Liebherr-Mischtechnik: Bis zu 115 Kubikmeter Beton pro Stunde produzieren

Seit Sommer 2020 ist eine Betomix 2.5-Mischanlage von Liebherr in einem Transportbetonwerk von Heidelberger Beton in Betrieb und versorgt den Raum um Berlin mit Qualitätsbeton. Die Liebherr-Anlage ist mit höchsten Sicherheitsstandards ausgestattet.

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Die Mischanlage Betomix 2.5 erweitert das Transportbetonangebot von Heidelberger Beton um Berlin. Die Mischanlage leistet mit dem Doppelwellenmischer DW 2.5 bis zu 115 m³/h Ausstoßleistung. Eine automatische Hochdruckreinigungsanlage reinigt Mischer und Sammeltrichter weitestgehend automatisiert, die täglichen Reinigungszeiten von Hand reduzieren sich nach Herstellerangaben auf ein Minimum. Viel Platz auf der Mischer­bühne und großzügige Podeste sowie Laufstege sollen alle Bereiche der Anlage gut zugänglich machen.

Kompletter Stahlbau verzinkt

Der komplette Stahlbau der Mischer- und Waagenbühne, die Beschickeraufzugbahn und das Wiegeband wurden für eine lange Lebensdauer feuerverzinkt gefertigt. Das modulare Konzept der horizontalen Betomix-Mischanlagenreihe ermöglicht laut Liebherr viele Varianten hinsichtlich Kundenwünschen und Ausstattungen, wie beispielsweise das Becherwerk für die Beschickung.

Gestein und Zement lagern

Das Reihensilo mit sieben Kammern fasst rund 350 m³ Gesteinskörnungen, vier der sieben Kammern sind geteilt. Ein vertieft eingebauter Aufgabetrichter erlaubt bei der Anlieferung von Sand und Kies das ebenerdige Abkippen durch Muldenfahrzeuge, ein Radlader wird nicht benötigt. Ein Becherwerk fördert die Materialien nach oben auf ein Reversierband für die Beschickung der Kammern. Vier der Kammern sind mit den von Liebherr entwickelten Feuchtemesssensoren Litronic FMS ausgestattet, die Sandfeuchten werden hier bis zu 40 Mal pro Sekunde gemessen.


Für die Zementlagerung stehen sechs Zementsilos mit insgesamt 600 t Lagervolumen zur Verfügung. Durch eine Teilung von zwei Silos können insgesamt acht Sorten Bindemittel gelagert werden. Im Winterbetrieb leitet eine Heizungsanlage Warmluft in die Gesteinssilos. Dadurch kann der Betrieb in der kalten Jahreszeit gewährleistet werden.

Hohe Sicherheitsstandards

Durch zusätzliche Maßnahmen konnten die Sicherheitsstandards noch weiter erhöht werden: So wurden sämtliche Laufwege mit 800 mm Breite anstatt 600 mm umgesetzt und in der Rutschfestigkeitsklasse R11 ausgeführt. Besonderes Augenmerk legte Heidelberger Beton auf Flucht-, Bergungs- und Rettungswege. Auf Leitern für Auf- und Abstiege wurde verzichtet, dafür sind alle Bereiche bis zur Oberseite der Zementsilos über Treppen zugänglich. Alle Pneumatikbauteile mit Quetschgefahr sind durch abschließbare Kugelhahnventile für Wartungsarbeiten gesichert. Elektroantriebe sind mit abschließbaren Revisionsschaltern gesichert.

Die Anlage ist abgesichert mit einem Transferschlüsselverriegelungssystem. Somit ist an sämtlichen Wartungsstellen mit Risikopotenzial ein konsequenter Prozess des Freischaltens und Sperrens vor Wartungsarbeiten für eine maximale Gefahrenreduzierung möglich. Ein Begehen dieser Bereiche während des Betriebes der Anlage wäre lebensgefährlich.

Viele Ausstattungsmerkmale

Die Mischanlage ist mit einem umfangreichen Zubehör ausgestattet. Dazu zählen Videosysteme zur Überwachung in verschiedenen Bereichen, ein Ampelsystem an den Silokammern für den Füllstand und ebenso Rüttler an den Silowänden. Bei schlecht rutschendem Material kommen Luftkanonen zum Einsatz. Eine 60-mm-Isolierverkleidung der Anlage und Staubfiltersysteme runden das Zubehör ab.    t


Die Sicherheit beim  Fahrmischer groß schreiben

Um die Sicherheit der Fahrmischer aus dem Hause Liebherr weiter zu erhöhen, arbeitet der Hersteller kontinuierlich an neuen Standards und optionalem Zubehör. Dies wirkt sich positiv auf die tägliche Arbeit beim Betontransport aus. Das Unternehmen entwickelt und produziert bereits seit 1967 Fahrmischer für den Betontransport.

Im Mittelpunkt steht für Liebherr neben der Wirtschaftlichkeit vor allem die Sicherheit. Beispielsweise durch einen Unterfahrschutz am Heck des Fahrmischers, der bei Auffahrunfällen Schlimmeres verhindern soll und nach ECE58R03 geprüft in der EU im Straßenverkehr verpflichtend ist. Dadurch können Baupersonal und Passanten, die sich hinter dem Fahrmischer befinden, erschwert unter das Fahrzeug gelangen. Die reflektierende Konturmarkierung über die gesamte Breite des Unterfahrschutzes macht den Fahrmischer auch bei schlechten Wetterbedingungen früh erkennbar. Bei der Liebherr-Serie 05 ist der Unterfahrschutz mit drei Handgriffen klappbar, das Arbeiten mit Krankübeln am Fahrmischerheck wird erleichtert. Am Unterfahrschutz ist zudem ein rutschfester Tritt montiert.

Absturzsicherung und Verkleidung am Leiterpodest

Künftig werden für Europa hergestellte Fahrmischer mit einer Absturzsicherung sowie einer Verkleidung am Leiterpodest nach DIN EN 12609 ausgerüstet. Die Optionen dienen als präventive Maßnahmen gegen den Absturz des Maschinenpersonals vom Leiterpodest. Die Absturzsicherung lässt sich nach innen öffnen und schließt automatisch. Die Verkleidung ist so ausgeführt, dass ein Aufsteigen am Geländer nicht möglich ist. Eine schräg angeordnete Schiebeleiter aus Aluminium macht den Aufstieg zum Podest zudem nicht nur bequemer, sondern auch sicherer.


Installierte Sicherheitsmerkmale: Staubox, schräger Aufstieg, Absturzsicherung, klappbarer Unterfahrschutz mit Tritt und Haltegriff, Schwerlastkorb, LED-Arbeitsscheinwerfer und Kamera.

Kamerasysteme und Arbeitsscheinwerfer

Ebenfalls nach DIN EN 12609 werden die Fahrzeuge künftig mit Rückfahrkamerasystem und Arbeitsscheinwerfer ausgestattet. Die Kamerasysteme in verschiedenen Ausführungen können am Leiterpodest oder am Ein- bzw. Auslauftrichter installiert werden. Optional bietet die Camos-360°-Kamera eine Rundumsicht um das Fahrzeug inklusive Birdview-Betrachtung. Personen oder Objekte, die sich hinter, neben oder vor dem Fahrzeug befinden, können mit Kameras frühzeitig erkannt werden. Bei Dämmerung, Nacht oder wenig Tageslicht können über Arbeitsscheinwerfer schlecht beleuchtete Arbeitsplätze am Heck des Fahrmischers ausgeleuchtet werden. Maximal vier Arbeitsscheinwerfer lassen sich installieren, Einbaupositionen sind an der Steigleiter, am Einlauftrichter und an den Rückleuchtenhalterungen möglich.

Trommelsteuerung und Not-Aus

Die optionale elektronische Trommelsteuerung Litronic-EMC erlaubt ein intuitives Bedienen per Einhandhebelbedienung. Elektronisch abgesicherte Signale unterstützen den Bediener und regulieren automatisch in Notsituationen. Die Bedieneinheit besitzt ebenso einen Not-Aus-Taster. Gegen unbefugtes Bedienen kann die Trommelsteuerung gesperrt und nur vom Fahrerhaus wieder aktiviert werden.

Schwerlastkorb

Ein ebenfalls optionaler und am Heck montierter Schwerlastkorb erlaubt des Weiteren das sichere Mitführen von schwerer Ausrüstung wie Ketten oder Rüttelflaschen außerhalb der Fahrerkabine.

Werkzeughalterungen

Über optionale Werkzeughalterungen am Plattform­profil des Fahrmischers lassen sich Hilfsmittel jederzeit sicher am Fahrzeug mitführen, denn Schaufel, Besen oder Schaber gehören nicht ins Fahrerhaus, sondern an sichere und gut zugängliche Halterungen. Am Heck ist zusätzlich eine Kellenhalterung möglich. Dank der Halterungen lässt sich auch das Risiko verlorener Teile während der Fahrt ausschließen.    t


Elektronische Sicherheitssteuerung mit Not-Aus, rechts ein Kellenhalter.

 

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