Maschinist unterstützen
Darüber hinaus wird die Bauma zeigen, dass digitale Tools eine Antwort auf den Fachkräftemangel darstellen können. Auf Basis digitaler Informationen können z. B. weit weniger erfahrene Maschinisten unterstützt werden, um Fehler sowie Unfälle zu vermeiden und bessere Arbeitsergebnisse zu erzielen. Mittels 3-D-Maschinensteuerungen lassen sich etwa Entwurfsdaten sowie Echtzeit-Angaben auf der Bedieneinheit in der Fahrerkabine anzeigen, sodass der Maschinist die Arbeiten genau nach dem Referenzmodell durchführt. Auf der Bauma werden die Aussteller darüber hinaus massenweise neue Assistenzsysteme und -funktionen vorstellen: Ein integriertes Wiegesystem unterstützt dabei, Ladespiele effizienter und sicherer zu gestalten, Kamerasysteme helfen hingegen, Unfälle zu vermeiden. Überdies lassen sich Arbeitsbereiche vordefinieren, wodurch die Maschine mitdenken, warnen und damit helfen kann, ein sauberes und sicheres Arbeitsergebnis zu erzielen. Das alles funktioniert aber nur dann, wenn die dafür notwendigen Sensoren verbaut sind. Auch hier wird die Bauma eine Fülle an neuen Lösungen mit sich bringen. Sie registrieren etwa die Ausleger- und Schaufelposition, dienen dem Fluidmanagement oder helfen, strukturelle Belastungen sowie Schäden zu erkennen. Und ein Blick in den Himmel zeigt, dass auch der Einsatz von Drohnen auf Baustellen immer wichtiger wird. Die fliegenden Helfer können Baufortschritte dokumentieren, helfen bei der Vermessung und Planung, schützen vor Diebstahl und Vandalismus oder unterstützen das aktive Flotten- und Personalmanagement.
Was der Veranstalter plant
Abseits der Leitthemen gilt natürlich auch zu hinterfragen, was die Messe selbst mit sich bringt: Die Bauma wird beispielsweise zahlreiche Kurzvorträge, Podiumsdiskussionen und Key Notes im »Bauma Forum« bieten – hinzu kommt, dass der Bereich Arbeitssicherheit erstmals zentral in der Halle B4 gebündelt wird. Im sogenannten »Science Hub« hingegen treffen die Messebesucher auf elf Forschungseinrichtungen, die innovative Projekte vorstellen. Die TU München z. B. präsentiert u. a. autonome Lösungen für den Schüttguttransport und einen Pflasterroboter. Die Universität Duisburg-Essen zeigt hingegen einen Seilroboter für den präzisen Einsatz auf Baustellen, während die TU Dresden mit einem Mobilbagger mit Personenerkennung Möglichkeiten zur Unfallvermeidung aufzeigt. Ebenso soll den Start-ups viel Fläche geboten werden, um ihre Neuheiten, Ideen und Entwicklungsarbeiten einem möglichst breiten Publikum präsentieren zu können. Erneut auf der Bauma vertreten ist die »VR-Experience Zone«, eine Kooperation zwischen dem Construction Future Lab (CFLab) und der Messe München. Die interaktive Ausstellung verbindet musealen Charakter mit innovativer Technologie und beleuchtet zentrale Zukunftsthemen der Baubranche. Interessierte erleben hier Demonstrationen zu Themen wie Baurobotik, alternativen Antriebstechnologien, additive Verfahren sowie Digitalisierung von Maschinen und Schnittstellen.
Eine Vielzahl an Rückkehrern
Von Interesse dürfte an dieser Stelle zudem sein, dass es durchaus namenhafte Rückkehrer, aber auch Messe-Neulinge geben wird. Neben Volvo, Deutz, LiuGong, CNH, Skyjack und JLG sind erstmals Firmen wie Fortescue, DSI/Sandvik, HG – 100 % electric dumpers, EXiron AG, Gravis Robotics AG, Metso Oyj, rockrobot oy, Wabtec Corporation oder die Weico GmbH angemeldet. Insgesamt sind laut Messe München über 150 neue Aussteller dabei. Alles in allem wird sich eines aber wohl nie ändern: Die Bauma bleibt bis zum Vorabend des Messestarts ein großes Überraschungspaket. Viele Aussteller basteln sprichwörtlich bis zur letzten Minute an ihren fulminanten Ständen – und nicht selten auch an ihren Neuentwicklungen. Das bauMAGAZIN erlebt bereits seit Monaten, wie Hersteller im Geheimen an ihren Prototypen und Weltpremieren herumwerkeln. Einen Vorgeschmack auf das, was die Fachbesucher in wenigen Wochen in München erwartet, hat das bauMAGAZIN auf den nun nachfolgenden Seiten zusammengetragen.d