Leica Geosystems: »Für uns ist Offenheit der richtige Weg«

Mit einer Vielzahl an Neuheiten hat die zum schwedischen Messtechnik- und Softwarekonzern Hexagon gehörende Leica Geosystems auf der Bauma ihre Kompetenzen im Bereich der Bau- und Baumaschinenbranche vorgestellt und dabei Lösungen für die digitale Baustelle von morgen präsentiert. »Unser strategischer Ansatz ist es«, sagte im Gespräch mit dem bauMAGAZIN Jan Hakert, Segment-Manager Deutschland, »mit kleinen digitalen Bausteinen einen Mehrwert für unsere Kunden zu generieren.«

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Von: Michael Wulf

Nach Jan Hakerts Ansicht wird es nämlich noch eine Zeit lang dauern, bis sich in der Baubranche beispielsweise die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass sich mit der modellbasierten Planungsmethode BIM (Building Information Modeling) die Arbeitsprozesse auf einer Baustelle wesentlich effizienter und damit produktiver gestalten lassen. »In Deutschland sind wir von einem durchgängigen Arbeitsablauf, der BIM-konform wäre, noch weit entfernt«, sagte Jan Hakert. Bislang könnten in der Regel nur die großen Bauunternehmen eigene Prozesse kreieren. Für kleine und mittelständische Betriebe hingegen sei das eher schwierig – vor allem wegen der Kosten, aber auch, weil es an den personellen Kapazitäten mangele.

Transparente Datenströme

Dabei zeige der vom Freistaat Bayern angebotene Digitalbonus, mit dem kleine und mittlere Unternehmen finanziell unterstützt werden bei der digitalen Transformation, dass das Interesse durchaus vorhanden sei. »In Bayern ist die Akzeptanz für digitale Lösungen und Angebote höher als in anderen Regionen Deutschlands, das merkt man schon«, so Jan Hakert, der sich grundsätzlich dafür ausspricht, dass alle Datenströme für alle am Bauprozess Beteiligten transparent sein müssen: »Für uns bei Leica Geosystems ist Offenheit der richtige Weg.«

In München präsentierte das Unternehmen neben der All-in-One-Maschinensteuerungsplattform (das bauMAGAZIN berichtete in Heft 4/19, Seite 70) als weitere Neuheiten das Werkzeugerkennungsmodul TRM, das AiCON iCT30-Absteckwerkzeug, die cloudfähige Baustellendatenplattform ConX und das Sicherheitssystem PA10.

»Für OEM-Kunden interessant«

Diese Lösung von Leica Geosystems beinhaltet einen Anhänger mit Chip, der von den Personen auf der Baustelle getragen wird und der mit den Baumaschinen auf der Baustelle kommuniziert. Dabei wird die Signallaufzeit zwischen dem in der Maschine installierten Anker-Chip und den von Fußgängern getragenen batteriebetriebenen Anhänger-Chip gemessen. Dementsprechend gibt der Anhänger eine akustische, visuelle und haptische Rückmeldung an den Fußgänger, der Anker-Chip sendet eine entsprechende visuelle und akustische Rückmeldung an den Maschinenführer.

»Das Sicherheitssystem auf Basis von Be­wegungssensoren haben wir von der Mining-Sparte von Hexagon übernommen«, erläuterte Beate Wesenigk, Field Marketing Manager Central Europe, und es werde zukünftig in die Leica-Maschinensteuerungsplattform integriert. »Weil aber PA10 für uns wirklich brandneu ist, bieten wir es derzeit noch als Nachrüstlösung an. Grundsätzlich ist es natürlich auch für alle unsere OEM-Kunden ein interessantes Feature, das die Sicherheit auf Baustellen signifikant erhöht.«

PA10 basiert auf neuester Ultrabreitband (UWB)-Time-on-Flight-Technologie, mit der eine Reichweite von bis zu 40 m eine Genauigkeit von ± 20 cm ohne separate HF-Anbindung erzielt wird. Das System gibt, so Leica Geosystems, selbst in überdachten und geschlossenen Bereichen mit eingeschränkter oder nicht verfügbarer GNSS-Abdeckung, etwa in Werkstätten oder Steinbrüchen, zuverlässige Warnmeldungen.     ß


 

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