Deutscher Abbruchverband: Fachtagung Abbruch »bricht auf zu neuen Ufern«

Rückblick – Ein voller Erfolg für den Deutschen Abbruchverband (DA) und alle Teilnehmer war die 24. Fachtagung Abbruch Anfang März in Berlin. Mit mehr als 900 Teilnehmern aus 15 Ländern und 115 Ausstellern sei die Fachtagung Abbruch »die größte ihrer Art in ganz Europa«, so DA-Geschäftsführer Andreas Pocha, der ankündigte, dass die Jubiläumsveranstaltung am 15. Februar 2019 erstmalig in der »Station Berlin« kompakt unter einem Dach inklusive des Dialogabends stattfinden werde. »Die Veranstaltung bricht damit auf zu neuen Ufern«, so Pocha.

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Eröffnet wurde die 24. Fach­tagung Abbruch mit der erstmaligen Verleihung des Innovationspreises. Diesen mit 2 000 Euro dotierten Preis erhielt Felix Dubrau für seine Bachelorarbeit im Studiengang Umweltingenieurwesen zum Thema »Entwicklung eines Vollziegels unter Verwendung von RCM-Sanden aus Mauerwerksbruch« an der Brandenburgisch Technischen Universität in Cottbus.


Die Eröffnungsrede hielt Michael Groschek, SPD-Landesvorsitzender in NRW und Ex-NRW-Staats­minister, zum Thema »Die Zukunftsideen für Wohnen und Bauen – Eine Chance für den Abbruch«. Dabei machte er deutlich, dass ohne die Abbruchbranche die Baureifmachung für brachliegende Flächen und Gebäude und damit die Chance auf städtebauliche Erneuerung gar nicht möglich wäre. Er verwies zudem auf das Potenzial in diversen Brücken- und Liegenschaftssanierungen in Deutschland, kritisierte heftig die Zustände im sozialen Wohnungsbau und forderte, dass das Planungsrecht »auf die Höhe der Zeit« gebracht werden müsse. »Viel zu viele Genehmigungsverfahren werden aufgrund der Regelungsdichte in Deutschland verschleppt. Wir müssen die Prozesse künftig beschleunigen.« Wes­halb sein Appell lautete: »Umweltpolitik muss wieder praktischer werden.«

Die weiteren Vorträge der Fachtagung deckten das breite Themenspektrum der Arbeitsfelder der Abbruchbranche ab. So zeigte der Vortrag »Abbruch extrem im Herzen von München« (Firma Ettengruber) wie schwierig es war, bei fort­dauernder Nutzung durch die Mieter in knapp drei Jahren zeitgleich in vier mehrgeschossigen Häusern einer Passage die einzelnen Untergeschosse zu vertiefen, vergrößern und in einen einheitlichen großzügigen Baukörper zusammenzufügen. Oder der Vortrag »300 t Spritz­asbest – Umfangreiche Sanierung am Beispiel des Deutschen-Welle-Hochhauses« (FBST Becker), der erläuterte, wie aufwendig es ist, die in den 1960er-/1970er-Jahren gängige Praxis, Hochhäuser in Stahl-Konstruktion mit Spritzasbest als Feuerschutz zu ummanteln, fachgerecht zu sanieren.

In diesem Falle ganz besonders schon wegen der Größe, denn die Gesamtkubatur der drei Hochaustürme sowie des dreigeschossigen Basisbauwerks liegt bei geschätzten 350 000 m³ umbauten Raum.
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