Durch den Verzicht auf offene Gräben wird mit der grabenlosen Technik der Tiefbau deutlich reduziert, was Zeit, Geld und Ressourcen spart. Anwohner und Natur werden vor unnötigen Eingriffen geschützt und das Klima wird geschont. Es gibt weniger Baulärm, keine Staus oder Umleitungen. Durch das Vermeiden von Aushub- sowie Wiederherstellungsarbeiten werden nicht nur Materialien eingespart, sondern auch CO₂ und Feinstaubemissionen. Darüber hinaus können alle Arten von Flächen unterquert werden: Gewässer, dicht bebaute Areale, Parks und Gärten, Straßen und Autobahnen und auch Naturschutzgebiete.
Durch den Wegfall von Aushub- und Wiederherstellungsarbeiten reduzieren sich nach Angaben von Tracto-Technik die Baukosten um ca. 80 %, bezogen auf die untersuchten Baustellen wird bis zu 70 % der Bauzeit eingespart und die Emissionen sind um bis zu 98 % verringert. Mit dem Einsatz grabenloser Verfahren kann sich Rohrleitungsbauunternehmen ein nachhaltiges Auftrags- und Wachstumspotenzial bieten. Zudem kann das Problem des Fachkräftemangels durch die schonende grabenlose Bauweise in Teilen aufgefangen werden, da für den geschlossenen Kabel- und Rohrleitungsbau erheblich weniger Arbeiter und Gerätebediener benötigt werden als bei der offenen Verlegung.
Breitbandausbau mit Glasfaser
Mithilfe der geschlossenen Bauweise können benötigte Tausende Kilometer an Glasfaserleitungen zügig zu laut Tracto-Technik vertretbaren Kosten und mit den geringsten Eingriffen in die Umwelt verlegt werden. In Handewitt in Norddeutschland konnte beispielsweise mit Unterstützung von Bund und Land die Kommune 938 Haushalte und 31 Unternehmen mit Gigabit-Geschwindigkeit an das Internet anschließen. Fast 50 % der Tiefbauarbeiten auf einer Strecke von fast 106 km wurden dabei mit grabenlosen Bauverfahren durchgeführt, darunter das Bodenverdrängungsverfahren mit Erdraketen und das Horizontalspülbohrverfahren (HDD).
Während Erdraketen eher für kurze Unterquerungen und den Bau von Hausanschlüssen eingesetzt werden, ist das HDD-Verfahren für lange Strecken geeignet – in diesem Fall die Anbindung von Teilnetzen an die Hauptleitung (Backbone). Hierfür wurde mit einem steuerbaren Bohrgerät vom Typ Grundodrill 15XP ein Rohrbündel über 470 m verlegt, wobei die Trasse sowohl die Autobahn A7 als auch offene landwirtschaftliche Flächen querte, die beide nicht betreten werden durften: Die reine Verlegezeit für das Rohrbündel betrug nur elf Stunden.
Für geschlossene Bauweise
Hersteller wie der Vollanbieter Tracto liefern Systeme für die geschlossene Bauweise zur Ver- und Entsorgung an, die mit jeder Anforderung und jedem Untergrund zurechtkommen sollen: Dazu gehören neben Grundomat-Erdraketen auch die Grundoram-Rammtechnik für den Pipelinebau, die lenkbare Richtpressanlage Grundosteer sowie steuerbare Grundopit- und Grundodrill-Bohrgeräte der Mini- und Midi-Klasse für komplexe Trassenverläufe. Auch für die Instandhaltung bestehender Infrastrukturen gibt es mit den Grundoburst-Systemen für die unterirdische Rohrsanierung und -erneuerung in der bestehenden Trasse eine nachhaltige grabenlose Lösung.t