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Bell Equipment: Knicklenker-Spezialist setzt auf »Newcomer« und »Longseller«

Der internationale Knicklenker-Spezialist Bell Equipment nutzt die Bauma zur Vorstellung neuer und bewährter Modelle seiner aktuellen E-Serie. Das Unternehmen informiert ebenso über den anstehenden Übergang zu den neuen Emissionsrichtlinien, modellspezifische Weiterentwicklungen sowie Neuerungen in seiner weltweiten Kundendienst-Strategie.

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Neben der Premiere des »Crossover«-Modells Bell B45E 4x4 liefert der Knicklenker-Spezialist in München mit dem für viele Märkte neuen Zwanzigtonner B20E LGP und dem bewährten B50E einen Überblick über sein aktuelles 6x6-Programm mit insgesamt sieben Modellen mit Nutzlasten von 18 t bis 45,4 t.

Der vor rund zwei Jahren zunächst in Großbritannien eingeführte B20E »Low Ground Pressure« basiert technologisch auf der seit gut drei Jahrzehnten am südafrikanischen Heimmarkt erfolgreichen kleinen Bell-Baureihe B20. Als 6x4 mit 18 t Nutzlast werden die kompakten Dumper dort im Erd- und Tiefbau oder als Trägerfahrzeuge für zahlreiche Sonderlösungen – in der Forst- und Landwirtschaft – eingesetzt. Im weltweiten Bell-Vertrieb geht der B20E LGP jetzt mit drei angetriebenen Achsen und 800er-Breitbereifung (alternativ auch 20.5 R 25) als bodendruck-optimierte Transportlösung für wenig tragfähige Böden oder extremes Gelände an den Start. Die Leistung des Reihen-Vierzylinders von Mercedes-Benz/MTU (OM 924LA/4R 1000) wurde auf 170 kW angehoben. Zum Einsatz kommt nun eine Allison-Sechsgang-Automatik mit integriertem Retarder – Vorder- und Mittelachse erhielten gekapselte Ölbadlamellen-Bremsen. Auch die übrige Ausrüstung entspricht den E-Serien-Standards: Dazu zählen die Bell-Standardkabine, die serienmäßige Onboard-Waage sowie zahlreiche Fahr- und Lade­assistenten.

Nicht zuletzt auch dank größerer Nachfrage aus den skandinavischen Ländern – dort als straßengängiger Dumper mit 20.5-Standardbereifung – verlegte Bell Equipment die Produktion des B20E LGP im Herbst in sein europäisches Montagewerk Eisenach.


Genau 17 Jahre nach seiner Einführung 2002 bleibt der Bell B50E weiterhin der einzige 6x6-Fünfzigtonner am Markt. Mit seinem Leistungsgewicht und dem nach Anbieterangaben niedrigsten Bodendruck in der Klasse von 50 t bis 60 t Nutzlast gilt er weiter als eine gelungene Lösung für den wirtschaftlichen Massentransport in unwegsamem Gelände. Dies gilt gleichermaßen für den schweren Erdbau bei Infrastrukturprojekten und die Rohstoffgewinnung in extremer Witterung oder schwierigsten Bodenverhältnissen. Ungebrochen ist nach Bell-Angaben auch die Nachfrage im Gewinnungsbereich. Wo der B60E 4x4 in extremen Verhältnissen an seine Grenzen stoße, soll der B50E die zuverlässige und wirtschaftliche Lösung bieten.

Updates und Upgrades

Bell Equipment informiert auch über den anstehenden Übergang seiner Fahrzeug-Modelle von Emissionsstufe EU IV/Tier 4f zu den neu geltenden Bestimmungen nach EU V/Tier 5. Dies betrifft alle Motoren der Bell-Partner Mercedes-Benz/MTU, die EU-Stufe IV noch mit einer Kombination aus integrierter Abgasrückführung (AGR) und der selektiven katalytischen Reduktion (SCR) durch Harnstoffzugabe (Adblue) erfüllten. Jetzt kommen in der Abgas-Nachbehandlung zusätzlich Dieseloxydationskatalysatoren (DOC) sowie Dieselpartikelfilter (DPF) zum Einsatz. Die Technologie wurde von Mercedes-Benz in den Baureihen OM93x/47x bereits zur Einführung der Lkw-Abgasnorm Euro 6 entwickelt und von MTU in den entsprechenden Baureihen 1000 bis 1500 für den Offroad-Einsatz optimiert. Alle Komponenten der Abgasnachbehandlung, inklusive des Dieselpartikelfilters, sind als kompakte »One-Box«-Lösung hinter der Kabine installiert.

Die Leistungscharakteristik der Motoren blieb unverändert, wobei die Motorenlieferanten mit einem Verbrauchsvorteil von etwa 3 % rechnen. Die Wartungsfreundlichkeit soll durch eine vollständige elektronische Einbindung aller Mercedes-Benz/MTU-Komponenten in die zentrale Bell-Fahrzeugsteuerung und die gute Zugänglichkeit der Abgasnachbehandlung gewährleistet werden.

Eine umfassende Modellpflege kündigt der Hersteller für den stückzahlstarken Dreißigtonner B30E unter anderem durch den Einbau eines Allison-XFE-Automatikgetriebes (6V/1R) an. Der Getrieberetarder wird wie bei den großen Bell-Modellen durch die Retarderfunktion der Ölbadlamellenbremsen ersetzt. Diese übernehmen die automatische Geschwindigkeitskontrolle im Gefälle und bieten jetzt auch die automatische Berganfahrhilfe im B30E. Als weitere Neuerung im Bell B30E ermöglichen getrennte Kreisläufe für Brems- und Achsöle mit leistungsfähiger Kühlung und Filterung jetzt den Einsatz spezifischer Ölquali­täten und gewährleisten hohe Schmier-/Bremsleistungen bei geringerem Wartungsaufwand.
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