie der batterieelektrische Fahrzeugantrieb, hat aber sowohl einen F3.8-Stufe-V-konformen angetriebenen Generator als auch Einsteckoptionen zum Aufladen. Das erhöhe die Flexibilität, so Julie Furber, sollte die Ladeinfrastruktur nicht verfügbar sein. Der Generator verwendet laut Cummins einen hocheffizienten Traktionsmotor, der ein konti­nuierliches Drehmoment von 1 850 Nm liefert. Dadurch würden Schaltvorgänge überflüssig und Antriebsgeräusche erheblich verringert werden. Für den Fall, dass die Maschine auf schwierige Arbeitsbedingungen treffe, sei eine sofortige Drehmomentverstärkung auf bis zu 3 400 Nm verfügbar.

»Kapazitäten im gesamten Bereich der Stromspeicherung ausbauen«

»Mit unseren jüngsten Akquisitionen von Brammo und Johnson Matthey Battery Systems bauen wirKapazitäten im gesamten Bereich der Stromspeicherung aus«, erläuterte Furber. »Unser neuer 35-kWh-Akku kann einzeln oder in Reihe installiert werden, um den Anforderungen des jeweiligen Betriebs und des Arbeitszyklus gerecht zu werden.« So demonstrierte Cummins in Paris, wie der REEV einen 20-t-Radlader antreiben würde. Werde beispielsweise die Maschine über Nacht aufgeladen, sei ein Betrieb von zwei Stunden pro 35-kWh-Akku möglich. »Das Hochleistungs-Akkupaket und der Motor können so dimensioniert werden, dass das beste Gleichgewicht zwischen extrem emissionsarmen und emissionsfreiem Betrieb realisiert werden kann«, so Julie Furber.
Darüber hinaus gab Eric Neal als Executive Director des Geschäftszweigs Industriemotoren von Cummins in Paris bekannt, dass die aktuellsten B6.7- und L9-Motoren nun vollständig gemäß Emissionsnorm Stufe-V zertifiziert sind (das bauMAGAZIN berichtete in Heft 12/2017, Seite 101). »Diese Motoren können mehr und brauchen we­niger. Sie bieten mehr Leistung und ein stärkeres Drehmoment in einem kleineren, leichteren Paket, das kostengünstiger betrieben werden kann. Eine einfachere Architektur mit weniger Teilen macht sie zuverlässiger und produktiver«, betonte Eric Neal.

Die stärkste Stufe-V-Version des B6.7 bietet eine erhöhte Leistung von 243 kW (330 PS) mit einem Spitzendrehmoment von 1 375 Nm, was eine Steigerung um 30 % im Vergleich zu den Mo­toren der Stufe IV bedeutet. Die Höchstleistung des L9 steigt bei Stufe V von 298 kW (405 PS) bis auf 321 kW (437 PS), das Spitzendrehmoment erhöht sich dabei um 13 % auf 1 846 Nm. Das höhere Leistungsvermögen dieser Motoren biete Down-Sizing-Möglichkeiten, sagte Neal. So könn­ten Motoren mit größerem Hubraum ersetzt werden, ohne dass sich dies auf die Leistungsfähigkeit der Maschinen negativ auswirke.

Gleichzeitig könnten die OEM-Partner aber Einsparungen bei den Installationskosten realisieren. »Cummins’ Fähigkeit, Motorenleistung und Drehmomentkurven mit unseren Technologien bei ­Turbolader oder Abgasnachbehandlung auf spezifische Betriebsbedürfnisse der wichtigsten Anwendungsgebiete anzupassen, gibt den OEM die Möglichkeit, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen«, so Eric Neal.     iwu  ß

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