Webfleet Solutions: Künstliche Intelligenz, die Risiken automatisch erkennt

Laut einer aktuellen Verkehrssicherheitsumfrage sind rund 42 % der gewerblichen Fuhrparks jährlich in einen bis fünf Verkehrsunfälle verwickelt – zudem werden im Schnitt drei Schadenersatzansprüche pro Monat geltend gemacht. Webfleet Solutions hat mit »Webfleet Video« ein System auf den Weg gebracht, das mittels integrierter Kameras bei der Schuldfrage eines Unfalls helfen kann. Gleichzeitig verfügt die Neuheit über einen Zugriff auf die Fahrzeugdaten und kann den Fahrer mittels Warnsignal auf Gefahren hinweisen. Welche weiteren Vorzüge Webfleets neuentwickeltes System mit sich bringt, erläuterte das Unternehmen im Gespräch mit bauMAGAZIN-Redakteur Dan Windhorst.

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Als Anbieter von Telematiklösungen und Teil der Bridgestone-Gruppe hat Webfleet Solutions Webfleet Video vorgestellt – ein System, das in Zusammenarbeit mit Lytx, einem Anbieter von Videotelematiklösungen für Flotten, entstanden ist (das bauMAGAZIN berichtete in Heft 3/21, Seite 15). Nutzer können damit auf ihre Fahrzeugdaten wie auch auf die bordeigenen Kameras über eine einzige Schnittstelle zugreifen und diese verwalten. Der Flotten-Manager soll so einen detaillierten Einblick in den Kontext von Verkehrsunfällen erhalten.

»Unterschieden werden muss in erster Linie zwischen den Kameras: Eine nimmt das Geschehen auf der Straße wahr, eine andere kann optional die Fahrerkabine im Blick behalten«, sagt Wolfgang Schmid, Sales Director für die D-A-CH-Region bei Webfleet Solutions. »Nach außen hin stellt Webfleet Video eine Art digitalen Zeugen dar, was gerade in der Bauwirtschaft eine nützliche Funktion darstellt. Denn in den meisten Fällen sind Fahrer dort allein unterwegs – beispielsweise beim Transport von Maschinen und Baustoffen oder bei der Materialanlieferung an einem Produktionsstandort. Kommt es dabei zu einer gefährlichen Situation mit Unfallschaden, kann das System als objektiver Zeuge auftreten«, so der Telematikexperte.


In vielen Fällen kann weder die eine noch die andere Seite bei einem Versicherungsfall die jeweilige Schuld nachweisen. Auf diese Weise, so Wolfgang Schmid weiter, ließe sich ein Unfallhergang besser nachvollziehen. Die Lösung von Webfleet liefert letztlich auch Beweisgrundlagen, die als Schutz dienen, wenn Flotten beispielsweise von falschen oder gar betrügerischen Ansprüchen betroffen sind. Der Anwender kann mit der vollintegrierten Telematiklösung Videos von einem bestimmten Zeitpunkt einer früheren Fahrt anfordern oder bei Bedarf sofort einen Livestream mit Blick auf die Straße starten. Auf diese Weise kann im Fall eines Falles direkt reagiert und die gewünschte Fahrsituation festgehalten werden. Als weiteren Pluspunkt nennt Schmid, dass sich mit Webfleet Video auch die Versicherungsprämien verringern und Standzeiten verkürzen lassen können.

Auf Ablenkungen aufmerksam machen

Webfleet möchte mit seiner neuen Lösung noch einen Schritt weiter gehen und künstliche Intelligenz nutzen, um nicht nur auf bereits eingetretene Vorfälle zu reagieren, sondern auch proaktiv zu helfen, damit gefährliche Situationen gar nicht erst entstehen können. Zum Einsatz kommt dabei eine CAM 50-Dashcam – sie nutzt die Technologie der künstlichen Intelligenz (KI) und erkennt riskantes Verhalten des Fahrers, etwa, wenn dieser durch die Nutzung seines Smartphones während der Fahrt abgelenkt ist. »In solchen Fällen wird der Fahrer visuell und akustisch alarmiert, damit eine gefährliche Situation schnellstmöglich vermieden werden kann«, sagt Wolfgang Schmid. Die Überwachung im Innenbereich lasse sich laut des Webfleet-Experten jedoch individuell konfigurieren und damit auf die eigenen Bedürfnisse zuschneiden. Herzstück des Systems sind Algorithmen, die auf eine rund 20-jährige Datenerfassung des Partners Lytx beruhen: »Damit erreichen wir eine Genauigkeit von 95 % bei Bewegungswarnungen«, so Wolfgang Schmid.

Die Privatsphäre respektieren

Ein solches System muss auch den Anforderungen der aktuellen Datenschutzgesetze entsprechen, weshalb Webfleet Video laut Hersteller so konzipiert wurde, dass die Privatsphäre des Fahrers respektiert wird. »Bei einer Fahrt im Privatmodus zum Beispiel wird die Kamera deaktiviert – darüber hinaus ist eine spezielle Kappe vorhanden, mit der die Kameralinse auch physikalisch geschlossen werden kann«, erklärt Schmid. Auf diese Weise ist es dem jeweiligen Fahrer selbst überlassen, inwiefern er das System in sein Handeln eingreifen lässt.    d

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