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Bell Equipment: Kompakt im Umschlag

Als Ersatz für einen langjährig genutzten Bell 25-Tonner im ­Mintrachinger Guggenberger-Kieswerk arbeitet seit Oktober ein Bell B30E 4x4 als Transportmulde in Produktion, Umschlag und Abraum. Die Entscheidung fiel aufgrund spezifischer Vorteile des Allrad-Zweiachsers gegenüber konventioneller 6x6-Technologie.

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Gut 200 000 t Flusskies baut Guggenberger pro Jahr auf etwa 1 ha offener Fläche in Mintraching bei Regensburg ab. Bis in 6 m Tiefe arbeitet der Saugbagger, das Material gelangt per Landband in das etwa 900 m entfernte Werk. In Randbereichen, beim Abdecken der etwa 60 cm bis 70 cm mächtigen Humusschicht und in der Auffüllung ausgebeuteter Grubenbereiche kommen mit schweren Baggern, 6-m³-Radladern und Mulden­kippern konventionelle Lade- und Transportgeräte zum Einsatz, die parallel dazu auch die Produktion und Rückverladung im Werk gewährleisten.


Vorteile im Visier

Bis Mitte 2017 fuhr unter anderem ein Bell B25D zwölf Jahre und rund 13 500 Betriebsstunden in Grube und Abraum sowie zwischen Siloabzug und Bunkern. Beim anstehenden Ersatz entschied sich Guggenberger wiederum für Bell – nach Evaluierung mit dem regional zuständigen Händler Beutlhauser Baumaschinen für den aktuellen Zweiachser Bell B30E 4x4, der unter den spezifischen Voraussetzungen eine noch bessere langfristige Wirtschaftlichkeit verspricht. Tatsächlich führen die bis zu 1,5 km langen Umläufe in Mintraching über gut ausgebaute Fahrwege, die keine 6x6-Traktion erfordern. Punktet der Allrad-Zweiachser schon hier mit geringerem Reifenverschleiß, spielt er im überwiegend engen Werksverkehr bei kürzerer Gesamtlänge und kleinerem Wendekreis seine Stärken richtig aus: Im direkten Vergleich zum Dreiachser B30E bietet der 4x4 rund 1,5 m weniger Wendekreis (14,6 m), dank deutlich kürzerem Hinterwagen mit neugestalteter Mulde erleichtert er das Rangieren erheblich. Ohne »radierende« Mittelachse werden zudem die Fahrwege zwischen den Halden geschont, was der schnellen Abfertigung eigener oder fremder Aufliegerzüge entgegen kommt.

Bis zum Dreh-/Knickgelenk identisch zum konventionellen B30E kommt der 4x4-Zweiachser mit zuverlässiger Großserien-Technologie in Antrieb und Steuerung: Der 246 kW starke Mercedes-Benz-Turbodiesel mit einem Allison-Sechsgang-Automatik sorgt für den Vortrieb, der vorwählbare Getrieberetarder und großdimensionierte Ölbad-Lamellenbremsen an allen Rädern für die Sicherheit. Das nach Anbieterangaben umfangreichste Serienpaket an Fahr- und Lade­assistenten sichert auf Basis von Echtzeitmessdaten (On-Board-Waage oder auch Nick- und Rollsensoren) ein sicheres und komfortables Arbeiten.

Niedrigere Auskipphöhe

Mit nominell 28 t besitzt der Zweiachser die identische Nutzlast zum 6x6-Dreißigtonner – entsprechend hoch sind die Reserven der starr geführten 36-t-Hinterachse mit 29.5R25 Bereifung (vorne: 23.5R25). Zumal der neu gestaltete Muldenkörper mit flachem Boden mit 18,5 m³ (SAE 2:1) rund 1 m³ mehr Volumen bietet, als die V-förmige 6x6-Mulde. In Mintraching lädt der B30E 4x4 mit automatischer Heckklappe nochmals rund 1 m³ mehr, wobei die kurze Muldengeometrie insbesondere die Siloverladung leicht fließender Sande oder Kiese beschleunigt. Beim Entladen bringen die kürzeren Hydraulikzylinder schnellere Kippspiele – wichtiger für spezifische Anwendungen (Einhausungen, Untertage-Einsatz) ist allerdings die niedrigere Auskipphöhe, die der B30E 4x4 bei identischem, frei konfigurierbarem 70°-Kippwinkel gegenüber der konventionellen 6x6-Mulde benötigt.    §

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