Transporter Industry International GmbH Mit dem »InterCombi« sicher ins Museum

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Transporter Industry International

Es dürfte die bislang längste starre Plattformwagenkombination auf öffentlichen Straßen in Deutschland gewesen sein: Die Profis der Spedition Kübler beförderten ein 50 m langes und knapp 500 t schweres U-Boot auf 30 InterCombi-Achslinien aus dem Hause Scheuerle vom Naturhafen Speyer in ein 4 km entferntes Technikmuseum. Spezialtransportexperte Frieder Saam bestätigt: Ohne das Know-how von Kübler und die passende Ausrüstung wäre der bis zu 90 m lange und insgesamt rund 590 t schwere Zug- und Schubverbund nicht gelungen. Entscheidend seien die hohe Wendigkeit und die Robustheit der InterCombi-Module gewesen.

Beim ersten Versuch gelang es zu diesem Zeitpunkt dem Schub- und Zugverbund nicht, die Einfahrt auf das Gelände des Technikmuseums Speyer zu nehmen. Eine Feuermeldersäule, die aus Sicherheitsgründen nicht demontiert worden war, ragte in den Weg. Noch einmal musste der mehr als 70 m lange Lastzug zurücksetzen. Die große Herausforderung bei diesem Schwertransport war vor allem seine Länge. 30 Achslinien des Scheuerle-InterCombi waren nötig, um das Gewicht des U-Boots von 485 t und die knapp 100 t der InterCombi-Achslinien so zu verteilen, dass nur 2,48 t pro Rad auf der Straße lasteten – die geringe Radlast soll die Fahrbahn schonen.


Angekommen war das rund 50 Jahre alte U17, ein 54 m langes, 9 m hohes und 6 m breites Modell, nach einer bereits beeindruckenden Reise auf dem Rhein per Fähre am Naturhafen Speyer – ein Naturschutzgebiet, dessen Waldboden besonderen Schutzes Bedarf. In Kombi mit einer Zugmaschine und einem Schubfahrzeug brachte es der Verbund auf knapp 70 m. Zeitweise waren noch je ein zusätzliches Zug- und Schubfahrzeug nötig, um den Fahrbahnbelag vor der immensen Traktion zu schützen, sodass der Verbund auf rund 90 m angewachsen ist.

Fünf Jahre Planung für den Transport durch Deutschland

Beim zweiten Anlauf passte es: Der Transportverbund rollte langsam die Zufahrt zum Museum hinab. Frieder Saam, Berufskraftfahrer und Transportleiter bei der Spedition Kübler aus Michelfeld-Erlin, erklärt: »Man freut sich immer, wenn die Ladung schadlos das Ziel erreicht hat. Schließlich stecken fünf Jahre Planung in diesem Spezialtransport.« Neben Know-how und fahrerischem Geschick gehört laut dem Spezialtransport­experten auch die passende Transportausrüstung dazu. Die 30 InterCombi-Achslinien stammen von TII Scheuerle, dem Experten für Schwertransporte auf befestigten Straßen und Off-­road aus der TII Group. »Für einen solchen Transport benötigen wir qualitativ hochwertige und robuste modulare Achslinien«, so Saam.

Hoch manövrierfähig, nutzlaststark, solide und vielseitig

Scheuerles InterCombi-Baureihe besteht aus modularen Plattformwagen mit 3 m Breite, mit denen eine Vielzahl von Transportfällen abgedeckt werden. Durch die niedrige Plattformhöhe von 1 190 mm in Fahrstellung und die breite Abstützbasis eignen sich die Achslinien auch für Ladungen mit hohen Schwerpunkten. InterCombi-Verbünde kommen wie im Falle des U17-Transports als Anhängerkombination, aber auch als Sattelzug oder selbst angetriebene Transporter zum Einsatz.

Durch die Möglichkeit, die Module längs und quer zu koppeln, sind auch schwerste Transporte auf öffentlichen Straßen möglich. Die hohe Flexibilität und Variabilität der InterCombi-Module soll sie zum Allrounder für Transporte von schwersten Baumaschinen und ­Mining-Geräten, Langmaterialien, Bauteilen von Windkraftanlagen, Transformatoren, Brückenelementen und weiteren Schwergutanwendungen machen.

InterCombi-Verbünde kommen wie im Falle des U17-Transports als Anhängerkombination, aber auch als Sattelzug oder als selbst angetriebene Transporter zum Einsatz.

Trotz Engstellen und Kuppen Strecke bewältigt

Die Einfahrt zum Museum in Speyer war nicht die einzige Bewährungsprobe auf der rund 4 km langen Strecke vom Naturhafen durch das Industriegebiet. Nur wenige Hundert Meter vor dem Ziel ging es schon einmal knapp zu. An einer Kreuzung im Industriegebiet standen eine Ampelanlage und ein Pkw im Schwenkbereich. Beide mussten weichen, dann reichte der maximale Lenkeinschlag von ± 60° des InterCombi aus, um den Zug um die Kurve zu bugsieren. Der Rest der Strecke verlief trotz der Dimensionen des Transports reibungslos. Der hohe Achsausgleich der hydraulisch abgestützten Pendelachsen von insgesamt 650 mm war an mehreren Stellen nötig, um das Ladegut u. a. über Fahrbahnkuppen hinwegzufahren oder mit Fahrbahnplatten ausgelegte schräge Wiesen mittels Niveauausgleich zu meistern.

Schon das Verladen des U17 auf die InterCombi-Module am verlief reibungslos. Per Ro-­Ro-Rampe gelangte der Anhänger auf den mit dem Land verbundenen Ponton, wo das U-Boot mit acht Hydraulikzylindern mit je 100 t Hubkraft hydraulisch auf 1,4 m Höhe angehoben wurde, sodass schließlich die 30 Achslinien daruntergeschoben werden konnten.

Weitere Reise nach Sinsheim steht noch bevor

In Speyer soll das U-Boot restauriert werden, bevor es im kommenden Jahr dann den Weg in umgekehrte Richtung nehmen soll: Dann geht es vom Technikmuseum Speyer zurück zum Naturhafen und nochmals auf den Ponton. Der Endhafen für das U-Boot ist das 40 km entfernte Technikmuseum Sinsheim. Einmal mehr sollen dann die Schwerlastprofis von Kübler mit der Transportausrüstung von TII Scheuerle dafür sorgen, dass das maritime Museumsstück wohlbehalten ankommt und viele Schaulustige begeistert.

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