VP Groundforce: Basis für »The Cradle« in Düsseldorf sichern

Im Auftrag des Projektentwicklers Interboden entsteht im Düsseldorfer Medienhafen ein Bauwerk, das nicht nur außergewöhnliche architektonische, sondern auch ökologische und soziale Akzente setzen soll. Das Holzhybridbauwerk »The Cradle« wurde von HPP Architekten unter Vorgabe einer durchgängigen Kreislaufwirtschaft geplant. Das »Cradle to Cradle«-Prinzip – zu Deutsch »von der Wiege zur Wiege« – ist hier Namensgeber und Programm für das gesamte Projekt. Den Auftrag für die Absicherung der Baugrube hat Groundforce erhalten.

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Für »The Cradle« werden möglichst alle Bauelemente und Materialien nach Gebrauch wiederverwendet oder recycelt. Die Bauweise minimiert das Anfallen nicht recycelbaren Materials und reduziert den CO₂-Ausstoß. Voraussetzung ist eine optimierte Planung aller Produktionsprozesse, die über ein komplexes BIM-Modell (Building Information Modelling) gelöst wurde. Das Modell fungiert als verbindliche Vorgabe für alle beteiligten Gewerke und ermöglicht gleichzeitig die Erstellung eines »Material Passport«, in dem alle verwendeten Materialien in einem digitalen Materialkataster dokumentiert werden.

Das fertige Gebäude soll damit zu einem »Wertstofflager« werden, bei dem die einzelnen Komponenten nach Ablauf der Nutzungsdauer beim Rückbau zielgenau identifiziert und dann wiederverwertet oder recycelt werden können.

Der Startschuss für den Beginn der Tiefbauarbeiten erfolgte im Februar 2020. Verantwortlich für die Ausführung war die Arbeitsgemeinschaft The Cradle, die sich aus Züblin Spezialtiefbau und dem Unternehmen Gerhard Kliemt zusammensetzt. Benötigt wurde ein rund 12 m tiefer Aushub, der insgesamt ein Volumen von etwa 17 Mio. l fasst. Die Seitenwände der Baugrube wurden umlaufend mit Betonbohrpfählen gesichert.


Baugrube absichern

Im Juli 2020 hat Groundforce den Auftrag für die Absicherung der Baugrube erhalten. Eine Herausforderung bei der Aussteifung war der hohe Druck auf die Seitenwände durch die Nähe des Rheins und ein hoher Grundwasserstand. Als Basis für die Hydrauliksteifen wurden 156 m SuperMega-Gurtungen verbaut. In das entstandene Rechteck von 29 m x 48 m Länge wurden vier Quersteifen über die Breite der Baugrube eingesetzt. Die vier Ecken wurden zusätzlich mit je einer MP250- und einer MP375-Steife abgesichert.

»Gut lösbare Aufgabe«

Für Nedim Cetin als General Manager von Groundforce hat das Projekt in Düsseldorf eine besondere Bedeutung. »Die technische Seite dieses Auftrages war anspruchsvoll, aber letztlich für unsere Techniker eine gut lösbare Aufgabe. Wir haben in den letzten Jahren überall in Europa auf Großbaustellen in unmittelbarer Nähe von Gewässern Erfahrungen gesammelt und sind auf Probleme wie hohen Druck und starke Lastwechsel im Jahreslauf und bei schwankenden Wasserständen gut vorbereitet. Unsere Hydrauliksteifen bieten neben ihrer hohen statischen Belastbarkeit ja auch die Möglichkeit einer dynamischen Anpassung der Vorspannung und der Überwachung der Belastungsspitzen in Echtzeit, wenn dies gewünscht wird.«

Für Groundforce war bei dem Projekt aber die Frage der Nachhaltigkeit in einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft von Interesse. Erfülle doch laut Cetin das modulare System bei Groundforce bereits die wesentlichen Kriterien dieser Vorgabe. »Unsere Aussteifungen werden für eine genau definierte Nutzungszeit angemietet und danach wieder ausgebaut. Auf der Baustelle verbleiben keine Abfälle oder Materialreste. Die Montage unserer Komponenten ist im Vergleich äußerst ressourcenschonend. Alle Komponenten sind robust und auf Wiederverwendung ausgelegt und können nach Ablauf ihrer Nutzungsdauer nahezu vollständig recycelt werden. Für unsere Kunden eröffnet das die Möglichkeit einer genauen zeitlichen und materialgerechten Bedarfsplanung.«    t

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