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JCB Deutschland: Neuen Kurzheckbagger der X-Serie vorgestellt

Im Rahmen seiner »Waste & Recycling Days« hat JCB Deutschland in Frechen bei Köln Ende September seinen neuen Kettenbagger 245XR vorgestellt – das erste Stufe-V-Modell mit reduziertem Heckschwenkradius, das aus der aktuellen Produktpalette der neuen X-Serie stammt (das bauMAGAZIN berichtete bereits kurz in Heft 10/21, Seite 43). Die bauMAGAZIN-Redaktion war vor Ort und hat sich den 26-t-Bagger in Aktion angeschaut. Gleichwohl nutzte JCB das Event, um seinen »Weg in eine nachhaltige Zukunft« mit Live-Demonstrationen sowie ausgewählten Vorträgen aufzuzeigen.

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Es wirkte wie ein Befreiungsschlag: Mit Beginn der Covid-19-Pandemie war auch der britische Baumaschinenhersteller JCB dazu gezwungen, die meisten seiner geplanten Präsenzveranstaltungen ausfallen zu lassen. Mit dem zweitägigen Demo-Event konnte JCB Deutschland dem Ganzen nun etwas Leben einhauchen. »Wir alle sind froh darüber, endlich wieder vor Ort zu sein, persönliche Kontakte zu knüpfen und die neuen Maschinen zu zeigen – und das trotz anhaltender Pandemie. Geholfen hat uns dabei das großzügige Areal mit weitläufiger Demo-Arena und der Veranstaltungshalle. So können wir zusammenfinden und trotzdem den nötigen Abstand wahren«, so Frank Zander, Geschäftsführer bei JCB Deutschland.

Ziel der Veranstaltung war es, mit der Präsentation des 245XR neue Impulse im Kurzheckbaggersegment zu geben, über die Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens zu sprechen und den wirtschaftlichen Stand der Dinge in den Mittelpunkt zu rücken: Der in Staffordshire ansässige Mutterkonzern JCB musste im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang verkraften – von umgerechnet 4,97 Mrd. Euro aus 2019 auf 3,67 Mrd. Euro Mrd. im Jahr 2020. Mit Ausbruch der Pandemie gingen laut Unternehmen Aufträge im Wert von mehr als 1 Mrd. Euro verloren, weshalb JCB dazu gezwungen war, seine 21 Produktionsstätten auf der ganzen Welt für rund zwei Monate zu schließen. In diesem Jahr erlebt der Baumaschinenhersteller wiederum eine deutliche Trendwende: Im September verzeichnete JCB einen sogar deutlich höheren Auftragsbestand als noch zu Normalzeiten vor der Pandemie. Aktuell, so Frank Zander im Rahmen der Veranstaltung, konzentriere JCB sich darauf, den Vorsprung in der emissionsfreien Technologie weiter auszubauen. Kürzlich hatte JCB-Vorsitzender Lord Anthony Bamford hierzu in einer Pressemeldung erklärt, dass gerade die Entwicklung des ersten wasserstoffbetriebenen Verbrennungsmotors in der Baumaschinenindustrie, welcher derzeit bereits in JCB-Maschinen getestet würde, als ein großer Durchbruch zu verstehen sei.

Kompakt, stabil und auffallend komfortabel

Bereits vom Band gerollt ist hingegen der neuentwickelte Kurzheckbagger 245XR und damit eine Maschine, die laut Frank Zander für effizientes und komfortables Arbeiten auf beengtem Raum stünde. Entwickelt wurde der neue Zuwachs aus der X-Serie für das Marktsegment von Baggern mit reduziertem Schwenkbereich von 22 t bis 26 t. Im Zuge der Live-Präsentation auf dem 50 000 m² großen JCB-Areal vor den Toren Kölns stach in erster Linie die großzügig gestaltete Fahrerkabine ins Auge: Statt auf eine verkleinerte Ausführung zu setzen, hat JCB sich beim 245XR für eben jene Kabine entschieden, die auch bereits bei anderen Modellen der X-Serie zum Einsatz kommt. Die 100 cm breite Kabine ist damit rund 15 % größer als die der vorangegangenen JS-Generation. Laut JCB stelle die Kabine mit einem Innenraumvolumen von 2,86 m³ die größte Kabine der Branche dar, um dem Fahrer den im wahrsten Sinne größtmöglichen Komfort zu bieten.


Kompakte Abmessungen für vielseitigen Einsatz

Im Blickfeld steht beim neuen Kettenbagger aber vorrangig die hohe Flexibilität: Mit rund 1 720 mm hat der 245XR einen um 40 % kürzeren Heckschwenkradius als etwa das 220X-Modell. Gedacht ist der Bagger deshalb für den Einsatz im Straßen- und Kanalbau, bei Versorgungsarbeiten sowie im städtischen Bereich. Der 245XR kann laut JCB überall da mit seinen kompakten Abmessungen punkten, wo hohe Effizienz auf beengten Baustellen notwendig ist. Der 245XR lässt sich darüber hinaus ab Werk entweder mit Monoausleger oder Verstellausleger ausstatten – es besteht dabei die Möglichkeit, zwischen einem 2,4 m und 3 m langen Löffelstiel zu wählen, um sich für eine größere Ausbrechkraft oder eben maximale Reichweite zu entscheiden. Letztere beträgt mit Monoausleger rund 9 952 mm bei einer maximalen Grabtiefe von 6 627 mm. Mit einer Auswahl an 600 mm bis 900 mm breiten Bodenplatten soll der neue Kettenbagger laut JCB eine auffallend gute Stabilität für Hubarbeiten bieten.

Gezeigt wurde im Laufe des Events aber auch, was der 245XR unter der Haube hat: Sein JCB-Dieselmax-448-Motor nach EU-Stufe V verfügt über eine Leistung von rund 129 kW (173 PS) – der 4,8-l-Motor ist außerdem mit einem selektiven katalytischen Reduktionsfilter (SCR-F) ausgestattet, der laut Hersteller aus einer Kombination von SCR, Dieselpartikelfilter und Dieseloxidationskatalysator besteht. Eine Abgasrückführung, so die JCB-Experten im Rahmen der Vorstellung, sei bei dieser Maschine nicht erforderlich, das System sei aus dem neuen Ansaugkrümmer entfernt worden, was zu einer saubereren Verbrennung führe. Mit Blick auf das Hydrauliksystem setzt JCB beim 245XR auf Kawasaki-Pumpen der neuesten Generation mit einem Kayba-Hauptsteuerventil für die Feinsteuerung, zudem habe man den Durchmesser der Hydraulikschläuche vergrößert, um einen verbesserten Durchfluss bei geringerem Widerstand zu erzielen. Auf diese Weise möchte JCB seine Leistungsfähigkeit und Effizienz des Antriebsstrangs erhöhen.

Den Zugang für Wartung erleichtert

Bei der Betrachtung des Innenlebens fiel außerdem auf, dass der Baumaschinenhersteller dort auf Übersicht, klare Strukturierung und großzügige Zugänge setzt: Trotz des kompakten Heckschwenk­radius hat JCB nicht auf große Wartungsklappen verzichtet, um den Zugang zu allen Filtern und Füllstellen zu ermöglichen. Übrigens: Die Lebensdauer von Luft- und Hydraulikfilter beträgt laut JCB etwa 2 000 Betriebsstunden, während die Motoröl-Wechselintervalle auf rund 500 Stunden festgelegt wurden. Und auch für den Zugang zur oberen Struktur des Baggers setzt JCB auf vereinfachte Zugänge: Breite, praktisch angeordnete Stufen sowie Haltegriffe sollen den Arbeitskomfort bei der Wartung erhöhen, gleichzeitig aber auch mehr Bediensicherheit bieten.

Dem Fahrer mit höherem Bedienkomfort begegnen

Herzstück eines jeden Baggers bleibt jedoch die Kabine: Hier hält sich der Fahrer die meiste Zeit auf und soll nach Ansicht von JCB genau deshalb hohen Komfort erleben. Der Geräuschpegel beträgt innerhalb der Kabine nur rund 69 dB(A), was die Belastung dauerhaften Lärms deutlich verringern soll. Eine Herzensangelegenheit war den Entwicklern laut JCB aber auch die Gestaltung des Sitzes, der beheizt, individuell einstellbar und luftgefedert ist. Gleich rechts neben dem Sitz finden sich die aktualisierten CommandPlus-Schalterpakete – davor wurde ein 7"-Multifunktions-Display angebracht. Komplettieren möchte JCB das Paket mit zahlreichen einstellbaren Belüftungsdüsen, Klimaanlage und auffallend viel Stauraum.    d

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JCB Deutschland GmbH

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