Zu diesen alternativen Antriebslösungen gehören aber nicht nur Batteriemodule wie die im Elektrobagger-Prototypen, sondern auch Motoren, die mit Erdgas (CNG) oder mit Flüssiggas (LPG) betrieben werden. Das erklärte Marketing Communications Director Steve Nendick im Gespräch mit dem bauMAGAZIN.
»Großer Umdenkungsprozess«
»Cummins war 100 Jahre lang ein ›Diesel-Unternehmen‹. In den nächsten 100 Jahren geht es um Leistung, egal mit welcher Technologie. Der Kunde soll die Antriebslösung wählen können, die er benötigt oder für die richtige hält. Deshalb befindet sich die Baumaschinenindustrie derzeit in einem großen Umdenkungsprozess.« Dementsprechend forsche und entwickle Cummins »in alle Richtungen«, so Steve Nendick, beispielsweise sei natürlich auch Wasserstoff ein Thema.
Wesentlich weiter ist man bei Cummins allerdings hinsichtlich der Entwicklung elektrischer Antriebe. »Wir produzieren mittlerweile in zwei eigenen Werken Batterie-Packs«, so Steve Nendick. »Denn wir wollen bereit sein, wenn die Batteriekosten sinken und die Nachfrage dann richtig ansteigt.« Der in Zusammenarbeit mit Hyundai entwickelte 3,5 t schwere Elektrobagger-Prototyp wird von acht in Reihe geschaltete BM4.4E-Modulen mit je 4,4 kWh, die eine Gesamtleistung von 35,2 kW bieten.
1,5 Millionen Motoren pro Jahr
»So kann mit dem Bagger vier Stunden lang ununterbrochen gearbeitet werden, was in etwa einer kompletten Tagesschicht entspricht« so Steve Nendick. »Und aufgeladen ist er in weniger als drei Stunden.« Damit sei der Minibagger auch »sehr interessant« für den Vermietmarkt und ideal geeignet für den Einsatz in innerstädtischen Bereichen aufgrund seines emissionsfreien Antriebs und der sehr geringen Lärmbelastung.
Das Hauptprodukt von Cummins ist aber weiterhin der Diesel-Motor, von dem das Unternehmen jährlich rund 1,5 Millionen Einheiten produziert. So bieten die neuen Motoren der Stufe V laut Alexei Ustinov mehr Leistung und ein höheres Drehmoment, sind weniger komplex, lassen sich leichter installieren und benötigen weniger Wartung.
30 Prozent mehr Drehmoment
So habe der in München präsentierte B6.7 ein um 30 % höheres Drehmoment als der Stufe-IV-Motor mit 243 kW Leistung. Dadurch könne der B6.7 – der zu der Reihe von Stufe-V-Motoren gehört, die im Bereich von 75 kW bis 503 kW (100 PS bis 675 PS) verfügbar sind – einen Motor mit größerem Hubraum ersetzen, ohne dass sich dies negativ auf die Produktivität der Baumaschine auswirke. Der Motor eigne sich für viele Anwendungen, wie Radlader, Bagger, Muldenkipper oder Gabelstapler.
Ebenfalls auf der Bauma ausgestellt wurde das Stufe-V-F3.8-Aggregat. Das als vollständiges und betriebsbereites Antriebspaket angebotene Produkt umfasst einen Motor, eine Single-Module-Abgasnachbehandlung und einen Kühler mit Lüfter sowie Hilfszubehör wie Befestigungsfüße, Schläuche und einen Luftfilter. Das Gerät ist zu mehr als 70 % für den Einsatzfall abgenommen, wodurch Zeit und Ressourcen des Kunden für die Installation verringert werden.
Leistung bis 2 850 PS
Oft umlagert auf dem Cummins-Messestand war der zum ersten Mal gezeigte Mining-Motor QSK60, der die Emissionsnormen der Stufe V erfüllt. Er verfügt über eine Leistung im Bereich von 1 398 kW bis 2 125 kW (1 875 PS bis 2 850 PS) und ein maximales Drehmoment von 11 218 Nm und ist für den Einsatz in Mining-Baggern, Muldenkippern und auch Frontladern konzipiert. Um die Anforderungen der Stufe V zu erfüllen, setze Cummins beim QSK60 auf die SCR-Technologie, so Beau Lintereur, Executive Director von Cummins Mining, da diese die beste Ausgewogenheit zwischen Installation, Effizienz und Gesamtbetriebskosten biete. ß