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Berco – thyssenkrupp: Eine maßgebliche Rolle bei der CTL-Entwicklung spielen

Kompakt-Raupenlader (Compact Track Loader – CTL) sind heute in Gewichtsklassen von 1 t bis 6 t erhältlich und haben in den letzten 20 Jahren in der Popularität zugelegt. »Vor der Jahrtausendwende dominierte der Kompaktlader den Markt. Heute ist jedoch der CTL mit einem Marktanteil von etwa 60 % bis 70 % führend, während der Kompaktlader jetzt bei rund 30 % liegt«, sagt Francesco Grenzi, Head of R&D bei Berco. Als weltweiter Marktführer bei der Herstellung von CTL-Laufwerken für OEM sieht sich die zu Thyssenkrupp Components Tech gehörende Marke Berco als Vorreiter in puncto Konstruktion und Innovation für aktuelle und zukunftsorientierte Lösungen im CTL-Segment.

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Ein Kompaktlader ist aufgrund seiner Räder schon extrem vielseitig, aber wenn man statt der Reifen eine Gummikette montiert, erhält man eine noch flexiblere Maschine«, betont Francesco Grenzi. Zudem biete der CTL auch mehr Möglichkeiten als eine Planierraupe – bei geringeren Kosten. Und sie lässt sich leicht auf einem Anhänger transportieren. Die genannte Absatzsteigerung der CTL sei aber noch zu 95 % in den USA begründet. »Der Marktanteil in Europa ist tatsächlich noch gering, aber auch dieser wächst kontinuierlich«, so Grenzi.

Ein typisches High-Drive-CTL-Laufwerk verfügt über ein erhöhtes Antriebsrad, da zwei feste Stützpunkte vorn und hinten nötig sind. Da die Maschine ihren Schwerpunkt von hinten nach vorne verlagert, benötigt ein CTL ein hohes Maß an Stabilität. Um dieses zu erreichen, sind die Stützpunkte vorn und hinten an den Enden platziert, sowohl wenn die Schaufel vorne beladen wird, als auch wenn die Maschine (mit leerer Schaufel) andere Aufgaben schwerpunktmäßig im hinteren Maschinenteil erledigt. Die Maschine benötigt daher ein Laufwerk mit kleinen Leiträdern, um für das Fahrzeug eine möglichst große Basis zu bilden.

Ein CTL der Baujahre 2009/10 beispielsweise erreichte Geschwindigkeiten von maximal 9 km/h und blieb damit weit hinter Radfahrzeugen wie Kompaktladern zurück, die sich mit durchschnittlich 20 km/h bis 30 km/h bewegten. Heute hat sich der Abstand jedoch deutlich verringert, CTL erreichen mittlerweile bis zu 18 km/h. Diese Entwicklung spiegelt sich in Bercos Angebot hinsichtlich Bandbreite und Spektrum innovativer Lösungen für CTL wider, das ursprünglich für eine Vielzahl von Anwendungen ausgelegt war, nun jedoch auch spezielle Lösungen für einzelne Maschinen bietet.


Leiträder mit Doppel- und Dreifachflansch

Berco sah sich im CTL-Sektor mit der Aufgabe konfrontiert, Lösungen für die Anforderungen aller Fahrzeugfunktionen zu schaffen. »Eine lange Zeit wurden zum Beispiel Einflansch­leiträder verwendet, aber ihre Interaktion mit dem Gummiband verursachte unerwünschte Vibrationen am Fahrzeug. Also entwickelte Berco Doppelflanschleiträder, um dem entgegenzuwirken. Diese Lösung verhindert den Kontakt zwischen der Gummikette und den Punkten, die Vibrationen erzeugen, was zu erheblichen Leistungsverbesserungen führt«, so Francesco Grenzi. Die neuesten Leiträder von Berco sind gar mit Dreifachflansch erhältlich. »Diese Leiträder sind sehr zweckmäßig, denn aufgrund der geringen Steifigkeit neigen Gummibänder oder -ketten dazu, abzurutschen, was zu Wartungsaufwand und Betriebsstundenausfall führt«, fügt er hinzu. Berco hat ein hinteres Leitrad mit Dreifachflansch entworfen, das weitere Vorteile verspricht: Der Doppelflansch verringert Vibrationen und der mittige Flansch verhindert das Abrutschen. »Berco war das erste Unternehmen mit diesem Konzept«, betont Grenzi.

Laufrollenrahmensystem mit Niveau-Ausgleich

Auch für den Rahmen, der die Laufrollen umgibt, hat Berco eine Lösung entwickelt: Durch ein Aufhängungssystem mit zwei Schwingvorrichtungen innerhalb des Rahmens können die Laufrollen Unregelmäßigkeiten im Gelände ausgleichen, denn die paarweise montierten Laufrollen erlauben Wippen und Bewegung. »Ein weiteres Konzept, das dem Maschinenführer maximalen Komfort bietet. Innerhalb des Rahmens befinden sich zwei interne Ausgleichssysteme, die dämpfend auf die Laufrollen wirken. Lärm und Vibrationen werden im Vergleich zu einem starren Rahmen um 40 % verringert und die Aufstandsfläche sowie die Fahrzeugstabilität werden verbessert. Durch das System wird auch das Abrutschen bei seitlichem Gefälle verhindert«, erläutert Grenzi.

Zu Bercos Raupenkettensystem gehören Laufrollen und Leiträder mit Bimetallbuchsen und Hochleistungsdichtungen, eine in Metall einge­fasste Gummikette mit Stahlcord und eine High-Drive-Konfiguration, die das Getriebe vor Stoßbelastungen schützen soll.

Die Beliebtheit des CTL soll laut Berco aufgrund dessen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten weiter steigen. Die stetige Weiterentwicklung soll Berco auch in Zukunft eine Plattform bieten, die eigene Kompetenz als Lösungsanbieter unter Beweis zu stellen. »Bei Berco verfolgen wir sehr aufmerksam, wohin sich der Markt entwickelt, sodass wir früh­zeitig an Innovationen für zukünftige Anforderungen arbeiten können. Wir nutzen die Ideen und Konzepte eines Fahrzeugs wie dem heutigen CTL als Basis für Lösungsansätze, mit denen wir zu­künftige Herausforderungen angehen können«, so Francesco Grenzi.    t

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