Der Markt für Brech- und Siebmaschinen ist wahrlich hart umkämpft. Und vielleicht liest sich die Unternehmensgeschichte von Xava gerade deshalb so spannend, weil der damals erst 23-jährige Stefan Lößl trotz gewaltiger finanzieller Hürden keinen Rückzieher machte. »Als junger Unternehmer wird dir spätestens beim ersten Treffen mit deinem skeptischen Bankberater klar, dass das nicht nur viel Kraft, sondern einen langen Atem und unfassbar viel Mut abverlangt.« Die Gründung von Xava Recycling im Jahr 2014 ging allerdings auch mit der Tatsache einher, dass Stefan Lößl die Vorzüge seiner geplanten Rüttelsiebe kannte und das notwendige Know-how mitbrachte: »Am ersten Tag meiner Ausbildung habe ich mir direkt das Schweißgerät geschnappt – und das habe ich dann auch drei Jahre lang nicht mehr losgelassen. Rückblickend muss ich sagen, für mich hätte es keine bessere Schule geben können, als alles von Grund auf selbst zu machen.« Wenig später folgte dann die Meisterausbildung, die er mit gerade einmal 20 Jahren begann.
Eine entscheidende Rolle für die Anfänge des Unternehmens spielte laut Stefan Lößl die Unterstützung von Johann Engleder: »Er stellte mir die erste Halle zur Verfügung. Auf einer Fläche von rund 50 m2 war damals natürlich nicht abzusehen, wie sich Xava einmal entwickeln würde. Umso dankbarer bin ich, dass Johann mir damals die Chance gegeben hat, mich endlich austoben zu dürfen.« Wenig später begann dann der Traum von einer eigenen Produktion. »Und während ich mein künftiges Imperium mit einer Weinflasche unterm Arm geplant hatte, musste natürlich noch ein kraftvoller Name her, der eine starke Marke repräsentiert und gleichzeitig international aussprechbar bleibt. In genau dieser Zeit verstarb mein Großvater, Franz Xaver – und damit war Xava Recycling geboren. Bis heute dient der Name meines Opas damit als ein wichtiger Schutzpatron.«
Neue Maschinen und neuer Standort
Als es im Jahr 2014 zur Gründung von Xava Recycling kam, stellte Stefan Lößl seine erste eigene Siebmaschine, die LS28, vor. Wenig später folgten dann die Entwicklung des Mini Rüttelsiebs LS12 und damit die zusätzliche Erschließung einer weiteren Zielgruppe – den Privatanwendern, die das Sieb vorrangig für das Recycling von Kompost, Schotter und Erde nutzten. Für den Garten- und Landschaftsbau folgte 2016 dann die Einführung des Rüttelsiebs LS14, das in der Regel mit kleinen Kompaktladern oder Minibaggern beschickt wird. Um das Portfolio um das mittlerweile gut etabliert LS28-Sieb zu ergänzen, stellte Xava 2018 dann das LS24 und damit einen echten Allrounder vor. Im Jahr 2019 kam es dann zu einer Verschmelzung: »Damals haben wir dann auch Förderbänder als ideale Ergänzung zu unseren Siebmaschinen mit ins Portfolio aufgenommen«, so Stefan Lößl. Zu den jüngsten Neuentwicklungen zählt außerdem das kompakte Rüttelsieb LS16: Mit einem Gewicht von gerade einmal 490 kg samt Hebevorrichtung und einer Siebfläche von 1400 x 1250 mm hat Xava damit ein Multitalent geschaffen, das eine erstaunlich große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten abdeckt.
Grundsätzlich war Xava mit seinen Lösungen in dieser Zeit endgültig am Markt angekommen, was im Jahr 2022 dann den Umzug an einen neuen Firmensitz in Kirchberg zur Folge hatte. Dort verfügt das Unternehmen heute über großzügige Fertigungs- und Büroflächen und kann gleichzeitig auf eine eigene Demonstrationsfläche zurückgreifen. »Insgesamt haben wir rund 1,5 Mio. Euro in den neuen Standort investiert«, erklärt Stefan Lößl. »Für uns ist das ein wichtiger Meilenstein. Wir haben uns zukunftsfähig aufgestellt. Natürlich wissen wir, dass der Markt aktuell schwächelt, aber wir sind gut vorbereitet. Wir sehen das momentan sowohl mit einem weinenden als auch einem lachenden Auge. Denn sobald die Branche wieder durchstartet, können wir problemlos unsere 500 Einheiten pro Jahr produzieren – wir sind bereit.« Im vergangenen Jahr stellte Xava rund 150 Einheiten her und verzeichnete einen Umsatz von 1,85 Mio. Euro. Aktuell rechnet Stefan Lößl für das laufende Geschäftsjahr mit ähnlichen Zahlen: »Ich gehe davon aus, dass wir das Ergebnis aus dem Vorjahr aufgrund der aktuell erschwerten Marktbedingungen halten können – der Umsatz stagniert auf diesem Niveau.«
Handlich, einfach und störungsfrei
Getreu dem Grundsatz, »Rüttelt. Siebt. Fertig.« setzt Xava bei seinen Rüttelsieben auf verlässliche Kontinuität. »Aus Erfahrung wissen wir, dass es zum professionellen Separieren von Material vor allem Robustheit, Langlebigkeit und Zuverlässigkeit braucht und keinen unnötigen Schnickschnack«, sagt Stefan Lößl. Die im eigenen Werk in Oberösterreich gefertigten Siebeinheiten werden bewusst kompakt gebaut »und kommen dabei erstaunlicherweise ganz ohne Display und WiFi aus«, schmunzelt Lößl. »Seien wir doch mal ehrlich: Was genau muss eine Maschine auf der Baustelle können? Sie muss funktionieren! Verlässlich, unkompliziert und fertig.« Ausgelegt sind die Xava-Modelle auf eine einfache Handhabung, hohe Flexibilität und einen elektrischen Antrieb, wodurch der Lärm verringert und Emissionen vermieden werden. »Gleichzeitig setzen wir auf eine wartungsarme Entwicklung: Lediglich die Siebgitter müssen gewechselt und die Schrauben regelmäßig nachgezogen werden – das ist alles.« Ein weiterer Vorteil dürfte allerdings auch das geringe Gewicht sein: Die Xava-Siebe lassen sich mittels Pkw-Anhänger und Hebevorrichtung leicht transportieren, was Aufwand und Zeit gleichermaßen spart.
Die großen Rüttelsiebe als Allroundtalente
Geht es um Vielseitigkeit, führt aktuell kein Weg an den Rüttelsieben LS24 und LS28 vorbei: Sie sind ausgelegt auf Materialien wie Erde, Sand, Kompost, Bauschutt, Ziegelreste oder auch Rindenmulch, Steine, Hackschnitzel, Schotter oder Asphalt. Das Rüttelsieb LS28 kommt auf ein Anlagengewicht von 1,7 t inklusive Hebevorrichtung und verfügt über einen Vibromotor mit 1,15 kW Leistung. Die semimobile Siebanlage kann Material in bis zu drei Fraktionen trennen. »Egal ob Abwurfmaterial eines Brechers, Bauschutt, Muttererde oder Schotter – alles wird sorgfältig in zwei oder drei verschiedene Endmaterial-Größen abgesiebt«, erklärt Stefan Lößl. Die Gesamthöhe der Anlage beträgt 2 541 mm, während die Aufstellfläche bei 2 800 x 1 600 mm liegt. Bei der Siebfläche kommt das LS28 hingegen auf die Maße 2 x 2 560 x 1 630 mm und damit 8,35 m2 an Siebfläche insgesamt. Hervorgehoben werden von Xava außerdem abnehmbare Ableitschurren und Trennbleche sowie wartungsfreie Lager am Vibrationsmotor und der vereinfachte Transport aufgrund des geringen Gesamtgewichts und der kompakten Abmessungen. Ein ähnliches Bild zeichnet die LS24: Sie weist eine Siebfläche von 7,11 m2 und ein Gesamtgewicht von 1,4 t auf, während die Aufstellfläche bei 2 400 x 1 580 mm und die Anlagenhöhe bei 2 290 mm liegt. Die maximale Schaufelbreite der LS24 beträgt hingegen 2 200 mm. Auch bei diesem Modell zeigen sich vielfältige Einsatzmöglichkeiten, eine einfache Handhabung und ein geringer Wartungsaufwand.d