L-Team: Weniger Unterbrechungen und geringerer Aufwand

Eine neue Generation von Bohrspülrecyclern hat einen L-Team-Pilotkunden überzeugt: »Es schien uns immer zu teuer, noch nicht zu Ende gedacht und zu Ende entwickelt«, sagt Tobias Kock, Bauleiter der Firma Thomsen Bohrtechnik, mit elf HDD-Anlagen einer der größten Anbieter in Norddeutschland. »Wir hatten im Markt daher seit Jahren immer die Augen aufgehalten und einige Anlagen getestet. Deshalb waren wir auch einer der ersten, die letztes Jahr zum Recyclingtag von L-Team Baumaschinen in Lampertheim kamen, um uns deren neuen Recycler präsentieren zu lassen.« Der mittelständische Betrieb aus Ranstadt in Oberhessen ist seit Jahren als Händler, Servicefirma und Verleiher von Horizontalbohranlagen des amerikanischen Herstellers Ditch Witch im Geschäft, neu ist der eigene Auftritt als Anbieter einer Recycling-Lösung. Bei dieser greift das Unternehmen auch auf ein Separationssystem von GHS aus Landshut zurück.

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Das Bohrspülrecycling hat sich im Spülbohrbereich zu einem immer größeren Thema mit dem Wunsch nach einer höheren Prozessgeschwindigkeit entwickelt. Die damit verbundene höhere Produktivität verspricht eine Kostensenkung, zudem unterliegt die Entsorgung der Abfälle immer stärkeren Regularien, und die Deponiekosten steigen, ganz zu schweigen von langen Rüstzeiten und schwieriger Bedienung der herkömmlichen Recycling-Anlagen.


Recycling ohne Restsand erlaubt »ewigen Zyklus«

»Wir haben uns bei der Konstruktion der Maschine sehr viele Gedanken gemacht«, erinnert sich Torsten Mickel, einer der beiden geschäftsführenden Gesellschafter von L-Team Baumaschinen. »Wir wollten für unsere Kunden zwei Probleme lösen. Lösung Nummer eins: Das Substrat sollte nach Durchlauf des Recyclers zu 100 % sandfrei sein.« Dies sei wichtig, weil das Bentonit-Wasser-Gemisch für den Bohrvorgang im Anschluss zu 100 % wiederverwertet werden kann. »Bei herkömmlichen Recyclern verbleiben teilweise bis zu 1,5 % Sand im recycelten Produkt. Damit kann man fast nicht mehr weiterarbeiten.« Für hochfrequente Bentonitpumpen sei ein noch so kleiner Restsandanteil unverträglich.

Lösung Nummer zwei: Im Zuge dessen wurde auch die Spülungsdichte des recycelten Produkts im Auge behalten. Wichtig ist es laut Fachleuten, die Dichte so niedrig wie möglich zu halten, um die Aufnahmefähigkeit zu erhöhen. Aufgeladene Spülungen mit einer Dichte von über 1,4 g/cm³ (Beladung ca. 25 %) sind nicht mehr wiederverwertbar. »Mithilfe unserer Technologie ist auf Basis des Ausgangsmaterials praktisch ein ewiger Zyklus möglich«, erläutert Mickel stolz. Bei der herkömmlichen Technologie steigt wegen des wachsenden Feinrestsandanteils die Dichte mit jedem Durchlauf.

Der erste größere Einsatz bei Thomsen Bohrtechnik lief nahezu perfekt ab, die Verbesserungen gegenüber der herkömmlichen Technik waren enorm, wie der Pilotkunde zufrieden berichtet. Der erste Einsatzort der Anlage befand sich in Wohltorf bei Hamburg. Die Aufgabenstellung für das Thomsen-Baustellen-Team sah die Verlegung von 3 115 m PE da 315 (Schutzmantelrohr) in Abschnitten von bis zu 270 m vor. Die Rohre mussten in einen Ton-Lehm-Gemisch-Boden verlegt werden.

»Anlieferung und Aufbau erfolgten reibungslos. Die Anlage war sofort einsatzbereit«, lobt Tobias Kock. »Mit einem Saugwagen haben wir die aufgeladene Spülung zur Recyclinganlage gefahren. Zusätzlich zum Recycler haben wir einen Feldrandcontainer als Pufferspeicher mit einem Fassungsvermögen von rund 30 m³ für die vom Saugwagen gelieferte Bohrspülung mit Zuführung zur Recyclinganlage aufgestellt.«

Pilotkunde und Hersteller sind zufrieden

Durch den Einsatz des Recyclers und den damit verbundenen Wegfall der Wartezeit auf den Saugwagen sowie auf das Anmischen zusätzlicher Bohrspülung konnte die Zeit der einzelnen Aufweitvorgänge (350 mm und 450 mm) sowie des Rohreinzuges stark verkürzt werden. Und, ganz wichtig: »Die Abhängigkeit vom Entsorger und seinen Kapazitäten war nicht mehr gegeben. Wir konnten nach eigener Taktung arbeiten«, freut sich Kock über die entfallenen Warte- und damit Stillstandzeiten, die Reduzierung des Bentonit-Bedarfs, den geringen Einsatz des Wasserwagens und die entscheidend sinkenden Entsorgungskosten. L-Team-Gesellschafter Mickel zeigt sich insgesamt sehr zufrieden: »Wir haben mit unserer MRS-Reihe (Modulares Recyclingsystem) dem Markt ein sehr gutes Angebot machen können. Dennoch war das erst der Anfang. Wir entwickeln weiter.« Bis Ende letzten Jahres hat das L-Team bereits die ersten Maschinen verkauft, weitere in die Vermietung genommen.     §

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