Daimler AG:»Unser Elektro-Portfolio ist in seiner Bandbreite einmalig«

Als Vorreiter bei umwelt- und ressourcenschonenden Antrieben, bei Sicherheit, beim automatisierten Fahren sowie beim Megatrend Digitalisierung hat sich die Daimler AG als weltweit größter Hersteller von Nutzfahrzeugen auf der IAA präsentiert.

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So unter anderem mit der Weltpremiere des neuen Actros, dem vollelektrisch angetriebene eActros, dem Actros NGT mit Gasantrieb und dem Fuso eCanter. Bei den Vans soll der neue Sprinter zusammen mit dem vollelektrischen eSprinter den Maßstab bei den Transportern definieren. Darüber hinaus gab die Studie Vision Urbanetic einen Ausblick, wie man sich bei Daimler die Zukunft bei den Vans vorstellt. »Unser Elektro-Portfolio ist in seiner Bandbreite einmalig«, betonte denn auch Martin Daum, im Daimler-Vorstand für das weltweite Geschäft mit den Nutzfahrzeugen verantwortlich. Und Stefan Buchner, Bereichsvorstand von Daimler Trucks und verantwortlich für die Mercedes-Benz-Lkw, ergänzte: »In Sachen elektrisches Fahren gehen wir mit Riesenschritten in Richtung Serienreife. Und mit dem neuen Actros stellen wir den ersten Serien-Lkw vor, der teilautomatisiert auf unseren Straßen fahren wird.« (Siehe auch bauMAGAZIN-Interview ab Seite 125).

Mit dem Notbremsassistenten Active Brake Assist 4/5, dem Preventive Brake Assist für Stadtbusse und dem Abbiege-Assistenten für Lkw und Busse nimmt Daimler zudem für sich in Anspruch, Maßstäbe im Bereich der Assistenz- und Sicherheitssysteme zu setzen. So öffne sich mit dem Active Drive Assist im neuen Actros die Tür zum automatisierten Fahren. Darüber hinaus standen digitale Dienstleistungen – wie Fleet­board, Uptime, Omniplus On oder Mercedes Pro – im Blickfeld, dank der sich die Wirtschaftlichkeit der Fahrzeuge erhöhen soll. Bei den Vans will der neue Sprinter zusammen mit dem vollelektrischen eSprinter den Stand der Transporter von heute definieren, die Studie Vision Urbanetic gibt einen Ausblick auf eine vollkommen neue Art von Vans.

Unangefochtener Star

Der neue Actros war der Star unter den Lkw auf der IAA. Die Mirror­Cam mit zahlreichen Zusatzfunktionen anstelle herkömmlicher Außenspiegel unterstützt den Fahrer und verbessert die Aerodynamik. Der Active Drive Assist eröffnet durch die Zusammenarbeit von Assistenzsystemen den Weg zum automatisierten Fahren. Die neue aktive Spurführung greift im Bedarfsfall mit korrigierenden Lenkbewegungen ein. Der neue Active Brake Assist 5 kann bei Gefahr für Fußgänger nun auch mit einer Vollbremsung reagieren. Wesentlicher Bestandteil der Assistenzsysteme des neuen Actros ist der bereits vor zwei Jahren als Weltpremiere erfolgreich eingeführte Abbiege-Assistent.

Der vorausschauende Tempomat Predictive Powertrain Control des Actros kennt nun ebenfalls Kreuzungen und Kreisverkehre. Er optimiert somit die Fahrweise auch auf kurvenreichen Überlandstrecken. Zusammen mit der MirrorCam, dem neuen Fahrmodus Economy+ in der Schaltautomatik Powershift3 und einer neuen Hinterachsübersetzung soll sich so der Kraftstoff­verbrauch des neuen Actros auf Autobahnen nochmals um bis zu 3 % und auf Überlandstrecken um bis zu 5 % reduzieren.

Neues Multimedia-Cockpit

Ein neues Niveau sollen auch die Bedienungselemente erreichen. Das betrifft neben den Displays der MirrorCam an den A-Säulen vor allem das neue Multimedia-Cockpit. Herzstück sind zwei zentrale Farbdisplays. An die Stelle des klassischen Kombi­instruments mit Tachometer, Drehzahlmesser und Tankanzeige tritt ein Primärfarbdisplay mit hochauflösender Flachbildschirmoptik. Der zweite Bildschirm, das Sekundärdisplay, ist als Touch­screen ausgelegt. Mit ihm lassen sich die meisten Funktionen im Lkw steuern.


Innovationen auch im Arocs

Im Zuge der Entwicklung des neuen Actros haben die Ingenieure von Mercedes-Benz Trucks auch die Baufahrzeugreihe Arocs erneuert. Fast alle Innovationen des neuen Actros sind ebenfalls für den Arocs erhältlich. Das umfasst MirrorCam, ­Active Brake Assist 5, Multimedia-Cockpit und das erweiterte Predictive Powertrain Control. Einziger Unterschied: Gehören die Neuheiten beim Actros in der Regel zur Serienausstattung, so wird der Arocs damit zumeist individuell konfiguriert.

Ebenso wichtig sind Neuheiten auf Seiten des Antriebs. Vor zwei Jahren als Weltpremiere auf der IAA präsentiert, fährt der vollelektrisch angetriebene eActros inzwischen – umfassend weiterentwickelt – im Realbetrieb in der Kundenfahrerprobung. Mit dem neuen Actros NGT mit Gasantrieb schlägt Mercedes-Benz Trucks zudem ein weiteres Kapitel emissionsarmer Lkw auf.

Damit profiliert sich traditionell Fuso. Der vollelektrisch angetriebene eCanter wird als erster Lkw seiner Art in Serie produziert. Einen Blick in die Zukunft bot der vollelektrische schwere Lkw E-Fuso Vision One. Wie ernst es Fuso mit dem Elektroantrieb meint, zeigt die eigenstän­dige Produktmarke E-Fuso.

Autonom fahrende Flotte

Bei den Vans in der Klasse rund um 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht stand der neuen Sprinter im Mittelpunkt, den es in zahlreichen Ausführungen gibt: als Kastenwagen, Tourer oder Fahrgestell, Frontantrieb, Hinterrad- oder Allradantrieb, emissionsarmer Dieselmotor, vollelektrisch oder als Concept Sprinter F-Cell mit Brennstoffzellenantrieb. Wie der Transporter von übermorgen aussehen könnte, zeigte hingegen die spekta­kuläre Studie Vision Urbanetic. Basis ist ein autonom fahrendes und vollelektrisch angetriebenes Chassis in vollkommen neuem Design.

Mit Wechselaufbauten für Gütertransport und Personenbeförderung übernimmt der Van je nach Wochentag, Tageszeit und individueller Anforderung unter­schiedliche Aufgaben im urbanen Bereich. Dahinter verbirgt sich eine IT-Struktur, die in Echtzeit Angebot und Nachfrage in einem definierten Gebiet analysiert. Daraus resultiert eine autonom fahrende Flotte, die sich effizient und flexibel am aktuellen Mobilitätsbedarf orientiert. Das ambitionierte Ziel: Auf einer nahezu unveränderten Straßeninfrastruktur sollen mehr Personen und Güter mit weniger Fahrzeugen befördert werden.

eSprinter kommt 2019

Unter dem Dach eDrive@Vans treibt Mercedes-Benz Vans die Elektrifizierung seiner gewerblichen Baureihen voran. Bereits diesen Herbst wird der erste neue eVito ausgeliefert, der eSprinter folgt 2019.

Zudem blickte Mercedes-Benz Vans mit dem Concept Sprinter F-Cell in die Zukunft der lokal emissionsfreien Mobilität und zeigte, wie die Vorteile von kurzer Betankungszeit, geringem Systemgewicht und hoher Reichweite mit der Brennstoffzelle in einem Reisemobil vereint werden können.    ß

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