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Fliegl Bau- und Kommunaltechnik GmbH »BTS 1000«: Fertigbeton zum Tanken

Lesedauer: min | Bildquelle: Fliegl
Von: Wolfgang Emmler
Von: Dan Windhorst

Hinfahren, Beton tanken und ab zur Baustelle – genau dieses Prinzip verfolgt Fliegl mit seiner Selbstbedienungsanlage BTS 1000, die erst kürzlich bei Holl Tiefbau in Augsburg aufgestellt und bereits nach kurzer Montagezeit in Betrieb genommen wurde. Das bauMAGAZIN war vor Ort und hat sich den Aufbau angeschaut. Eines vorweg: Der große Pluspunkt dieser Betontankstelle ist, dass sie in modularer Bauweise entsteht und sich damit den Platzverhältnissen vor Ort individuell anpasst.

Gerade für Kleinabnehmer dürfte die BTS-Lösung von Fliegl interessant sein. An Ort und Stelle lässt sich Frischbeton in der gewünschten Menge und Betonsorte mitnehmen – und das eigenständig. Der Kunde stellt dafür das passende Transportfahrzeug unter das Band, geht am Verkaufstresen bezahlen und erhält dort entweder eine Chip-Karte oder einen Barcode, womit er die Betontankstelle selbstständig nutzen kann. Im Mischmodul der Anlage wird die entsprechende Betonsorte vollautomatisch gemischt und anschließend mithilfe des Gurtbandförderers zum Transportgefäß bzw. -fahrzeug befördert. Aufgrund des Verzögerers hat der Kunde wiederum genügend Zeit für den Transport zu seiner Baustelle sowie die Verarbeitung des mitgenommenen Betons.

Schnell vor Ort montiert

Beim Unternehmen Holl Tiefbau, die als Teil der Klaus-Gruppe als Spezialist für Straßen- und Kanalbauarbeiten tätig ist, wurde am Standort in Augsburg auf die von Fliegl entwickelte BTS 1000 gesetzt. Sie weist eine Mischleistung von 1 m3 pro Stunde auf – die Mischdauer liegt hingegen bei zwei bis drei Minuten pro Charge. Ein großer Vorteil ist hier auch der geringe Reinigungsaufwand: Laut Fliegel muss die BTS 1000 lediglich ein Mal täglich am Abend gereinigt werden, über den Tag hinweg übernimmt das ein Selbstreinigungssystem. Gelobt hatte Holl Tiefbau außerdem die schnelle und unkomplizierte Montage, da die Betontankstelle in kürzester Zeit betriebsbereit war, um mit dem Mischen von Beton zu starten.

Da sitzt jeder Handgriff: Das Montageteam setzte die BTS-Einheit von Fliegl in kürzester Zeit zusammen.

Modular aufgebaut

Ein entscheidendes Kriterium für derartige Anlagen ist im Regelfall natürlich auch der dafür benötigte Platz. Auch hier kann die Fliegl-Entwicklung punkten, da die BTS 1000 (ohne Passivlager) eine Fläche von 80 m2 in Beschlag nimmt. Abhängig ist das natürlich vom gewünschten Aufbau – denn die BTS ist modular konzipiert und passt sich somit individuell den Platzbedingungen vor Ort sowie dem Bedarf des Betreibers an. Möglich sind Ausführungen mit Einzel-, Doppel- oder Zweifachdoppelbunker – auch die Kombination eines Einzel- und eines Doppelbunkers ist realisierbar. Hier hebt Fliegl insbesondere die Vorzüge von Einzelbunkern hervor: Zum einen bietet sich damit ein extra großer Bunkervorrat von 4 m3 bis 5,5 m3 an Sand oder Kies je Einzelbunker. Reduzieren könne dies vor allem den Zeitaufwand für das Nachfüllen. Dazu verfüge der Einzelbunker über eine niedrige Beladekante der Vorratsbunker. Die Einfüllhöhe liegt hier bei rund 2 600 mm. Ebenso zeigt sich eine extra große Einfüllbreite für große Radladerschaufeln – die Schaufelbreite kann bis zu 3 200 mm betragen. Die Abwägung zwischen Einzel- oder Doppelbunker dürfte letztlich der jeweiligen Betriebsgröße sowie dessen Bedarf zugrunde liegen.


Weitere wichtige Vorzüge

Hinzu kommt, dass die BTS 1000 unterschiedliche Rezepturen aus bis zu vier Hauptfraktionen, aus bis zu zwei Silos/Zementsorten sowie bis zu zwei Zusatzmitteln (Verzögerer und Fließmittel) ermöglicht. Darüber hinaus nennt Fliegl eine hohe Anzahl an Rührwerkzeugen: Dadurch soll eine hervorragende Rührleistung bei auffallend kurzer Mischzeit entstehen. Die Mischwerkzeuge bestehen im Übrigen aus verschleißfestem Polyurethan. Die BTS verfügt zudem über bewusst großdimensionierte Reinigungsöffnungen und eine großflächige Auskleidung aus hochverschleißfestem Stahl. Diese ist zudem geschraubt und damit unkompliziert auswechselbar. Ebenfalls wichtig: Der Gurtbandförderer lässt sich in der Höhe verstellen. Beim BTS 500 beträgt das ca. 2 400 bis 3 200 mm, bei der 1000er-Variante hingegen rund 3 000 mm bis 4 000 mm. Wert hat Fliegl offensichtlich auch auf eine möglichst geringe Geräuschentwicklung gelegt, da PU-Rührwerkzeuge verwendet werden. In diesem Zusammenhang weist der Hersteller auch darauf hin, dass die BTS-Anlage hohen Sicherheitsstandards gerecht wird. Entwickelt wurde die Betontankstelle laut Fliegl außerdem bewusst mit Blick auf die Mobilität, womit langwierige Genehmigungsverfahren möglichst vermieden werden sollen.d

 

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