Als Teil des schwedischen Hexagon-Konzerns hat der Geschäftsbereich Geosystems im Oktober auf der Bauma innovative Maschinensteuerungslösungen vorgestellt. Im Mittelpunkt stand die digitale Baustelle mit Lösungen, die erstmals gezeigt wurden.
Hexagon hat Lösungen aufgezeigt, wie etwa transparentes Daten-Management auf Baustelle funktioniert, indem sich Bauleiter, Vorarbeiter, Polier und Maschinist digital vernetzen und gemeinsam cloud-basiert arbeiten. Ändern sich Daten, Umstände oder Bedingungen, sollen die Technologielösungen von Hexagon während des gesamten Projektprozesses ein flexibles und schnelles Reagieren bieten – vom Urgeländeaufmaß bis zur automatisierten 3D-Maschinensteuerung.
Maschinensteuerungslösungen im Blickfeld
So rüstet Hexagon beispielsweise Baumaschinen mit 1D-, 2D- oder 3D-Steuerung aus und verbindet dadurch Mensch und Maschine. Daten gelangen vom Büro auf die Baustelle und dort direkt auf Maschinen wie Bagger, Raupen, Grader, Bohrer, Rammen, Fräsen, Fertiger oder Walzen. Umgekehrt lassen sich durch die Vernetzung Fortschrittsdaten in Echtzeit messen. »Technologiegestützte, integrierte Baustellen verbessern die Effizienz und Rentabilität von Bauunternehmen und helfen, Schlüsseltalente zu gewinnen und zu halten«, sagte Thomas Harring, Präsident des Geschäftsbereichs Geosystems bei Hexagon.
Ein Beispiel dafür ist das österreichische Abbruch- und Erdbauunternehmen Gnant. Dessen Baustelle in der Grafenwörther Seenplatte wurde am Bauma-Messestand mittels Augmented Reality (AR) für Besucher erlebbar. Sie konnten sich detailliert auf der Baustelle umsehen und die verschiedenen Technologien in den jeweiligen Arbeitsabläufen erleben.
Neues und Weiterentwicklungen
Ein Highlight des Bauma-Auftritts war die Leica ICON gps 160, eine Smart-Antenne, die als kleinere und leichtere Weiterentwicklung der ICON gps 60 vorgestellt wurde. Sie soll die Produktivität bei allen Absteck- und Messanwendungen auf der Baustelle erhöhen und lässt sich überdies als Rover, Basisstation und für die Maschinensteuerung einsetzen. Das farbige Display sorgt für mehr Bedienkomfort. Intelligente Einrichtungsassistenten, eine benutzerfreundliche Software und intuitive Workflows vereinfachen laut Hexagon Inbetriebnahme und Einsatz des Geräts. Neueste GNSS- und Kommunikationstechnologien sollen zudem den Datenempfang verbessern.
Mit dem Leica ICON CC200 wurde zudem ein 10"-Tablet-Feld-Controller vorgestellt. Ausgestattet ist die Lösung mit einer Akkulaufzeit von 12 h, einer längeren Betriebsdauer und höherer Benutzerfreundlichkeit. Mit 16-GB-RAM-Kapazität sollen große Datenmengen problemlos verarbeitet werden.
Die 2-MP-Webcam mit Mikrofon auf der Vorderseite sowie die 8-MP-Kamera mit Autofokus und LED-Licht auf der Rückseite erlauben die Bildaufnahme während der Arbeit für transparente Darstellung der genauen Bedingungen vor Ort und die Berichterstattung des Baufortschritts von der Baustelle zum Büro. GPS ermöglicht die Positionierung mit mittlerer Genauigkeit ohne Smart-Antenne für Lokalisierungs- oder Positionierungsaufgaben, für die keine hohe GNSS-Genauigkeit benötigt wird. Durch die Integration in alle anderen Technologien der iCON-Serie von Leica, wie Tachymeter, GNSS-Smart-Antennen und Feld-Software, ist das iCON CC200 laut Hersteller für den vielfältigen Einsatz auf Baustellen geeignet – von der einfachen Lokalisierung, über den Einsatz als GNSS-Rover für präzise Positionierung bis hin zum Einsatz direkt auf der Baumaschine.
Einstiegslösung in die 3D-Maschinensteuerung
Gerade beim Einsatz kompakter Bagger war die Verwendung von Maschinensteuerungslösungen oft wenig rentabel. Um die Effizienz und Genauigkeit beim Ausheben von Gräben, Planieren oder Bewegen von Material zu erhöhen, soll mit Leica iCON site excavator eine 3D-Maschinensteuerung für Bagger bis 15,9 t zur Verfügung stehen. Diese umfasst drei Komponenten: eine neue Software, einen neuen dualen GNSS-Empfänger und ein optionales Kommunikationsgerät. Die Software ist als eigenständige Lösung oder als Add-on innerhalb der Plattform Leica iCON site erhältlich. Als Add-on ermöglicht sie einen neuen Arbeitsablauf für Aufgaben innerhalb und außerhalb der Maschine, sodass eine Vielzahl von Aufgaben mit denselben Werkzeugen ausgeführt werden kann. So kann der Bediener beispielsweise den Tablet-Feld-Controller mit einer Smart-Antenne als GNSS-Rover verwenden, um einen Plan abzustecken oder zu erstellen, und ihn anschließend in der Kabine des Baggers montieren, um mit der Planierung gemäß des Plans zu beginnen. Sobald der Aushub oder die Planierung nach dem korrekten Entwurf abgeschlossen ist, kann mit demselben System wie bei der Absteckung eine Bestandsprüfung durchgeführt werden. Leica iCON site excavator ist für eine Reihe von Leica iCON Tablet-Feld-Controllern in diversen Größen erhältlich. Der neue GNSS-Empfänger und das Kommunikationsgerät wurden speziell für kompakte Maschinen entwickelt und bieten mehr Flexibilität bei der Anpassung an unterschiedliche Baustellen und Projektanforderungen. d