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Bell Equipment: Mit dem B60E »eine neue Leistungsklasse etabliert«

»Einmal mehr haben wir klar von der branchenspezifischen Ausrichtung der Steinexpo profitiert, wobei uns in diesem Jahr natürlich besonders die räumliche Nähe zu unserem gerade erst neu errichteten Hauptsitz in Alsfeld zugutekam. Mit den dort parallel zur Messe abgelaufenen

Events konnten wir ein attraktives Paket für deutsche und internationale Experten schnüren, was zu den viel versprechenden Kontakten beigetragen hat«, erklärte Andreas Heinrich, Geschäftsführer der Bell Equipment Deutschland GmbH in seinem Messe-Resümee. Als Trumpf habe sich die Live-Demo des Bell B60E erwiesen: »Gerade, dass wir mit dem anderen führenden Knicklenker-Hersteller unser Flaggschiff live in Nieder-Ofleiden präsentieren konnten, hat den Sechzigtonner als neue Leistungsklasse im Steinbruch etabliert.«

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Mit dem Vierzigtonner B40E am Stand sowie den Dumpern B30E und B60E in der Live-Demo zeigte Bell einen breiten Querschnitt seines Programms an acht abgestuften Modellen zwischen 18 t und 55 t Nutzlast. »Wir konnten deutlich machen, welche Bedeutung unsere Muldenkippertechnologie für die von unseren Vertriebs- und Servicepartnern konsequent propagierten Systemlösungen in Erdbau und Gewinnung hat«, sagte Andreas Heinrich. »Andererseits zeigte die Vielzahl der deutschen und internationalen Experten auch, dass unser inzwischen grundlegend erneuertes E-Serienprogramm mit führenden Fahrzeuglösungen quer durch alle Leistungsklassen in allen Anwendungen der Bau- und Baustoff-Industrie punkten kann.«


Eindruck hinterlassen
Den größten Eindruck hinterließ dabei das Flaggschiff B60E, der als Allrad-Zweiachser mit Großdumper-Technologie aus über einem Jahrzehnt Fünfzigtonner-Erfahrung und kon­sequenter Anpassung an Lade- und Förderausrüstungen in Bergbau und Gewinnung punktete, bei den Ladespielen durch Großlader und Tieflöffelbagger, in engen Kehren oder auch bei Beschleunigungen unter Last sowie beim Abkippen des großstückigen Haufwerks. Damit kann der B60E in bestehenden Flotten als Ergänzung vorhandener Starrkipper arbeiten oder 6x6-Großdumper verstärken. In beiden Fällen sieht Bell Einsparungspotenziale, die sich ­bereits kurzfristig auswirken. Mit niedrigem Leergewicht (ca. 42,5 t) und effizientem Antriebsstrang liege der 4x4-Knicklenker im Dieselkonsum deutlich unter 60-t-Starrkippern. Erste Praxiserfahrungen zeigten auch, dass der B60E einen vergleichbaren Verbrauch zu meist »aufgelasteten« 6x6-Vierzigtonnern aufweise, bei allerdings ungleich höheren Umlauftonnagen. Mit der 35-m³-Gesteinsmulde sei der Bell-4x4 sehr gut auf gängige Ladegeräte wie Hochlöffelbagger abgestimmt und biete eine grundsätzlich bessere Füllcharakteristik als die langen Erdbau-Mulden konventioneller 6x6. An engen Ladestellen überzeuge der Zweiachser mit großer Wendigkeit, wobei das großdimensionierte Dreh-/Knickgelenk für volle Traktion und sichere Verzögerung bei jeder Witterung stehe.

Große Lastreserven

Die Skw-Zwillingsbereifung an der gefederten 70-t-Hinterachse biete große Lastreserven (Nenn-Nutzlast: 55 t) und verhindere hohen Reifenverschleiß oder die aufwendige Instandhaltung von Fahrwegen, die oft als 6x6-typische Kostenbelastungen im Steinbruch-Einsatz auftreten.
Der 430-kW-Sechszylinder von Mercedes-Benz (2 750 Nm bei 1 300 min⁻¹), die Allison-Siebengang-Automatik und der Antriebsstrang mit Selbstsperrdifferenzialen und automatischer Traktionskontrolle stehen, so der Anbieter, für souveräne Fahrleistungen an Steigungen, auf langen Fahrwegen und im schweren Gelände. Das aus dem Bell-Fünfzigtonner bekannte adaptive Frontfahrwerk gleiche nicht nur die enormen Lastunterschiede zuverlässig aus, sondern passe auf schnellen Umläufen auch die Kurvenneigung an, was dem subjektiven Sicherheitsgefühl und dem Fahrkomfort zugute komme. Wie alle Bell-Knicklenker verfügt auch der Sechzigtonner über die automatische Retarderfunktion der großdimensionierten Ölbad-Lamellenbremsen.

Tatsächlich habe sich der B60E ein Jahr nach seiner Einführung bereits bei größeren und kleineren Gewinnungsunternehmen bewährt, so Heinrich. »Inzwischen ist das Interesse einer echten Nachfrage gewichen, was wir auch an der immer ­konkreteren Einbindung des 60-t-Konzepts bei anstehenden betrieblichen Erweiterungen erkennen. Wir gehen davon aus, dass wir für das kommende Produktionsjahr unsere eher konservativ geplanten 2017er Stückzahlen deutlich nach oben korrigieren werden müssen.« Bislang wird das Flaggschiff noch ausschließlich am südafrikanischen Bell-Stamm­sitz Richards Bay gefertigt, nach kurzfristigen Anpassungen in Produktionslogistik und -technik im Muldenkipperwerk Eisenach sei jedoch eine Übernahme des Sechzigtonners problemlos möglich, so Andreas Heinrich.    §

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