Klemm: Neuentwicklung für den Spezialtiefbau

Mit der stufenweisen Einführung neuer Emissionswerte für Abgase bei mobilen Arbeitsmaschinen sowie mit den neuen europäischen Sicherheitsstandards für Bohrgeräte waren die Hersteller gezwungen, die bisherigen Produktlinien für die weltweit unterschiedlichen Technologiestandards zu diversifizieren. Wegen der hohen Akzeptanz der weiterhin verfügbaren KR 909-2 in bestimmten außereuropäischen Märkten hat Klemm Bohrtechnik mit dem Gerätetyp KR 909-3G eine parallele Entwicklung für die europäischen und nordamerikanischen Märkte vorgenommen.

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Die Klemm KR 909-3G erbt die wesentlichen Eigenschaften der KR 909-2 und bleibt somit ein kompaktes und leistungsstarkes Gerät, das unkompliziert an vielfältige Aufgaben anpassbar ist. Das Bohrgerät wird im Spezialtiefbau eingesetzt, zum Beispiel bei Bohrungen für Temporär- oder Daueranker, Bodenvernagelungen, Auftriebsankerbohrungen, Hochdruckinjektionen zur Erstellung von Säulen, Sohlen oder Unterfangungen sowie Baugrunderkundungen. Klemm-Drehantriebe oder -Hydraulikhämmer oder deren Kombination in Doppelkopfbohranlagen können aufgebaut werden, sodass sich eine Vielzahl anwendbarer Bohrverfahren erschließt.
Mögliche Optionen der KR 909-3G sind beispielsweise ein seitlich verschiebbarer Schlitten, eine Seilwinde (10 kN), ein Gestängehandlingsystem (Klemm HBR 301) oder auch ein Gestängemagazin (Klemm MAG 2.5.) In der HDI-Variante steht das Klemm-Bohrdatenerfassungs- und -Steuerungssystem MBS 5 zur Verfügung. Es sind auch Anbaukomponenten für das Seilkernbohren erhältlich. Alle Komponenten können nachträglich angebaut werden und erfordern keine Eingriffe in das Hydraulik- oder Elektrosystem. Im Vergleich zum Vorgängermodell KR 909-2 wurde der Betriebsdruck des Hydrauliksystems von 250 bar auf 320 bar angehoben.


Derzeit strengste Abgasnormen erfüllt

Herzstück des Antriebsstrangs ist ein 129 kW starker Dieselmotor des Cat-Typs C4.4 Acert, der die derzeit strengsten Abgasnormen erfüllt (EEC 97/68 EC Stage 4 Europa, EPA/CARB Tier 4f Nordamerika). Dank der SCR-Only-Abgastechnologie wird ein zusätzlicher Dieselpartikelfilter (DPF) obsolet, ist aber nachrüstbar. Zwei Load-Sensing-Hydraulikpumpen liefern 2 x 150 l/min, ergänzt um maximal drei ­weitere Nebenabtriebspumpen (30 l/min, 20 l/min und 20 l/min). Per Load-Sensing-Technologie, dem Power-Sharing und dem neuentwickelten EEP (automatisches Leistungs- und Energiemanagement) passt sich die Maschine kraftstoffsparend unterschiedlichen Verbraucherkonstellationen und Betriebszuständen selbsttätig an. Mit einem Gesamtgewicht von ca. 14 t und günstigen Transportmaßen ist das Gerät leicht manövrierbar und auch für Lkw- und Container-Transporte geeignet.

Die neue und mit 3 kg leichte Funkfernsteuerung macht den Geräteführer unabhängig bei der Wahl eines komfortablen und sicheren Bedienplatzes. Diese Fernsteuerung ist Standardbestandteil des gesamten Klemm-Portfolios und verfügt gemäß der aktuellen Sicherheitsnorm über einen Betriebsartenschalter für ROM (Restricted Operation Mode) sowie SPM (Special Protective Mode). Einen besonders hohe funktionale Sicherheit gewährt die CAN-Bus-Steuerung mit einer Architektur nach dem Performance-Level »c«, vollkommen in Entsprechung der EN 16 228.

Die zum Gerät gehörende Lafette mit erhöhtem Querschnitt und Zylindervorschub stellt eine Zugkraft von 97 kN bereit. Dies ist die Basis für alle Ausrüstungskonfigurationen, ob für das Ankerbohren oder als Grundlafette für Hochdruckinjektionsbohrungen (HDI).

Die Bohransatzpunkte sind durch die baustellengerechte ­Kinematik gut erreichbar, gleichzeitig ist durch die Bauweise ein standsicherer Betrieb in allen Konfigurationen ohne zusätz­liche Abstützungen gewährleistet.    §

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KLEMM Bohrtechnik GmbH

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