Simex: Workshop zeigt Microtrenching-Vorzüge für die Verlegung von Breitbandkabeln

Für die Digitalisierung ist der Ausbau der Leitungskapazitäten elementar, der bekannte Weg mit unübersehbaren Straßenbaustellen aber als langwierig bekannt. Der italienische Fräsenspezialist Simex hat im Rahmen eines Workshops am Stammsitz San Giovanni in Persiceto kürzlich den optimalen Einsatz von Microtrenching im Breitbandnetzausbau vorgestellt. 25 Workshop-Teilnehmer aus dem Bereich Netzbetreiber, Fachverband, Verleger und Händler aus Deutschland waren der Einladung gefolgt.

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Statt Bürgersteige oder Straßen großflächig aufzugraben, werden beim Microtrenching lediglich wenige Zentimeter breite sowie bis zu rund 80 cm tiefe Gräben und Schlitze gefräst. Die Breitbandkabel werden in diese Gräben in kleinen Röhren verlegt, danach wird der Schlitz wieder verfüllt. Simex hat für das Microtrenching verschiedene Anbaugeräte entwickelt, die im Rahmen des Workshops im Einsatz zu sehen waren.


Den Anfang machte eine Radfräse T 300 an einem Kompaktlader, gefräst wurde ein schmaler Graben von 3 cm bei einer Tiefe von 30 cm. Darauf folgte eine T 450 mit eine Grabenbreite von 16 cm. Die in diesem Fall an einem Kramer 8085 angebaute Radfräse kann stufenlos auf Frästiefen von 15 cm bis 45 cm arbeiten. Ein integriertes Räumschwert steht für einen sauberen Aushub.

Mit dem Kompaktlader wurde auch eine RW 500 im Einsatz vorgestellt. Die Fräse nivelliert sich selbstständig – auch wenn das Trägergerät durch Unebenheiten auf der Straße sich auf und ab bewegt, bleiben die Fräskufen gleichmäßig auf der Oberfläche. Die Führung verhindert ein Vibrieren des Fräsrades und steht für entsprechend saubere Kanten. Die Fräsradsegmente können ausgetauscht werden, mit einer Radfräse können demnach mehrere Fräsbreiten gefertigt werden. Die Fräsbreite liegt im Bereich von 5 cm bis 18 cm.

Auch die größte Simex-Fräse TF 800 wurde in einer Einsatzsituation vorgestellt: Mit ihrem Fräsrad werden Gräben bis zu 80 cm bei einer Breite von 25 cm ausgehoben. Abgelöst wurde die »Große« im Rahmen des Workshops von der kleinen TF 200, die auf eine Tiefe von 20 cm Breiten von 2,5 cm bis 5 cm erstellt – geeignet für die kapillare Glasfaserverlegung auf dem sogenannten letzten Meter zu Gebäuden.

Nach der Verlegung der Breitbandkabel werden die Gräben wieder aufgefüllt – beispielsweise mit dem Asphaltverteiler ST 200, ebenfalls ein Simex-Anbaugerät. Per Radverdichter CT2,8 werden diese schmale Gräben dann verdichtet.

An einem Gehsteig war die Radfräse SF zu sehen: Um hier bei schräg stehendem Trägergerät einen senkrechten Graben zu setzen, muss die Fräse quer zur Fahrrichtung ausgerichtet werden. Bereits für schmale Gräben bei Tiefen von bis zu 30 cm bietet Simex ein Serienprodukt. Größere Vertreter befinden sich nach Unternehmensangaben aktuell in Erprobungsphase und sollen kurzfristig in Serie gehen.

Auf die Praxis folgt die Theorie

Wie es sich für einen Workshop gehört, folgte den praktischen Einsatzbeispielen auch theoretische Belege – der technische Leiter des größten italienischen Breitbandkabelverlegers Sirti illustrierte beispielsweise den Einsatz der Simex-Anbaugeräte in seinem Unternehmen. Uwe Basler, der mit seinem Unternehmen Industrial Consulting den Simex-Vertrieb in Deutschland und Österreich betreut, fasste zudem die technischen Aspekte der gesamten Simex-Anbaugerätepalette für die Kabelverlegung zusammen.

Auch eine Gesprächsrunde der Workshop-Teilnehmer, die alle bestens mit der Materie und den Problematiken bei der Auswahl der Verlegetechnik vertraut waren, zeigte wichtige Punkte auf. Dem Wunsch von Bund und Gemeinden in Deutschland, in den nächsten fünf bis zehn Jahren das Land mit Glasfaser zu vernetzen, gerecht zu werden, wird nur möglich sein, wenn innovative Methoden angewendet werden. Die klassische Weise, Gräben auf eine Breite von 30 cm mit einer Tiefe von 80 cm bis 90 cm auszubaggern, ist zu zeitraubend und zu teuer. Neben Methoden wie Kabelpflug oder Spülung steht das ­Microtrenching für eine hohe Verlegegeschwindigkeit.    §

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