Titelstory Gewinnung / Aufbereitung / Brechen / Sieben

Kölsch: »Der RM 120GO! ist das Konzentrat aus 25 Jahren Erfahrung und mit der Wegweiser in unsere Zukunft«

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Von: Michael Wulf

Dass Rubble Master bei der Premiere dieses Pakets auf der Bauma im April auch »vom Beginn einer neuen Ära« gesprochen hat und davon, jetzt »wesentlich mehr verschiedene Märkte bedienen zu können«, habe kaum jemanden gewundert, so Gerald Hanisch im Rückblick. »Wir sind nämlich nicht mehr die Rookies. Wir haben uns Ansehen und Respekt verschafft. Mittlerweile schauen die Wettbewerber ganz genau auf uns und auf unsere Produkte.« Unausgesprochen nimmt Gerald Hanisch damit für Rubble Master in Anspruch, so etwas wie der Benchmark in der mobilen Kompaktbrecherbranche zu sein. Stattdessen sagt er: »Ich wollte immer etwas schaffen, das am Markt eine gewisse Geltung hat. Dafür war es notwendig, neue Wege zu gehen. Mit dem RM 120GO! wollen wir neu definieren, was eine 30-t-plus-Maschine ist. Es werden Leistungsparameter von Großanlagen erreicht, und trotzdem bleibt die Maschine kompakt und ist leicht zu transportieren.«

Dabei sind es zwei Begrifflichkeiten, die für Gerald Hanisch eine zentrale Bedeutung haben und die er im Gespräch immer wieder verwendet: Nachhaltigkeit und Verlässlichkeit. »Das ist in unserer Branche eine Art Alleinstellungsmerkmal. Rubble Master ist als eigentümergeführtes Unternehmen jetzt seit 25 Jahren am Markt. In dieser Zeit haben wir die Technik und den Markt entwickelt und sind dabei für unsere Kunden, für unsere Lieferanten und für die Mitarbeiter immer ein verlässlicher und nachhaltiger Partner gewesen. Wir haben sicherlich Fehler gemacht, aber wir haben einen Kunden niemals im Regen stehen lassen.«

Sechs neue RM120GO! auf der Bauma verkauft

Diese Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit über Jahre zahlt sich aus. So hat das Unternehmen eine hohe Anzahl von »Wiederkäufern«, so Gerald Hanisch, und erwirtschaftet rund 20 % seines Umsatzes mit Service und Ersatzteilen. »Das zeigt: Die Kunden sind uns treu.« Doch nicht nur diese Treue ist es, die Gerald Hanisch so stolz macht. Sondern auch das große Vertrauen, dass die Kunden Rubble Master entgegen bringen. »Wir haben auf der Bauma vom neuen RM 120GO! sechs Maschinen verkauft, obwohl wir nur einen Prototyp präsentiert haben und ich wirklich versucht habe, es den Kunden auszureden. Denn ich weiß, dass trotz der Entwicklungszeit von knapp zwei Jahren immer noch irgendetwas passieren kann.«

»Ein Baukasten voller Differenzierungsmerkmale«

Offiziell auf den Markt gebracht wird die RM 120GO! im Rahmen der schon traditionellen »Xperience Days« im September, wenn Rubble Master seine Händler aus der ganzen Welt nach Linz einlädt. Mit im Mittelpunkt werden dabei auch die rund 30 Optionen stehen, die durch Spec2App konfiguriert werden können und so eine RM-Maschine für den Einsatz spezifizieren. »Grundlage ist dafür unsere Plattformstrategie, mit der wir die verschiedensten Anforderungen aus der Brech- und Recyclingindustrie erfüllen können«, so Gerald Hanisch. »Spec2App ist so etwas wie ein Baukasten voller Differenzierungsmerkmale, und das bei einem Standardisierungsgrad von 100 %.« Dabei gelte immer die Devise, es dem Anwender so einfach wie möglich zu machen. »Das RM GO! Prinzip steht für Einfachheit, Transparenz und intuitive Bedienbarkeit und bietet so die einheitliche Handhabung aller RM GO! Maschinen.«


GO! Smart spielt eine wichtige Rolle

Dabei spielt künftig auch das Service- und Optimierungstool GO! Smart eine wichtige Rolle. Denn es bietet die Möglichkeit, interaktiv via Smartphone oder Tablet Verschleißparameter einer RM-Maschine aktuell abzufragen oder an dieser Betriebsoptimierungen vorzunehmen. Auch die Beratung der Kunden könne dadurch verbessert und intensiviert werden, so Gerald Hanisch. »Dafür schnüren wir verschiedene Angebotspakete, die unseren Kunden einen zusätzlichen Nutzen bieten.«

Mit der gravierendste Vorteil, den der neue RM 120GO!, Spec2App und GO! Smart bieten, ist für Gerald Hanisch aber ein anderer. »Zum einen profitieren unsere Ingenieure davon bei der Entwicklung von neuen Maschinen, zum anderen können wir aufgrund unserer Standardisierung nach dem Prinzip RM GO! alle Innovationen auf unsere kleineren Maschinen skalieren.« Dadurch erreiche man jetzt wesentlich mehr Märkte, und zwar sowohl in der klassischen Aufbereitungstechnik als auch bei der Verarbeitung von Naturstein. Der Kunde könne jetzt die Maschinen exakt für eine ganz bestimmte Aufgabe konfigurieren lassen, so Hanisch. »Dabei kann man genauer differenzieren und dann durchaus zu der Entscheidung kommen: Für diese Aufgabe reicht eigentlich auch eine kleinere Maschine. Und auch die haben wir im Portfolio.«

Großen Wert legt Gerald Hanisch darauf, dass Rubble Master auch nach 25 Jahren als Familienunternehmen funktioniert. »Wir sind ein wirklich tolles Team«, sagt er. »Jeder unserer 140 Mitarbeiter weiß, was sein Beitrag am Unternehmen­s­erfolg ist. Wir vom Management leben die Kultur und die Philosophie vor. Transparenz, Kundennähe, Kommunikation sind neben Nachhaltigkeit und Verlässlichkeit die Schlüsselwörter, mit denen man unsere Unternehmenskultur am besten um­schreibt.« Ein Ausdruck davon ist auch die Architektur der 2008 neu gebauten Unternehmenszentrale, deren markantestes Merkmal eine Glasfassade über drei Stockwerke ist. Diese trennt zwar Produktion und Verwaltung, bietet aber gleichzeitig die Möglichkeit, dass sich die Mitarbeiter aus beiden Bereichen tagtäglich sehen können und schafft so ein Miteinander.

Das Unternehmen soll strukturell und organisch wachsen

Rubble Master ist für seine Unternehmenskultur und für seine innovativen Produkte mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. Was Gerald Hanisch sehr stolz macht, was für ihn aber auch eine Verpflichtung darstellt. »Wir wollen unsere Mitarbeiter langfristig halten, denn das ist für mich eines der wichtigsten Kriterien überhaupt.« Deshalb lege man großen Wert auf eine sehr gute Ausbildung und darauf, dass das Unternehmen strukturell und organisch wachse. »Bei immensen Wachstumsraten bin ich ein großer Skeptiker«, sagt er.

Weshalb er auf die Hilfe von großen Beratungsgesellschaften gerne verzichtet, weil diese nicht zu Rubble Master passten und auch nicht zur Philosophie des Unternehmens. »Ich mag diese Wunderfuzzis nicht«, sagt Gerald Hanisch, für den gleichwohl »die Sicht von außen« wichtig ist für die Weiterentwicklung des Unternehmens. Deshalb setzt man auf Berater aus den verschiedensten Bereichen, die Rubble Master jahrelang kennen und begleitet haben. »Hinsichtlich Moderation, Methodik oder auch Coaching lassen wir uns von der Johannes Kepler Universität Linz helfen und von Fachleuten aus der Region.« Zu seinen festen Überzeugungen gehört auch, dass »jede Maschine durch unsere Produktion gehen muss«, so Gerald Hanisch. »Ich hätte größte Sorgen, wenn wir Teile unserer Produktion auslagern würden. Denn es ist atemberaubend, was dabei alles passieren kann, welche Riesenprobleme dadurch entstehen.«

»Exzellente Zusammenarbeit« mit den Händlern

Ein anderer, außerordentlich wichtiger Mosaikstein ist für Gerald Hanisch das Verhältnis zu den Händlern. »Da gibt es eine gegenseitige sehr hohe Wertschätzung und eine exzellente Zusammenarbeit«, sagt er. So seien beispielsweise die deutschen Partner Christophel und Kölsch »die treibenden Kräfte« gewesen bei der Projektierung des neuen RM 120GO!. »Das ist ein absolutes, hochprofessionelles Miteinander, das von beiden Seiten super gelebt wird und auch auf der persönlichen Ebene wunderbar funktioniert.«

Schließlich seien auch bei den Beziehungen zu den Händlern – neben der Qualität der Produkte – Verlässlichkeit und Berechenbarkeit mit die entscheidenden Kriterien für den Erfolg. »Wir haben beispielsweise kürzlich in Nordamerika eine große Händlerorganisation als Partner gewinnen können. Denn unsere Reputation dort ist sehr hoch, weil wir unsere Kunden in Nordamerika auch in den schwierigen Zeiten nach 2009 nicht alleine gelassen haben«, betont Gerald Hanisch, der sich in seiner Philosophie auch dadurch bestärkt sieht, dass weltweit immer mehr Händler mit Rubble Master zusammenarbeiten wollen.

Künftig vermehrt auch Kooperationspartner

Nicht zuletzt auch aus diesem Grund ist Gerald Hanisch optimistisch, dass das für dieses Jahr anvisierte Umsatzziel von gut 54 Mio. Euro »mit Sicherheit« realisiert werden kann, nachdem Rubble Master – dessen Exportquote bei 95 % liegt – schon im vergangenen Jahr den Umsatz um 8,2 % auf 48,5 Mio. Euro hat steigern können. »Neben den USA und Kanada sehen wir vor allem Latein- und Südamerika für uns als Wachstumsmärkte, denn für diese haben wir die absolut richtigen Maschinen«, betont Gerald Hanisch. Aber auch in den europäischen Kernmärkten Deutschland, Großbritannien, Skandinavien und Frankreich sowie im asiatischen Raum und in Australien sei Rubble Master gut positioniert. »Asien ist sicherlich ein Markt für uns«, sagt er, »allerdings ist China nicht unsere Stoßrichtung.« Weiter intensiviert werden soll künftig zudem die Rolle von Rubble Master als Kooperationspartner. »Da sind wir hoch angesehen, vor allem in den Bereichen Brechereinheiten und Steuerungstechnik.«

Wie lange er das Unternehmen als CEO führen will, das ist indes eine Frage, die sich für Gerald Hanisch derzeit nicht stellt. »Ich leite diese Unternehmen nach wie vor noch sehr gerne«, sagt er, »gebe aber immer mehr Kompetenzen ab. Es gehört einfach zu einem großen Unternehmen und ist ein logischer Prozess nach 25 Jahren, dass man mehr delegiert und mehr Verantwortung abgibt. Und da will ich auch nicht die graue Eminenz sein, die pausenlos nachjustiert.« Was die mögliche Nachfolge durch seinen heute 14-jährigen Sohn betrifft, da ist Gerald Hanisch eher zurückhaltend: »Momentan interessiert er sich zu 90 % für Fußball. Er findet es zwar schon interessant, was ich mache, hat aber auch gesagt: ›Wenn ich mal Dein Nachfolger werden soll, kann ich das leider nur halbtags machen, weil ich mich auch um meine Familie kümmern muss.‹ Ich denke, wenn es denn so weit kommen sollte, werde ich darüber noch einmal mit ihm reden müssen.«

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