Rädlinger primus line GmbH Große Leitungsabschnitte schnell sanieren

Flexible, gewebeverstärkte Liner halten in immer mehr Ländern der Welt Einzug in Handbücher, Normen und Richtlinien zur Rohrsanierung. Dadurch rücken sie als Sanierungslösung noch mehr in den Fokus der Leitungsbetreiber. Ihr Vorteil: eine schnelle Sanierung großer Leitungsabschnitte mit geringen Auswirkungen auf Umwelt und Umgebung. Zwischen den polyester- und aramidverstärkten Ausführungen dieser Kategorie gibt es jedoch teils erhebliche Unterschiede bei Material und Herstellung sowie Einbau und Lebensdauer.

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Rädlinger

Im Jahr 2018 wurde das »Lining mit eingezogenen Schläuchen« in die internationale Norm DIN EN ISO 11295 »Kunststoff-­Rohrleitungssysteme, die für die Sanierung verwendet werden – Klassifizierung und Überblick über strategische, taktische und operative Aktivitäten« aufgenommen. In diese Kategorie fallen verschiedenste Produkte und Linertypen, auch die mit dem Para-Aramid Kevlar verstärkte Technologie Primus Line.

Der Primus Liner verfügt über einen dreilagigen Aufbau. Die Innenschicht wird an das jeweilige zu transportierende Medium angepasst und besteht wie die Außenschicht aus abriebfestem Polyethylen (PE) oder thermoplastischem Polyurethan (TPU). Die Außenschicht schützt das Gewebe in der Mitte vor äußeren Einflüssen bei Transport und Einbau. Bei der mittleren Schicht handelt es sich um ­Aramidgewebe, welches nahtlos hergestellt wird. Diese Schicht nimmt jegliche Zugkräfte und Betriebsdrücke auf, ohne sich dabei auf das bestehende Altrohr zu stützen. Für höhere Druckstufen im Mittel- und Hochdruckbereich wird dafür ausschließlich Kevlar verwendet. Das Niederdrucksystem hingegen besteht aus einem Hybridgewebe aus Aramid und Polyester für eine Kosten-Nutzen-optimierte und wirtschaftliche Sanierungslösung.


Andere Hersteller verzichten auf die Verstärkung ihrer Liner mit Aramid und produzieren diese ausschließlich auf Basis einer reinen Polyester-Schicht. »Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass Aramid und Polyester zwei grundverschiedene Materialien mit unterschiedlichen ­Eigenschaften und folglich großen Performanceunterschieden sind. Das betrifft z. B. Festigkeit, Dehnung und Wärmebeständigkeit«, so Björn Bergmann, Leiter R&D bei der Rädlinger primus line GmbH. Zur Darstellung der Unterschiede zwischen aramidverstärkten und Linern aus Polyester lohnt sich der Blick auf die mechanischen Eigenschaften der beiden Materialien. Das Elastizitätsmodul (E-Modul) bildet den Zusammenhang zwischen Spannung und Dehnung bei der Verformung eines Materials ab. Je höher der Wert, desto größer ist der Widerstand, den ein Material seiner elastischen Verformung entgegensetzt. Bei Aramid liegt der Wert bei ca. 70 bis 100 Gigapascal (GPa), bei Polyester bei ca. 3 bis 15 GPa. Die Reißdehnung gibt die maximale prozentuale Dehnung an, die ein Material im Moment des Bruchs erfährt. Sie beschreibt also die Verformungsfähigkeit eines Werkstoffes unter Zugbelastung. Dieser Wert liegt bei Aramid bei ca. 2 bis 4 %, bei Polyester bei ca. 15 bis 25 %. Die Bruchfestigkeit steht für die Festigkeit der Faser/des Garns und beschreibt die Höhe der Zugspannung, die ein Material aushalten kann, bevor es versagt. Aramid weist eine Bruchfestigkeit von ca. 3 bis 5 GPa auf, Polyester eine Festigkeit von 0,1 bis 1 GPa.

Enge Produkttoleranzen

Das bedeutet, dass Aramid im Vergleich eine höhere Festigkeit aufweist. Es dehnt sich weniger stark aus und reißt später, was sich positiv auf Zugfestigkeit, Druckbeständigkeit und Lebensdauer auswirkt. Dennoch sind Aramid-Liner immer noch ausreichend flexibel und ermöglichen Bewegungen in Verbindungen und Stufenverbindungen sowie bei Bodenbewegungen, in Reparaturabschnitten und bei der Auskleidung durch Dehnungsfugen usw. Mithilfe eines Rundwebstuhls wird aus den Aramidfasern das Gewebe des Primus Liners hergestellt. Dabei werden die Innen- und die Außenschicht jeweils separat von beiden Seiten aufgebracht. Dieses Verfahren erlaubt es, verschiedene Materialien für Innen- und Außenschicht zu verwenden und ermöglicht eine gleichmäßige Wandstärke über den gesamten Durchmesser.s

 

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