Liebherr: »Fingerspitzengefühl« auf prähistorischem Boden

Schlitzwandarbeiten und ­archäologische Grabungen auf einer Baustelle gibt es beides bei einem aktuellen Einsatz des Liebherr-Seilbaggers HS 8100 HD in Zürich. Dieser Tatsache geschuldet, muss der Spezialtiefbau mit höchster Vorsicht und Genauigkeit durchgeführt werden.

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Bei den Arbeiten am Um- und Neubau des Konzernhauptsitzes der Zurich Versicherung in Zürich am Mythenquai ist höchste Vorsicht geboten. Der bestehende Konzernsitz umfasst mehrere Gebäude aus unterschiedlichen Epochen: Drei davon sind im Inventar der kunst- und kulturhistorischen Schutzobjekte eingetragen. Eine besondere Herausforderung ist die Freilegung prähistorischer Pfahlbausiedlungen, die im Baustellenbereich gefunden wurden. Deshalb werden im Zuge der Bauarbeiten archäologische Grabungen durch die Kantonsarchäologie Zürich durchgeführt. Auf diese Tatsache muss der Auftragnehmer höchstmögliche Rücksicht nehmen. Den Auftrag für diesen sensiblen und kulturhistorisch interessanten Einsatz hat das Unternehmen Implenia Schweiz erhalten, das seit der Übernahme von Bilfinger Construction im Jahr 2015 zu den europaweit größten Firmen für Spezialtiefbau gehört. Da für diesen Einsatz höchste Präzision verlangt wird, spielt die Auswahl der richtigen Baumaschine eine bedeutende Rolle. Implenia hat im Liebherr-Seilbagger HS 8100 HD die richtige Lösung gefunden. »Es ist ein ­modernes Gerät mit hoher Belastbarkeit und Leistung bei gleichzeitig geringem Treibstoffverbrauch und kompakten Abmessungen. Für uns ist es das Schlüsselgerät bei Schlitzwandarbeiten«, erklärt Daniel Bucher, Leiter Bauausführung Spezialtiefbau von Implenia.


 

Beim Einsatz in Zürich führt der Hydroseilbagger Schlitzwandarbeiten im Greiferverfahren durch. Die Schlitzwand ist 600 mm dick und 25 m tief. Bei der Erstellung bewegt sich der Greifer teilweise in einem Abstand von nur 20 cm von der Fassade der denkmalgeschützten Gebäude. Das erfordert höchste Genauigkeit von Mensch und Maschine. Das Liebherr-Gerät beweist jedoch eindrucksvoll seine Verlässlichkeit und Präzision. »Der Geräteführer ist mit dem Handling des HS 8100 HD sehr zufrieden«, ergänzt Bucher. Nach Aushub der Schlitzwände wird mithilfe des Seilbaggers die Bewehrung eingesetzt.

Die zunehmend größer werdenden Schlitzwandbaustellen mit höheren Gewichten von Greifern und Bewehrungskörben stellen immer höhere Anforderungen an die Baumaschinen. Deshalb hat Implenia die bisherigen Seilbagger mit 80 t Traglast durch zwei HS 8100 HD mit 100 t ersetzt. Bei Implenia werden sie hauptsächlich für Schlitzwand- und Bohrpfahlarbeiten, Filterbrunnenbohrungen oder Rütteldruckverfahren eingesetzt. Der neue Zurich-Konzernsitz soll im Jahr 2020 eröffnet werden. Durch die Freilegung der 3 000 bis 5 000 Jahre alten Pfahlbau­siedlungen können ­Verzögerungen jedoch nicht ­vollständig ausgeschlossen werden.    §

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