Digitalisierung, Elektromobilität und Globalisierung verändern unsere Welt bereits in vielerlei Hinsicht. Trotzdem werden auch in Zukunft Walzen zur Verdichtung von Böden und Asphalt benötigt – allerdings mit steigenden Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit, die Präzision und die Transparenz der Prozesse. Diesen Trend hat Hamm früh erkannt und die Walzen mit zahlreichen Assistenzsystemen zur Unterstützung der Fahrer sowie für die Prozessdokumentation und -optimierung ausgerüstet.
Ein Beispiel ist die Einhaltung der Vorgaben für die Verdichtung durch den HCQ-Navigator. Mit Witos HCQ erweitert Hamm in diesem Bereich das Angebot. Das neue Modul ermöglicht, den Verdichtungsfortschritt zu verfolgen – in Echtzeit auch aus der Ferne. Damit können sich beispielsweise Bauleiter künftig jederzeit umfassend über den Baufortschritt informieren, ohne vor Ort sein zu müssen, können aus dem Büro Prozesse steuern und Entscheidungen auf der Basis qualifizierter Informationen treffen.
Potenzial für weitere Wirtschaftlichkeit sieht Hamm auch bei der Optimierung des Maschineneinsatzes durch Witos FleetView (siehe Seite 118). Es unterstützt bei Wartung und Diagnose, beschleunigt die Reaktionszeit bei Störungen und ermöglicht darüber hinaus gezielte Analysen des Betriebs- und Nutzerverhaltens.
Ein weiterer Ansatz von Hamm für künftiges Arbeiten ist ein ferngesteuerter Walzenzug, der seit zwei Jahren in einem Steinbruch in Deutschland im Einsatz ist. Im »Technology Center« können sich die Messebesucher ein Bild von der Anwendung machen.
Denkt man das Konzept der Fernsteuerung weiter, gelangt man über Schattenwalzen zu autonom agierenden Walzen. Hamm hat sich dem Thema wissenschaftlich genähert und die Gedanken zum Thema gebündelt in Form der autonomen Walze »F1« visualisiert. Die Studie zur Verdichtung der Zukunft zeigt, wie eine fahrerlose Walze mit alternativen Antriebskonzepten aussehen könnte und welche technischen, organisatorischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten sich daraus für den Straßenbau ergeben können (siehe Kasten auf Seite 132).
Der Arbeitsplatz von morgen
Die gänzlich autonome Baustelle ohne Fahrer liegt noch in ferner Zukunft. Deshalb entwickelte Hamm in den vergangenen Jahren das Bedienkonzept Easy Drive für die aktuellen Generationen der Tandemwalzen, Walzenzüge und Gummiradwalzen. Damit ist es gelungen, die Bedienung der Walzen zu vereinfachen und zu vereinheitlichen. So hat Hamm die Ergonomie und den Komfort für die Bediener auf ein neues Niveau gehoben.
Diesen Weg verfolgt das Unternehmen auch künftig und stellt auf der Bauma ein neues Kabinenkonzept vor. Mit noch mehr Platz und Raum für individuelle Anpassung des Arbeitsplatzes werden die Arbeitsplätze in den Walzen der nächsten Generation noch einmal angenehmer und komfortabler sein als bisher schon.
Ein anderer Aspekt ist die Aufbereitung der Informationen für die Walzenfahrer. So arbeiten die Entwickler derzeit an alternativen Konzepten zur gebündelten Darstellung aller Maschinen- und Baustellendaten. Im Blickfeld steht dabei, die Fahrer klar und umfassend über die Maschine und den Verdichtungsprozess zu informieren. Damit steigt die Qualität der Verdichtung, während die körperliche Belastung sinkt.
Nachhaltig bauen
Auch bei den Walzen wird die Umweltfreundlichkeit in Zukunft immer wichtiger werden. Das zeigen bereits die jüngsten Lösungen von Hamm rund um das Thema Nachhaltigkeit im »Technology Center«: So sorgen die Power-Hybrid-Technologie, die Motor-Stopp-Automatik und der Eco-Mode für einen reduzierten Verbrauch und damit für weniger Abgas- und Lärmemissionen. Eine der Aufgaben der Entwickler für die nächsten Jahre ist die Anpassung der Walzen an die Anforderungen der nächsten Abgasstufe. §