Schwarzmüller-Gesamtumsatz steigt auf 342 Millionen Euro

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Der Hersteller war im abgelaufenen Jahr in allen Hauptmärkten erfolgreich. In Österreich wurde die Marktführerschaft mit einer leichten Erhöhung des Marktanteils auf 2 300 Fahrzeuge ausgebaut. Deutschland holt auf: 1 920 Stück wurden für diesen Markt hergestellt, was einen Zuwachs von 20 % gegenüber 2015 ­bedeutet. Ähnlich hoch war die prozentuelle Steigerung in Polen, in Italien steht ein Zuwachs von 50 % zu Buche. Die Märkte in Tschechien und Ungarn wurden behauptet. ­Etwas schwächer schnitt die Schweiz ab, dort sei Schwarzmüller, so teilt das Unternehmen mit, mit seinen Premiumprodukten aber nach wie vor Marktführer.

Getragen wurde das Wachstum 2016 vom Zuwachs im Fernverkehr. Gleichzeitig wurden auch mehr Fahrzeuge für die Bauwirtschaft produziert, vor allem Kippfahrzeuge, aber auch Tieflader. Deutschland war derjenige Fokusmarkt, in dem 2016 überwiegend Baufahrzeuge ausgeliefert worden sind – unter anderem der speziell für diesen Markt entwickelte Kastenmulden-Kippsattelanhänger.

CEO Hartwig, der 2016 sein erstes Geschäftsjahr in der Schwarzmüller-Gruppe absolvierte, verweist auf erste Erfolge bei der Umstellung der Produktion in den drei Hauptwerken Österreich, Ungarn und Tschechien. Man komme beim Ausbau zu Kompetenzzentren gut voran und habe auch bei der Reduktion der Durchlaufzeiten erste Erfolge. »Wir konnten mit einem annähernd gleichen Personalstand um 1 000 Fahrzeuge mehr bauen. Das ist uns durch den optimierten Einsatz der vorhandenen Ressourcen gelungen.« Dies sei aber nur der erste Schritt gewesen, so Hartwig. Die entscheidende Phase werde 2017 folgen.

Sequenzierung wird neues Produktionsmodell

»Wir stellen auf eine hochmoderne, aber sehr komplexe Produktionsweise um. Sie wird uns erlauben, individuelle Fahrzeuge trotz großer Vielfalt in deutlich kürzeren Durchlaufzeiten herzustellen.« Dies verlange massive Umstellungen in Fertigung und Montage. Diese Sequenzierung über die gesamte Prozesskette hinweg werde in der Industrie selten und nur von Premiumherstellern angewendet. Der Dreh- und Angelpunkt sei dabei die Qualität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hartwig will die Umstellung der Produktion bis zum Jahresende abgeschlossen haben.

380 Mio. Umsatz geplant


Im Geschäftsjahr 2017 wird für Investitionen eine Rekordsumme von 9 Mio. Euro verwendet. In der aktuellen Planungsphase bis 2020 will die Schwarzmüller-Gruppe insgesamt 30 Mio. Euro in vorhandene Strukturen investieren, fast ein Drittel davon entfällt auf das laufende Jahr. Hartwig wird dieses Geld für die weitere Automatisierung der Fertigung und für die intelligente Flexibilisierung der Produktion in den drei Werken einsetzen. Weiters wird ein Verkaufszentrum für Ersatzteile in Wels aufgebaut.

Die Anzahl der hergestellten Fahrzeuge werde 2017 auf 9 500 und damit um rund 7 % steigen, kündigte Hartwig an. Schwarzmüller sei entsprechend dieser Zielsetzung mit einem Rekord-Auftragsbestand in das neue Jahr gestartet. 2017 plant der CEO einen Umsatz von 380 Mio. Euro, was einem Wachstum von 11 % entsprechen würde. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sieht Hartwig verhalten positiv, Risiken aus der internationalen Politik seien aber nicht zu übersehen. Für die Nutzfahrzeugbranche sieht Hartwig 2016 als vorläufigen Konjunkturhöhepunkt.

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