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Caterpillar bei Zeppelin: Vom Feinen zum Groben und umgekehrt

Für gewöhnlich kommt erst der Abbruch, dann der Aushub und schließlich geht es weiter mit der Erschließung. Das Remagener Familienunternehmen Wahl nahm den umgekehrten Weg. »Wir kommen aus dem Feinen und machen nun das Grobe mit«, so Florian Wahl, der als Geschäftsführer den kaufmännischen Bereich verantwortet. Damit erklärt er nicht nur die Entwicklung vom Tief- über den Erdbau bis hin zum Abbruch, sondern auch die oberste Maxime, der man sich von Beginn an unterordnete: Qualität. »Wenn es im Abbruch nicht immer bis auf den letzten Zentimeter genau zur Sache gehen mag, erfordert der Tiefbau akribisches Arbeiten. Darauf sind wir von Anfang an trainiert, weil dies unser Anspruch und der Anspruch unserer Kunden ist. Daher haben wir die Messlatte sehr hoch angesetzt«, macht sein Bruder Tobias Wahl deutlich, der als Geschäftsführer den technischen Part übernimmt. Inzwischen tritt der Betrieb als Firmengruppe auf und hat sich eine ­Um­strukturierung verordnet. Einen nicht unwesentlichen Beitrag leisten dabei in technischer Hinsicht diverse ­Bau­maschinen der Marke Caterpillar.

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Aus der Tiefbau Wahl GmbH wurde 2016 die Wahl-Gruppe. »Wir wollten uns breiter aufstellen und Missverständnissen vorbeugen, da sich das Hauptgeschäft nicht alleine auf den Tiefbau beschränkt. Bauherren und Projektentwickler bekommen bei uns alles aus einer Hand und haben somit nicht vier bis fünf verschiedene Partner, die an einem Projekt arbeiten, was häufig mit ein Grund dafür ist, dass Fehler oder Mehrkosten entstehen«, betont Tobias Wahl. Zusammen mit seinem Bruder versteht er sich als Baudienstleister. Sie führen die Holding samt den Sparten Tief- und Erdbau, Abbruch, Logistik inklusive der Ver- und Entsorgung sowie dem Recycling in Form von Aufbereitung. Dafür betreibt das Unternehmen eine Bauschuttdeponie und Verwertungsanlage samt entsprechender Brech- und Siebanlagen. Sie produzieren Recycling-Baustoffe, die weitgehend für die eigenen Baustellen verwendet werden. Weil das Geschäft mit der Ver- und Entsorgung immer mehr und anspruchsvoller wird, soll dieser Bereich personell mit einem weiteren Geschäftsführer verstärkt werden, der sich um das Stoffstrommanagement kümmert. Darüber hinaus unterhält man ein 20 000 m² großes Schüttgutlager.


Julian Wahl, dritter Sohn von Hans-Peter Wahl und seit 2007 im Unternehmen tätig, hat nach seiner kaufmännischen Ausbildung und seiner Ausbildung zum Tief- und Straßenbauer im Oktober 2015 als Bauleiter die Koordination, Überwachung und Qualitätskontrolle der Bauprojekte übernommen. In Zukunft soll er in die Geschäftsführung einsteigen und den Tiefbau mitverantworten. Hans-Peter Wahl hatte im Jahr 2000 die Geschäftsführung für die damaligen Johann Balthasar Wahl Sand- und Kiesgruben von seinem Vater übernommen. Zehn Jahre später wurde daraus die Tiefbau Wahl GmbH. Heute zählt die Belegschaft rund 100 Mitarbeiter. »Unser Vater hat uns immer machen lassen und sich inzwischen aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Natürlich steht er voll hinter uns«, betonen Florian und Tobias Wahl unisono.

Abbruch in Bonn

Während viele Abbruchfirmen irgendwann den Aushub bis auf die Fundamente samt der Erschließung mitanbieten, kamen im Fall von Wahl Abbruch und Sanierungen erst später dazu, machen aber inzwischen einen Großteil des Geschäfts aus. Abzulesen an den jüngst realisierten Projekten, wie dem Abbruch des Bonner Bürogebäudes »Berliner Freiheit«, das Platz für ein neues Hotel machen musste. Dort hatte ein Cat 336D UHD Langfront mit 21 m Reichweite seinen Einsatz. Der Rückbau von sieben Etagen erfolgte an einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt der Bundesstadt. Das erforderte Fingerspitzengefühl, um das 5 400 m² große Gebäude von oben nach unten abzutragen, und wegen der Anwohner ein extra Schallschutzgutachten. Emissionen zu vermeiden, ob Erschütterungen, Geräusche oder CO₂, führt bei der Wahl-Gruppe zu kontinuierlichen Investitionen. Der Anspruch dabei: zeitgemäß aufgestellt zu sein. Das haben die beiden Firmenchefs von dem Firmengründer, ihrem Opa übernommen, der 1958 den ersten Seilbagger anschaffte, um nicht mehr alles mühsam mit dem Spaten machen zu müssen.

Neue Technik ist für die heutigen Unternehmer Wahl eine Grundvoraussetzung für ihren Qualitätsanspruch. Diese muss auch der Maschinenpark erfüllen. Kürzlich wurde ein Paket neuer Cat-Minibagger der Typen 303.5E CR und 305.5E CR erworben, 2016 bereits 15 Neumaschinen, die Christof Decker von der Koblenzer Zeppelin-Niederlassung lieferte. Hierzu zählen zehn neue Cat-Radlader, wie die 906M und 908M, sowie die Minibagger 308E CR, die Stampffuß­walze CP74B, die Bagger 330F LN und 336F LN XE mit Hybridtechnik, ausgerüstet mit 2D-Maschinensteuerung Grade Control und einer integrierten Waage. »Mit der Waage haben wir 100 %-ige Sicherheit, damit wir Lkw nicht überladen«, berichtet Florian Wahl. Dass Christof Decker als verantwortlicher Leiter Gebrauchtmaschinen für das Vertriebs- und Servicezentrum Rhein-Main-Saar das Unternehmen bei Neumaschinen betreut, hat sich mit der Zeit entwickelt. »Unser Lieferant muss unsere Anforderungen genau kennen, so wie es Christof Decker tut, der Angebote darauf abstimmt. Durch jahrelange Expertise und enge Zusammenarbeit weiß er, was wir benötigen, sodass bei uns Neu- und Gebrauchtmaschinen eng miteinander verzahnt sind«, stellen die beiden Brüder heraus.

Für sie stehen Qualität und Zuverlässigkeit an erster Stelle. »Diese Kriterien erfüllen nicht nur Neu-, sondern auch unsere Gebrauchtmaschinen und deshalb sind sie für das Unternehmen ebenfalls interessant. Überdies sind sie kurzfristig verfügbar, weisen wenig Betriebsstunden auf und bieten Sicherheit über die CCU-Garantie. Damit konnte ich überzeugen«, meinte Christof Decker. Das mündete in der Vergangenheit in die Anschaffung eines gebrauchten Cat-Longfrontbaggers des Typs 336D UHD, in die Kettenbagger 314D LCR und 329E sowie in die Radlader 906H, 907H und 950K plus einer Cat-Raupe des Modells D6N.

Im laufenden Jahr wurde in weitere Gebrauchte der Modellreihen 329E LN, 324E LN sowie 314D LCR investiert.    §

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