Zeppelin erhöht den Umsatz auf 2,36 Mrd. Euro – »Strategischer Fokus liegt auf digitaler Transformation«

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Durch die hervorragende Leistung unserer Mitarbeiter und die erfolgreiche Umsetzung ­unserer Strategie haben wir den Konzern auf ­hohem Ertragsniveau in den vergangenen Jahren erfolgreich weiterentwickelt, und das trotz anhaltender Krisensituation in der Ukraine und Russland«, betonte Peter Gerstmann als Vorsitzender der Geschäftsführung der Zeppelin GmbH. So habe man den Marktanteil für Baumaschinen in den Märkten in Europa ausbauen können und in Deutschland mit dem Verkauf von 5 700 neuen und mehr als 3 000 gebrauchten Caterpillar-Maschinen einen Verkaufsrekord aufgestellt.

Trotz bestehender geopolitischer Konflikte habe die Geschäftseinheit Baumaschinen CIS mit 299 Mio. Euro (Vorjahr 307 Mio.) ein stabiles Ergebnis erzielt und die Marktposition, insbesondere in Russland, ausgebaut. Zu diesem Erfolg hätten auch die Ausweitung bestehender Partnerschaften im Bereich Landmaschinen sowie außerordentliche Auftragserfolge beigetragen. So sei in Armenien der bisher größte Einzelauftrag in Höhe von 65 Mio. Dollar realisiert worden.

»Künftig auf Sicht fahren«


Für Gerstmann ist es aber klar, dass Zeppelin aufgrund von politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen »künftig auf Sicht fahren muss«. ­Dabei macht ihm weniger ein vom neuen US-Präsidenten Trump ausgelöster möglicher Handelskrieg zwischen den USA und der EU Sorgen, habe doch der langjährige Zeppelin-Partner Caterpillar als global agierendes Unternehmen auch zahlreiche Produktionsstätten in Europa. Viel schlimmer sei, dass »es so viele Drohszenarien auf der Welt gibt wie schon lange nicht mehr«. Ein einziger Zündfunke genüge bereits, so Peter Gerstmann, um gleich mehrere Konflikte auszulösen. »In Deutschland haben wir gerade die beste Baukonjunktur seit der Wiedervereinigung. Aber das kann morgen mit einem Schlag beendet sein, wenn Marine Le Pen zur französischen Präsidentin gewählt wird und in der Folge Frankreich aus der EU austritt.«

Weil alle diese Krisen »die neue Normalität sind«, so Finanzchef Christian Dummler, lege man im Konzern »höchsten Wert auf Risikoprävention«. In diesem Zusammenhang sei es eine »sehr gute Entwicklung«, dass das Eigenkapital mit 633,4 Mio. Euro erstmals in der Unter­nehmensgeschichte mehr als 600 Mio. Euro betrage. Was unter anderem dazu geführt habe, dass die Bonitätseinstufung des Konzerns wieder auf »A-« bei gleichzeitig stabilem Ausblick angehoben worden sei.

Gründung von »Z Lab« ein »Meilenstein«


Auch für Peter Gerstmanns Stellvertreter Michael Heidemann ist der Verkaufsrekord in Deutschland und der überwältigende Bauma-Aufritt mit einem Umsatz von 318,2 Mio. Euro ein klares Zeichen dafür, dass Zeppelin Marktanteile hinzugewonnen und seine führende Position ausgebaut habe. Eine »große Herausforderung«, so Heidemann, blieben aber die Märkte in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion aufgrund des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine.

Ein »Meilenstein« sei die Gründung der sechsten strategischen Geschäftseinheit »Z Lab« gewesen, so Gerstmann, die sich ausschließlich auf den Aus- und Aufbau neuer digitaler Geschäftsmodelle konzentriere. Mit dem Start-up klickrent, einer Online-Sharing-Plattform für Bauequipment, habe man bereits ein erstes digitales Produkt im Markt positioniert. Ziel sei es, bis 2025 rund 50 % des Geschäfts aus digitalen Geschäftsmodellen und Kanälen zu generieren. »Im Vertrieb müssen sich künftig die analoge und die digitale Welt ergänzen«, so Gerstmann. Das Jahr 2017 jedenfalls hat für Zeppelin so gut wie noch nie begonnen: Ende Februar verzeichnete der Konzern mit 854 Mio. Euro den höchsten Auftragsbestand der Firmengeschichte.


Michael Wulf

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