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FRUTIGER: Zwei Probleme mit einer Anlage gelöst

Das Unternehmen Friedrich Stingel zählt seit mehr als 80 Jahren zu den führenden mittelständischen Baufirmen in Süddeutschland. 36 Mitarbeiter und 18 mobile Brechanlagen inklusive Siebmaschinen und Spezialgeräten sind nahezu bundesweit im Einsatz. Stingel produziert jährlich auf etwa 200 verschiedenen Baustellen ungefähr 3 Mio. t Recycling-Baustoffe. Weil auf dem Firmengelände zum Teil Baustoffe aufbereitet werden, kam es in der Vergangenheit oft zu Verschmutzungen der Ausfahrt. Zusätzlich wirbelten die Fahrzeuge im Bereich des Bürogebäudes bei trockenem Wetter erheblich Staub auf. Seniorchef Wolfgang Stingel kontaktierte deshalb mit der Firma Frutiger den Hersteller der MobyDick-Reifenwaschanlagen.

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In ersten Gesprächen verdichtete sich die Idee, dass man mit der geplanten Reifenwaschanlage auch den Grobschmutz der Baumaschinen abwaschen könnte, bevor sie zum Service in die Werkstatt fahren. Solche Grobschmutzwaschanlagen basieren nahezu auf der gleichen Waschtechnologie wie die bekannten MobyDick-Reifenwaschanlagen. Als kombinierte Variante mit den Funktionen Reifen- und Grobschmutzwaschanlage verspricht eine solche Anlage für Bauunternehmungen durchaus Vorteile, wie die Schweizer Konstrukteure von Frutiger überzeugt sind.

Bei der Reifenwaschanlage ist eine rasche Wäsche aller Achsen in kurzer Zeit während des Durchfahrens gefordert. Abgewaschen werden muss jedoch nur Schmutz, der auf die Straße verschleppt wird. Darum ist es wichtig, dass der Waschbereich mindestens die Länge einer Lkw-Radumdrehung aufweist.

Bei einer Grobschmutzwaschanlage (Demucking) müssen zusätzlich der Unterboden, die Front und die Seiten, sowie bei Kettenfahrzeugen auch das Laufwerk von innen und außen gewaschen werden. Daher sind viele zusätzliche Düsen, teilweise fix und teilweise oszillierend, notwendig. Der anfallende Zeitfaktor ist bei einer Grobschmutzwaschanlage nicht entscheidend. Die Maschine kann auf der Anlage, je nach Verschmutzungsgrad, mehrmals vor und zurück fahren. Die so benötigten fünf bis zehn Minuten für einen mäßig verschmutzten Bagger sind immer noch viel geringer, als eine herkömmliche Handwäsche in Anspruch nehmen würde.

Neben dem Zeitgewinn und der Vermeidung einer mitunter gefährlichen wie auch unangenehmen Handarbeit, kann eine Grobschmutzwaschanlage der Marke MobyDick mit einem weiteren Pluspunkt aufwarten. Dank des Waschprinzips »Hohe Wassermenge bei moderatem Druck« wird der abgewaschene Schmutz nicht mit Ölen und Fetten kontaminiert und kann kostengünstig entsorgt werden. Eine Feinwäsche mit Frischwasser und einem entsprechenden Ölabscheider kann zusätzlich getrennt erfolgen.


Wasser im Kreislauf führen

Sowohl bei den Reifenwaschanlagen wie auch bei den Grobschmutzwaschanlagen wird das Waschwasser vollständig im Kreislauf geführt. Weil das Ziel nicht ein glänzender Lkw oder eine glänzende Baumaschine ist, sondern das Abwaschen von Grobschmutz im Zentrum steht, kann das Wasser-Recycling kostengünstig mittels Sedimentation erfolgen. Falls die Platzverhältnisse begrenzt sind, wird zusätzlich ein Flockungsmittel zugesetzt, das das Absetzen der Feststoffe beschleunigt. Der abgesetzte Schlamm wird durch einen automatischen Kratzförderer seitlich in einen Container ausgetragen.

Saubere »50-Tonnen-Monster«

Die Stingel-Werkstatt wartete in der Planungsphase der Anlage mit der Idee auf, auch die mobilen Sieb- und Brechanlagen auf der MobyDick zu waschen. Diese Anlagen sind zwar meist bei Kunden unterwegs, wenn sie aber für eine Revision in die Werkstatt transportiert werden, mussten sie bisher über mehrere Stunden gewaschen werden. Dank einer Anpassung des Überfahrrostes und einer flachen Einfahrt, können auch diese »50-t-Monster« vom Grobschmutz befreit werden.    t

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