bauMAGAZIN: Herr Barimani, Herr Janka: Zunächst einmal: Wie ist es Kleemann bislang in der Corona-Krise ergangen?
Joachim Janka: Bis heute »relativ« gut. Wir hatten vielleicht einen kleinen zeitlichen Vorsprung. Denn als das Virus Anfang des Jahres in China ausbrach, hatte das natürlich Auswirkungen auf den Vertrieb von Kleemann-Anlagen in China, einem unserer wichtigsten Absatzmärkte. Uns war relativ schnell bewusst, was auf uns zukommt. Nämlich, dass Corona sich nicht nur in China ausbreiten, sondern früher oder später auch den Weg nach Europa finden wird. So haben wir schon Mitte Februar die ersten Maßnahmen im Werk getroffen, was Arbeitsstunden betrifft oder Produktionsumfänge. Weshalb wir bis jetzt die Corona-Krise gut bewältigt haben. Nichtsdestotrotz haben sich nach und nach weltweit die Vertriebsmöglichkeiten reduziert. Und das hat sich, wie bei anderen Unternehmen auch, stark auf die Produktion ausgewirkt.
Cyrus Barimani: Weil wir das Corona-Virus sehr früh sehr ernst genommen haben und wussten, dass es kein auf China lokal begrenztes Thema sein wird, haben wir einen Pandemieplan erstellt und ein Krisen-Management-Team installiert. Oberste Priorität hatte dabei immer der Mitarbeiterschutz, für den wir entsprechende Maßnahmen schon sehr früh eingeleitet haben. Und wir haben uns so aufgestellt, dass wir unseren Kunden jederzeit die bestmögliche Unterstützung bieten können. Zudem haben wir rechtzeitig unsere Materialbestände deutlich aufgestockt, weil wir davon ausgingen, dass unsere Lieferketten irgendwann von Corona betroffen sein würden. Als weitere Vorsichtsmaßnahme haben wir Teile unseres Ersatzteillagers ausgelagert, um im Fall einer Fabrikschließung unsere Kunden trotzdem versorgen zu können.
bauMAGAZIN: Sie wussten also relativ früh, dass dieses Corona-Virus zu einer großen Gefahr für die Menschen und für die Wirtschaft wird?
Barimani: Wissen ist zu viel gesagt. Aber wir haben es ernst genommen. Vielleicht auch deshalb, weil wir beide einige Auslandserfahrung haben. Als Ende 2002 in China die SARS-Pandemie ausbrach, habe ich das durch unsere Mitarbeiter vor Ort sehr genau mitbekommen. Deshalb unsere frühe Reaktion, bei der auch die Mitarbeiter mitgezogen und die Maßnahmen sehr diszipliniert umgesetzt haben. Dazu gehörten auch sehr früh Reisebeschränkungen, wie übrigens in der gesamten Wirtgen Group.
bauMAGAZIN: Lassen Sie uns, bevor wir über die Zukunftsaussichten in diesen Corona-Zeiten reden, kurz zurückblicken: Bei Kleemann gab es in den vergangenen Jahren regelmäßig zweistellige Wachstumsraten. Was sind Ihrer Ansicht nach die Gründe dafür? Wie haben sich im Geschäftsjahr 2019 Absatz und Umsatz entwickelt? Wie ist Kleemann im weltweiten Ranking der Brecher- und Siebhersteller positioniert?
Janka: Die Entwicklung der vergangenen Jahre hat sich fortgesetzt. So war 2019 das beste Jahr in der Geschichte von Kleemann mit wiederum zweistelligen Wachstumsraten. Darauf sind wir sehr stolz. Und das ist auch für die Zukunft geplant. Denn die Nachfrage in den Märkten – setzten wir das Thema Corona mal kurz in Klammern – gibt es ja. Zudem ergeben sich für uns über die Vertriebskanäle der Wirtgen Group plus den John-Deere-Händlernetzwerken weltweit Möglichkeiten, die wir früher so nicht hatten. Wir konzentrieren uns nach wie vor auf die großen Märkte USA und China. Aber auch Europa, und dabei vor allem Deutschland, hat sich sehr gut entwickelt. Kleemann ist in Deutschland Marktführer. Im weltweiten Ranking belegen wir derzeit Rang drei. Wir waren schon auf Platz zwei hinter Powerscreen/Terex, haben den aber nach der Verschmelzung von Metso und McCloskey abgegeben.
bauMAGAZIN: Die letzten von Kleemann kommunizierten Kennzahlen stammen aus 2017, als die Wirtgen Group noch nicht zu John Deere gehörte. Damals lag der Umsatz bei knapp 260 Mio. Euro. Zudem hieß es, dass durch Investitionen in Höhe von 50 Mio. Euro die Voraussetzung für die Verdoppelung der Produktion geschaffen werden, die dann auf einen Umsatz von 400 Mio. Euro ausgelegt sei. Wie lauten die aktuellen Zahlen?
Janka: Wir sind auf dem richtigen Weg. Aufgrund der für John Deere geltenden gesetzlichen Vorschriften für Aktiengesellschaften können wir keine präzisen Aussagen zum aktuellen Geschäftsjahr machen. Die letzten Geschäftszahlen sind aber im Bundesanzeiger nachzulesen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir unser Wachstum auch in den kommenden Jahren fortsetzen können, 2020 einmal ausgenommen. In diesem Corona-Jahr werden wir ganz sicher eine Delle haben. Aber das geht allen anderen auch so.
bauMAGAZIN: Welche Investitionen – und in welcher Höhe – wurden zuletzt am Standort Göppingen realisiert? Und sind neue Investitionen geplant?
Barimani: Wie schon erwähnt, haben wir diese 50 Mio. Euro in die Erweiterung dieses Standortes investiert. Das Kleemann-Werk hat jetzt eine Gesamtfläche von 150 000 m², davon entfallen 34 000 m² auf die Produktion, 4 000 m² sind Büroflächen. Damit sind wir erst einmal sehr gut aufgestellt. Parallel dazu investieren wir in unsere Produktion, also in den Maschinenpark, um am Standort Deutschland weiterhin weltweit wettbewerbsfähig zu sein. Die Produktivität ist dafür der entscheidende Faktor.
bauMAGAZIN: Werden deshalb bei Kleemann die Maschinen wie gehabt in der Regel auftragsbezogen produziert? Oder hat es zuletzt Neuerungen im Produktionsprozess gegeben?
Barimani: An der Grundaufstellung mit vier Produktionslinien hat sich nichts geändert. Wir produzieren weiterhin auftragsbezogen, wobei unsere Maschinen sehr breit konfiguriert werden können. Gleichwohl gibt es einen gewissen Lagerbestand, um schnell zu reagieren. An dieser Stelle hilft uns die grundsätzlich positiv zu bewertende Abgasgesetzgebung leider überhaupt nicht. Es gibt mittlerweile verschiedenste Abgasstufen: Euro V in Europa, die Stufe Tier IV final in den USA, Tier III in bestimmten Teilen der Welt. In anderen Ländern wiederum werden wegen des hohen Schwefelanteils im Diesel quasi Stufe-II-Motoren benötigt. Das allein macht schon mal vier Motortypen, die wir pro Maschine vorhalten müssen. Und es ist absehbar, dass dies noch zunimmt.
bauMAGAZIN: Kleemann hat China vor einigen Jahren als absoluten Wachstumsmarkt definiert. Auch in Nordamerika sah man großes Potenzial. Wie haben sich diese Märkte für Kleemann entwickelt, konnten die Ziele erreicht werden?
Janka: Beide Märkte haben sich gut entwickelt. Vor allem China, wo die Wirtgen Group mit einem eigenen Werk präsent ist. Aufgrund der guten Vernetzung wirkt sich das natürlich auch beim Absatz positiv aus. China ist immer noch dabei, seine Infrastruktur auszubauen. Auch deshalb ist der chinesische Markt mit starken Wachstumszahlen hinterlegt, was sicherlich so bleiben wird. Des Weiteren gibt es die Tendenz in China, das Thema Recycling zu forcieren. Denn die riesigen Wohnsiedlungen, die vor rund 25 Jahren in den großen Städten gebaut wurden, werden in den kommenden Jahren erneuert. Und diese Betonkonstruktionen müssen recycelt werden. Deshalb wird der Markt für Recycling-Maschinen wachsen, neben dem Markt für Maschinen, die in Steinbrüchen oder Kieswerken eingesetzt werden. China wird also für uns nach wie vor ein sehr interessanter Wachstumsmarkt sein, und zwar für alle unsere Maschinentypen.
bauMAGAZIN: … und Nordamerika?
Janka: Dort sind wir ähnlich erfolgreich wie in China. Derzeit ist der Markt natürlich sehr stark betroffen durch die Corona-Krise. Aber unsere Wachstumsraten dort waren in den vergangenen Jahren sehr gut. Auch die Zukunft sehen wir sehr positiv. In Nordamerika gibt es jede Menge Infrastrukturprojekte, vor allem im Bereich des Straßenbaus sowie in Städten und Gemeinden, die in den kommenden Jahren realisiert werden. Wir haben in Nordamerika zudem eine gut etablierte Vertriebsstruktur der Wirtgen Group. Zusätzlich profitieren wir jetzt auch von den Vertriebsnetzen der John-Deere-Händler, über die künftig auch Kleemann-Produkte vertrieben werden sollen. Bei John-Deere-Händlern aus dem Baumaschinenbereich gibt es da natürlich Synergieeffekte. Ein Kleemann-Brecher und ein Bagger von John Deere, das ist einfach eine tolle Kombination. Und über diese Kanäle versprechen wir uns schon noch einmal einen weiteren Schub.
bauMAGAZIN: Sicherheit, Lärm- und Staubemissionen, Bedienbarkeit und der problemlose Transport spielen bei mobilen Brecher- und Siebanlagen eine immer wichtigere Rolle. Wie sieht sich Kleemann in diesen Bereichen positioniert, gibt es Alleinstellungsmerkmale?
Barimani: Da sehen wir uns sehr gut positioniert. In diesen Bereichen wollen wir ganz klar der Innovationsführer sein und den Ton in der Branche angeben. Einfache und intuitive Bedienbarkeit wird immer wichtiger, auch vor dem Hintergrund, dass qualifiziertes Personal immer schwerer zu finden ist. Unsere Kunden produzieren eine Ware. Sie zerkleinern nicht einfach nur Steine, sondern sie stellen Baurohstoffe her, die einer Spezifikation genügen müssen. Da bietet Kleemann einiges an. Wie haben spezielle Pakete zu den Themen Lärm und Staub, die optional erhältlich sind. Oder Mechanismen, um die Sicherheit zu erhöhen.
bauMAGAZIN: Trägt Kleemann damit auch der Entwicklung Rechnung, dass mobile Aufbereitungstechnik immer öfter auch im urbanen Raum zum Einsatz kommt?
Barimani: Gerade in diesem Bereich kommen unsere optionalen Lärm- und Staubpakete zum Einsatz. Das ist ein klarer Trend beim Thema Recycling. Es macht ja nicht unbedingt sehr viel Sinn, ein abgebrochenes Gebäude in großen Stücken aus der Stadt heraus zu transportieren, dann irgendwo zu zerkleinern, um es anschließend als Baumaterial wieder in die Stadt zu karren. Da reden wir richtig über Volumen und Gewicht. Die CO₂-Bilanz und der Energieverbrauch sind dabei unglaublich hoch. Deshalb ist es wichtig, die Recycling-Anlage einsatznah aufzustellen.
Janka: Das Beispiel China habe ich ja schon genannt. Die grundsätzliche Tendenz, Recycling-Material an Ort und Stelle aufzubereiten, ist ganz deutlich erkennbar, und zwar weltweit.
bauMAGAZIN: Gibt es neben den klassischen Antriebskonzepten – also diesel-elektrisch und diesel-hydraulisch – sowie dem vollelektrischen Antrieb künftig neue Antriebslösungen, wie zum Beispiel eine Hybrid-Lösung? Oder macht das aus Ihrer Sicht keinen Sinn bei Brech- und Siebanlagen?
Barimani: Diese klassische im automotiven Bereich genutzte Hybrid-Lösung macht keinen großen Sinn. Dafür ist der Energiebedarf unserer Maschinen einfach zu groß. Was wir anbieten und was Marktbegleiter teilweise als Hybrid-Lösung bezeichnen, das sind diesel-elektrische Antriebe. Deren großer Vorteil ist, dass die Anlage auch rein elektrisch betrieben werden kann, sofern die Stromversorgung sichergestellt ist, wie beispielsweise in einem Steinbruch. Parallel dazu bieten wir einen Diesel-Direktantrieb an, im Gegensatz zu unseren Marktbegleitern, die diesel-hydraulisch unterwegs sind. Mit dem Diesel-Direktantrieb hat man, was das Brechwerkzeug betrifft, einen großen Vorteil beim Wirkungsgrad. Wir benötigen deshalb weniger Kraftstoff, verringern dadurch auch die Emissionen und reduzieren unterm Strich die Kosten pro Tonne Material.
bauMAGAZIN: Inwieweit profitiert Kleemann bei Neu- und Weiterentwicklungen von Synergien in der Wirtgen Group bzw. in der gesamten John-Deere-Gruppe?
Barimani: Auf den ersten Blick produzieren wir sehr spezielle und anwendungsbezogene Maschinen. Das ist eine sehr große Stärke der Wirtgen Group und von John Deere. Die Technologie, die in diesen Maschinen verbaut wird, ist aber vergleichbar. So haben wir in der Wirtgen Group schon lange ein Diagnosesystem, das in allen Maschinen unserer verschiedenen Marken gleich funktioniert. Jeder Servicemitarbeiter kann irgendwo auf der Welt seinen Computer an jede Maschine aus der Wirtgen Group anschließen, egal ob das eine Hamm-Walze ist, ein Vögele-Fertiger, eine Wirtgen-Fräse oder ein Kleemann-Brecher. Zu den Synergieeffekten in der Wirtgen Group gehört beispielsweise auch die Verwendung von Steuerungen vom gleichen Hersteller. Mit John Deere kommen wir da jetzt natürlich in ganz andere Gefilde. So haben wir uneingeschränkten Zugang zur Technologie, die John Deere in seiner Agrarsparte nutzt, die in technologischer Hinsicht dem Bereich Construction bekanntlich voraus ist. Die können wir überall dort nutzen, wo es Sinn macht …
bauMAGAZIN: Können Sie ein Beispiel nennen?
Barimani: Wir arbeiten gerade daran, das Fleet-Management-System der Wirtgen Group durch das von John Deere zu ersetzen, das schon einen Schritt weiter ist als das, was wir heute einsetzen. Dieser Wechsel macht einfach Sinn, wenn wir über die Konsolidierung von Händlern oder gleichen Kunden sprechen. Denn die wollen nicht zwei verschiedene Systeme nutzen. Diese Umstellung soll bis zur Bauma 2022 abgeschlossen sein. Grundsätzlich haben wir Zugang zu den Entwicklungs- und Technologiezentren von John Deere. Eines ist in Kaiserslautern, eines in den USA und eines in Indien. Dort können wir zusätzliche Ressourcen und Spezialisten nutzen. Beispielsweise wenn wir Unterstützung benötigen bei Simulationen oder Neuentwicklungen im IT-Bereich. Darüber hinaus hat John Deere mit JDS ein eigenes Elektronik-Zentrum und mit John Deere Power Systems eine eigene Motoren-Produktion. Damit haben wir noch einmal ganz andere Zugriffsmöglichkeiten auf Ressourcen. Die nutzen wir aber mit Bedacht. Denn wir haben natürlich auch sehr gute Beziehungen zu unseren etablierten Zulieferern. Die Ressourcen von John Deere bieten uns aber nicht nur zusätzliche Erweiterungsmöglichkeiten. Ein Vorteil ist sicherlich auch, dass wir uns bei Neuentwicklungen viel früher mit einbringen können.
bauMAGAZIN: Kleemann verbaut in seinen Anlagen Motoren verschiedener Hersteller, unter anderem von Deutz oder Scania. Nun ist Ihr Mutterkonzern mit John Deere Power Systems auch einer der weltweit größten Motorenhersteller für Arbeitsmaschinen. Wann kommt es zum großen Synergieeffekt, dass Kleemann-Maschinen mit John-Deere-Motoren bestückt werden?
Barimani: Wir prüfen das Thema natürlich hinsichtlich Neuentwicklungen oder Abgasumstellungen. John Deere Power Systems ist für uns zunächst einmal eine zusätzliche Quelle. Und dort, wo es Sinn macht, bauen wir John-Deere-Motoren ein. Aber wir haben auch gute und funktionierende Beziehungen zu unseren aktuellen Lieferanten. Motoren haben grundsätzlich Anwendungsmöglichkeiten und Anwendungsgrenzen. Das prüfen wir im Einzelfall. Aber wir haben natürlich auch das Ziel, unseren Kunden einen möglichst guten Service zu bieten. Es gibt Länder, in denen wir hinsichtlich des Services der Motoren unserer etablierten Zulieferer gut aufgestellt sind, und es gibt Länder, in denen das nicht so der Fall ist. Das ist ein Aspekt, den wir mit betrachten müssen.
bauMAGAZIN: Kleemann wollte bei der wegen der Corona-Krise auf kommendes Jahr verschobenen Steinexpo, so war zu hören, einen neuen Brecher präsentieren. Wann wird jetzt die Maschine vorgestellt, gibt es weitere Anlagen, die in der Pipeline sind?
Janka: Die corona-bedingte Absage diverser Messen in diesem Jahr, wie die Hillhead oder die Steinexpo, gibt uns etwas Luft. Wir haben derzeit – neben den neu ins Portfolio aufgenommenen Haldenbändern der Mobibelt-Reihe – einige Maschinen in der Pipeline. Beispielsweise wird es 2021/22 bei den Grobstück-Siebanlagen etwas Neues geben, das unsere großen Brecher gut ergänzt. In Europa, insbesondere in Deutschland und in Großbritannien, warten die Kunden schon länger auf solch eine Maschine. Der Prototyp geht jetzt in den Feldversuch. Zudem werden wir in der kommenden Zeit verschiedene Brecher erneuern. Mehr möchten wir aber jetzt noch nicht verraten.
bauMAGAZIN: Auch wenn niemand in die Glaskugel schauen kann: Wagen Sie einen Ausblick, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf Ihr Unternehmen hat? Welche Hoffnungen und Wünsche haben Sie noch für dieses bzw. für das nächste Jahr?
Janka: Im Rückblick muss man einfach feststellen: Die vergangenen Monate waren schwierig, für alle. Glück hatten wir bei Kleemann dahingehend, dass die meisten Brecher in Europa trotzdem gut Stunden gemacht haben, wie wir über unser Telematiksystem WITOS erfahren haben. Dementsprechend ist der Umsatz bei Verschleiß- und Ersatzteilen relativ stabil geblieben, fast auf normalem Niveau. Was den Ausblick betrifft: Da fahren wir auf Sicht, wie es so schön heißt. Wir können, Stand jetzt Ende Mai, noch nicht so richtig erkennen, wohin die Reise geht. Wir hoffen nur, dass nach und nach weltweit die Märkte wieder geöffnet werden, dass unsere Kunden wieder übergehen können zu einer gewissen Normalität. Im Großen und Ganzen gehen wir davon aus, dass bis Ende des Jahres die Märkte wieder auf dem Niveau sind wie zum Anfang des Jahres. Damit wären wir sehr zufrieden.
Barimani: Wir nutzen die Zeit jetzt, um unsere Prozesse zu überprüfen, unsere Effizienz zu steigern. Wir wollen uns als Unternehmen noch flexibler aufstellen. Die Corona-Krise ist jetzt sicherlich ein besonderer Fall. Aber die Situationen ändern sich einfach, und sie ändern sich immer schneller. Um darauf richtig reagieren zu können, daran arbeiten wir. Ganz wichtig ist jetzt, dass in der Industrie die Verunsicherung verschwindet. Denn Unsicherheit ist Gift. Wenn es eine neue Realität, eine neue Normalität gibt, dann kann man auf dieser Basis wieder nach vorne schauen. Deshalb wünsche ich mir, dass wir schnell aus der Phase der Verunsicherung schnell überwinden. m