JCB: Minibagger mit null Emissionen

JCB hat seinen ersten Elektrobagger – ein Flüstermodell mit null Emissionen – vorgestellt. Der neue JCB-Minibagger 19C-1 E-Tec eignet sich besonders für den Einsatz im Inneren von Gebäuden und in ­emissionskritischen Innenstadtgebieten. Beim Bau von Gleistunneln und Tiefbauwerken macht er teure Abgasabzugs­anlagen überflüssig.

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Der elektrische Minibagger hat mit 7 dBA einen Außengeräuschpegel, der fünf Mal niedriger ist als bei dem Pendant mit traditionellem Dieselmotorantrieb. Damit können Bauarbeiten innerorts auch zu eher unüblichen Zeiten ausgeführt werden ohne Anwohner zu stören, und er eignet sich für den Einsatz in lärmempfindlichen Umgebungen wie Krankenhäusern und Schulen.


Mit einer vollen Akkuladung hält der Bagger, wie der Anbieter betont, bei normaler Beanspruchung eine komplette Schicht durch. Und ist auch wieder schnell einsatzbereit, auch weil die üblichen Tagessteuerungen für das Kühl- und Motoröl entfallen. »JCB ist seit vielen Jahren Vorreiter bei der Entwicklung innovativer, schadstoffarmer Maschinen. Mit einem elektrischen JCB-Minibagger bieten wir unseren Kunden eine praktische und kostengünstige Lösung für Anwendungen, in denen Maschinen emissionsfrei und leise arbeiten müssen«, betont denn auch JCB-Chairman Anthony Bamfort. Tim Burnhope, Chief Innovation und Growth Officer bei JCB, ergänzt: »Durch den effizienten 48-V-Elektroantrieb mit modernsten Akkuzellen anstelle des Dieselmotors bewegt JCB wieder etwas im Minibaggersegment.«

Größeres Drehmoment  als das Dieselmodell

Der für den wachsenden Markt emissionsfreier Baumaschinen konzipierte Minibagger soll noch im laufenden Jahr auf den Markt kommen. Der Elektrobagger basiert auf dem 2017 vorgestellten 19C-1 mit konventionellem Heckschwenkradius. Der Dieselmotor der Standardmaschine ist durch einen Elektromotor sowie drei 104-Ah-Akkumulatoren mit einer Gesamtenergiekapazität von 312 Ah (15 kWh) ersetzt worden. Die modularen Akkus bestehen aus NMC-Lithium-Ionen-Zellen, wie sie in modernen Straßenfahrzeugen zum Einsatz kommen, verbaut in einem auf den Bau ausgelegten Akkugehäuse.

Dank seines 48-V-Bordsystems liefert der Elektromotor ein sofort verfügbares, größeres Drehmoment als der Dieselmotor der Standardmaschine. Der E-Motor des 19C-1 E-Tec treibt die bedarfsgeregelte Hydraulik von Bosch Rexroth an und ­erzeugt in der Kombi dieselbe ­Arbeitsleistung wie der Standard-1,9-t-Bagger.

Die Effizienz der elektro-­hydraulischen Kombination steht für einen geringeren Kühlbedarf – ein klein dimensionierter Hydraulikkühler und ein kleiner, thermostatisch geregelter Elektrolüfter, der den konventionellen Motorkühler ersetzt, sollen die Akkulebensdauer verlängern und zu wesentlich reduzierten Geräuschpegeln beitragen. Der 19C-1 E-Tec wird, wie das Dieselmodell, mit verstellbarem Laufwerk und einer Auswahl von Löffelstiellängen angeboten. So beträgt mit dem längeren 1 100-mm-Stiel die maximale Grabtiefe 2 576 mm.

Schnellladeoption soll folgen

Das serienmäßige Bordladegerät ermöglicht das Aufladen der Maschine in sechs Stunden an ­einer 230-V-Steckdose. Optional ist ein 110-V-Ladesystem erhältlich. Darüber hinaus will JCB nach Einführung der Maschine noch eine Schnellladeoption anbieten – das bordunabhängige Ladegerät soll eine volle Ladung in 2,5 Stunden ermöglichen. Das Energieversorgungssystem der Maschine ist in sich geschlossen und damit während des Maschinenbetriebs vollkommen netz- und kabelunabhängig. Die Akkupacks erlauben, so der Anbieter, den Betrieb über einen ganzen Arbeitstag bei typischer, oder über vier Stunden bei besonders intensiver Beanspruchung. Die 1,9-t-Maschine wird verschiedene Anbaugeräte antreiben können und damit als Grundmaschine für Abbruch- und Sanierungsprojekte dienen.

Da es keine Motorgeräusche gibt, kann der Bagger auch nachts in Siedlungsgebieten arbeiten, ohne Anwohner zu stören, während die Emissionsfreiheit den Betrieb in Tunneln und U-Bahn-Anlagen ermöglicht, ohne dass der Unternehmer für die Abgasableitung zu sorgen hat. Ein weiteres Plus für den Bediener ist der erhöhte Bedienkomfort, da der E-Motor im Gegensatz zum Diesel keine Schwingungen erzeugt.

Der Minibagger wird zunächst mit dem für alle »Next Generation«-Mini- und Midimaschinen des Unternehmens vorgesehenen ROPS/TOPS- und FOGS-zertifizierten Schutzdach angeboten. Da der Elektrobagger auf dem 19C-1 basiert, sind Kippschalter am Joystick für Zusatzkreisfunktionen und Auslegerversatz vorhanden.

Der 19C-1 E-Tec setzt auf Ausleger und Löffelstiel mit neuem Kastenprofil samt geschützter Schlauchführung durch den Ausleger. Graphit­imprägnierte Buchsen an den Auslegerbolzen und Lagerpunkten des Planierschilds sorgen für 500-Stunden-Schmierintervalle. Alle Schmierpunkte befinden sich auf einer Seite, und ohne Motoröl-, Kühlmittel- und Kraftstoffbehälter reduziert sich beim 19C-1 E-Tec der Zeitaufwand für tägliche Kontrollen.     §

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