Mut zum Umdenken forderte auch Ranga Yogeshwar in seiner Keynote. Der Physiker und Wissenschaftsjournalist zeigte, mit welcher Geschwindigkeit digitale Innovationen die Gegenwart verändern und welche Möglichkeiten Künstliche Intelligenz schon heute bietet. Yogeshwars These: »Alles, was digital umgesetzt werden kann, wird auch digital umgesetzt.« Deutschland müsse das Innovationstempo erhöhen. Das erfordere allerdings, mit Zuversicht die Chancen der Digitalisierung zu ergreifen, ohne dabei die gesellschaftliche Stabilität zu gefährden. »Die Welt ist besser geworden, die Generation meiner Enkel hat eine großartige Zukunft.«
DA-Innovationspreis zum dritten Mal vergeben
Mut zu Innovationen fördert der Deutsche Abbruchverband seit 2018 zudem mit der Vergabe des »DA-Innovationspreises«. Prämiert werden Forschungsarbeiten zu Abbruch, Rückbau und Baustoff-Recycling. In diesem Jahr ging der Hauptpreis an Daniel Rank von der TU München für eine Untersuchung zu Verwendungsmöglichkeiten mineralischer Recycling-Baustoffe am Beispiel der ehemaligen Bayernkaserne in München. Hier gelang es, in Zusammenarbeit mit der Firma Ettengruber ein Modellgebäude mit einer zu 100 % rezyklierten Gesteinskörnung aus dem Abbruchmaterial der Kaserne zu errichten. Da eine solche Gesteinskörnung normativ nicht zulässig ist, war in diesem Fall eine bauaufsichtliche Zulassung im Einzelfall notwendig, wie Michael Weiß, Geschäftsführer der Ettengruber Grubenbetrieb in seinem Fachvortrag erläuterte. Die beteiligten Projektpartner bewiesen, dass die Verwendung von Sekundärrohstoffen im Sinne einer zirkulären Bauwirtschaft nicht nur im Straßen- und Wegebau, sondern auch im Hochbau möglich und sinnvoll ist.
Fachvorträge zeigen Leistungsfähigkeit der Branche
Die insgesamt 15 Fachvorträge deckten die Bandbreite der branchenrelevanten Themen ab. So präsentierte beispielsweise Alix Reichenecker von der niederländischen Kooperative PolyStyreneLoop, wie mit einem neuartigen Verfahren EPS- und XPS-Dämmstoffe recycelt werden können.
Vorträge zu Entwicklungen bei der TRGS 519 und der Betriebssicherheitsverordnung brachten die Zuhörer auf den aktuellen Stand des normativen Wissens. Beispiele aus der Baustellenpraxis verdeutlichten, unter welch schwierigen Rahmenbedingungen oft Rückbau betrieben werden muss, wenn es beispielsweise darum geht, für spezielle Baumaschinen wie einen Spinnenbagger das Personal selbst auszubilden, weil sonst die Bedienung der Maschine nicht möglich wäre.
Auch Beispiele aus der Sprengpraxis fehlten nicht: Mitglieder des Fachausschusses Sprengtechnik im DA zeigten, mit welcher Präzision heutzutage Gebäude unter auch schwierigsten Randbedingungen gesprengt werden können. t