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Goldhofer: Schwerlastmodule im Dauereinsatz

Gleich zwei Wärmetauscher mit Abmessungen von 33,65 m Länge, 6,05 m Breite, 6,14 m Höhe sowie 29,5 m Länge, 6,7 m Breite und 6,5 m Höhe hatte das Schwer­transportunternehmen Baumann von der Firma Linde Engineering in Tacherting übernommen und die Aufgabe, diese bis an den Donauhafen in Passau zu befördern. Die Schwerlastprofis von Baumann, die seit Jahren für Linde als Hausspediteur fahren, hatten sich eigens für solch gewaltige Transporte neue Achslinien vom Typ THP/SL-L sowie 200-t-Drehschemel von Goldhofer angeschafft.

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Seit Jahren fahren wir mit Goldhofer-Schwerlastmodulen, die für die steigenden Anforderungen in Bezug auf die Achslasten nun Zug um Zug durch die neue Baureihe THP/SL-L ausgetauscht wurden«, berichtet Baumann-Fuhrparkleiter Matthias Kirschner. »Die neuen leichtgewichtigen Module sind wesentlich leistungsstärker und durch ihre verstärkte Rahmenkonstruktion und die bewährte Pendelachstechnologie mit Kugeldrehkranzverbindung sehr robust«, so Kirschner. Die neue Baureihe THP/SL-L von Goldhofer leistet 26 t Achslast je Achslinie bei einer Geschwindigkeit von 20 km/h. Ihre Bauweise und hohes Biegemoment bei geringem Eigengewicht erlauben eine hohe Einsatzfrequenz gerade im Straßentransport.

Achslinie um Achslinie

Der Transport der beiden spiralgewickelten und rund 275 t wiegenden Wärmetauscher musste aus Sicherheitsgründen am Tag durchgeführt werden. Aufgrund der immensen Abmessungen der beiden Fahrzeugkombinationen war es erforderlich, dass sich der Konvoi vorwiegend über Nebenstraßen bewegte. Zum Einsatz kam dabei für den mit 274 t »leichteren« Wärmetauscher ein Nachläuferzug aus 18 + 10 Achslinien vom Typ THP/SL-L. Dieser brachte es auf eine Länge von 69 m und ein Gesamtgewicht von 433 t.


Der zweite, 278 t schwere Wärmetauscher bestand aus einem Nachläuferzug – 16 Achslinien vom Typ THP/ST sowie 14 Achslinien vom Typ THP/SL-L – und brachte es auf eine Länge von 72 m und ein Gesamtgewicht von 450 t.

Während des Transports war neben der Polizeibegleitung ein Verkehrssicherungs-Team mit mehreren Fahrzeugen vor Ort, um Verkehrsschilder und Ampelanlagen ab- und wieder aufzubauen. An exponierten Stellen wurden Stahlplatten zur Überfahrung ausgebracht und Straßeneinmündungen gesichert. Die Baumann-Transportmannschaft hatte alle Hände voll zu tun, um die vielen Verkehrsinseln und 90°-Kehren zu bewältigen. Permanent mussten die Fahrzeuge umgehängt werden, um diese engen Kehren zu meistern. Auch war das Team ständig damit beschäftigt, die teilweise extremen Seitenneigungen der Straße auszugleichen. Hierzu befand sich je ein Bediener an jedem Fahrzeug. »Die neuen 200-t-Drehschemel von Goldhofer im Zusammenspiel mit unserer neuen Neigungsanzeige einschließlich Warnmeldungen waren uns hier eine große Hilfe. Damit waren wir immer im Bilde und konnten bei Bedarf eingreifen«, berichtet Baumann-Projektleiter Reinhard Treutler.

Verlass auf Team und Technik

Insgesamt war das Baumann-Team mit sechs Sattelzugmaschinen vor Ort, die bei den anstehenden Steigungen von bis zu 12 % auch ihren Einsatz als Zug- und Schubmaschinen hatten. So schlängelten sich die beiden Schwerlastkombinationen mit ihren 72 m Länge, 6,7 m Breite und 8 m Höhe sowie 69 m Länge, 6,1 m Breite und 7,6 m Höhe im Konvoi durch die bergige Landschaft Oberbayerns und erreichten am vierten Tag planmäßig den Hafen in Passau. »Es ist schon ein schönes Gefühl, wenn man sich auf sein Team und die eingesetzte Transporttechnik zu 100 % verlassen kann und alles reibungslos funktioniert«, resümiert Reinhard Treutler. Von Passau aus gehen die Wärmetauscher per Schiff in Richtung Kanada, wo sie in einer Erdgasverflüssigungsanlage eingesetzt werden.    t

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