ES-GE – Liebherr – Faymonville: Cleveres Gesamtkonzept für Kranausleger-Transportlösung

Liebherr hat vor rund drei Jahren den LTM 1650-8.1 als Nachfolger des Großkrans LTM 1500-8.1 vorgestellt. Konzeptionell basiert der LTM 1650-8.1 auf seinem Vorgänger, übertrifft ihn jedoch mit Blick auf die Traglast und abhängig von der Ausführung um 15 % bis 20 %. Der 8-Achser zeichnet sich durch eine nominelle Traglast von 700 t aus und lässt sich mit zwei unterschiedlichen Teleskopauslegerlängen (54 m und 80 m) betreiben. Mit montiertem, 80 m langem Ausleger würde die im Fahrbetrieb zulässige Achslast von maximal je 12 t jedoch überschritten werden. Aus diesem Grund ist es nötig, einen Teil des Teleskopauslegers auf einem separaten Auflieger zu transportieren. Mithilfe einer für diesen Zweck konstruierten Selbstmontage-Einrichtung ist es möglich, die Teleskopteile »3« bis »5« des LTM 1650-8.1 ohne einen Hilfskran zu (de-)montieren. Für diesen Zweck haben ES-GE und Liebherr ein einfach umzusetzendes Gesamtkonzept erarbeitet.

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Die Idee hinter dem Konzept der Firmen ES-GE und Liebherr: Kunden, die den LTM 1650-8.1 mit dem langen 80-m-Teleskopausleger einsetzen möchten, sollen eine verhältnismäßig einfache Lösung nutzen können, die den sicheren und komfortablen Transport ermöglicht wie auch die finale Montage vereinfacht. Liebherr hat dafür zwei Aufnahmen konstruiert. Die hintere der beiden ist zugleich eine hydraulisch gesteuerte Einrichtung, die eine Feinjustierung der separat transportierten Teleskopteile ermöglicht. Die Hydraulik des Kranfahrzeugs versorgt hierbei die manuell zu bedienende Einrichtung. Eigens für diese hydraulisch gesteuerte Aufnahme wurde eine Trägerplatte konstruiert, die eine Arretierung in den quer zur Fahrtrichtung eingelassenen Rungentaschen ermöglicht. Durch die Verwendung der Rungentaschen sollen individuelle oder aufwendige Umbaumaßnahmen am Auflieger nicht erforderlich werden.

Vordere Ladeeinrichtung mit Rollen

Sobald die auf dem Sattelauflieger transportierten Teleskopteile »3« bis »5« mithilfe der hydraulischen Einrichtung ausgerichtet und in einem ersten Schritt mechanisch mit den Teleskopteilen »1« und »2« des Mobilkrans verbunden wurden, spielt die vordere der beiden Aufnahmen im weiteren Verlauf der Montage eine »tragende Rolle«. Für die finale Montage der Teleskopteile müssen diese zunächst vom Mobilkran in eine definierte Länge einteleskopiert werden. Bei diesem Prozess überfährt die mit Rollen ausgestattete, vordere Montagehilfe die Ladefläche von vorn nach hinten. Da der Sattelauflieger für den Transport des Teleskopauslegers um ca. 3 m ausgezogen werden muss, ist hierfür der Einsatz von Überfahrhilfen nötig. Die eigens angefertigten Bauteile werden zwischen den beiden Teilen der Ladefläche und dem Zwischentisch platziert. Insgesamt acht Einlegeteile aus Aluminium wurden dafür eingeplant. Das geringe Gewicht der Überfahrhilfen ermöglicht ein einfaches Einsetzen oder Entfernen ohne den Einsatz von Hilfsmitteln. Sie wiegen lediglich etwas mehr als 30 kg, gewährleisten dennoch eine ausreichende Traglast.


Telemax als Basis für Projekt

Für die Umsetzung dieses Projektes hat ES-GE Nutzfahrzeuge einen 3-achsigen Sattelauflieger des Typs TeleMax von Faymonville ohne Umbaumaßnahmen am Auflieger als Basisfahrzeug genutzt. Das einfache System aus Aufnahmen und Überfahrmöglichkeiten nutzt lediglich optional ab Werk bestellbare Zusatzausstattungen – die quer zur Fahrtrichtung eingesetzten Rungentaschen und einen Zwischentisch. Der Auflieger eignet sich im Alltag weiterhin für »alltägliche« Transportaufgaben. Auch das stand auf dem Lastenheft von Liebherr oben auf der Liste.     t

Alltagstauglich

Für die Projektumsetzung hat ES-GE auf einen 3-achsigen TeleMax-Sattelauflieger von Faymonville ohne Umbaumaßnahmen am Auflieger zurückgegriffen. Lediglich die optional verfügbaren und quer zur Fahrtrichtung eingesetzten Rungentaschen sowie ein Zwischentisch waren zusätzlich erforderlich. Der Auflieger eignet sich damit weiter für »alltägliche« Transportaufgaben.

 

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