Mercedes-Benz Vans: Emissionsfreie Mobilität für den urbanen Einsatz

Batterieelektrisch angetriebene Fahrzeuge werden im Betriebsalltag eines Fuhrparks an den gleichen Parametern gemessen wie Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb. Mit dem nach der kommenden IAA Nutzfahrzeuge verfügbaren eVito will Mercedes-Benz Vans den Nachweis antreten, dass elektrifizierte Modelle konkurrenzfähig sind und mit den klassischen Verbrennungsmotoren abhängig vom Einsatzzweck bei den Kosten gleich ziehen können. Bei der Bewertung verschiedener Antriebsoptionen spielt der jeweilige Einsatzzweck die entscheidende Rolle. Batterieelektrischer Antrieb oder klassischer Verbrenner werden ausschließlich danach ausgewählt, ob sie für einen definierten Anwendungsfall die optimalen Voraussetzungen bieten. Ergänzt wird das Antriebsportfolio in einer mittelfristigen Zukunft durch die Brennstoffzelle. Welche Vorzüge diese Technologie mitbringt, soll der Concept Sprinter F-Cell zeigen.

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Um möglichst vielen Transportanforderungen gerecht zu werden und verschiedensten Branchen den Einstieg in die lokal emissionsfreie Elektromobilität zu ermöglichen, steht nach dem eVito mit dem eSprinter das zweite Modell in den Startlöchern. Der Large-Van soll im kommenden Jahr Marktpremiere feiern. Im nächsten Schritt wird auch der Citan elektrifiziert.


Praxistauglichkeit mit der »eVAN Ready App« prüfen

Dass das neue Modellangebot mit dem eVito die Erwartungen der Kunden erfüllt, zeige, so der Hersteller, das Interesse an der neuen Form der Mobilität schon im Vorfeld der Markteinführung: Die positive Kundenresonanz untermauere unter anderem die starke Nutzung der eVAN Ready App, mit der online getestet werden kann, ob batterieelektrische Modelle im eigenen Fuhrpark eine Rolle spielen können.

»Ein lokal emissionsfreier Fuhrpark, der trotzdem alle Erwartungen an Alltagstauglichkeit, Flexibilität, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit erfüllt: Der eVito löst diese scheinbaren Gegensätze auf. Wir stehen an der Spitze dieser Entwicklung, werden das Momentum nutzen, mit dem eSprinter nachlegen und mittelfristig das gesamte Transporterportfolio mit einem batterieelektrischen Antrieb ausstatten. Denn wir wollen, dass die Entscheidung für eine bestimmte Antriebsvariante vom jeweiligen Einsatzzweck bestimmt wird und nicht von der Verfügbarkeit der passenden Fahrzeugklasse«, sagt Volker Mornhinweg, Leiter Mercedes-Benz Vans.

150 km Reichweite, nach sechs Stunden wieder voll aufgeladen

Der neue eVito ist vor allem im urbanen Lieferverkehr zuhause, will durch seine Reichweite und seine Laderaumkapazität aber auch Ansprüche von Handwerkern und Servicetechnikern erfüllen. Eine installierte Batteriekapazität von 41 kWh sorgt für eine Reichweite von rund 150 km (Anbieterangabe). Selbst bei ungünstigen Rahmenbedingungen soll sich den Nutzern eine Reichweite von 100 km zur Verfügung bieten. Nach sechs Stunden Ladezeit stehe, so der Hersteller, die volle Reichweite ebenso wieder zur Verfügung.

Der batterieelektrische Antrieb leistet 84 kW und erreicht ein Drehmoment von bis zu 300 Nm, maßgeschneidert für den urbanen Einsatz. Die Höchstgeschwindigkeit lässt sich an den jeweiligen Einsatzzweck anpassen. Ist der eVito vorwiegend im innerstädtischen Bereich unterwegs, schont eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h die Energiereserven und vergrößert die Reichweite. Alternativ lässt sich eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 120 km/h konfigurieren.

Der Midsize-Van kann mit zwei unterschiedlichen Rad­ständen geordert werden. Die Basisversion mit einer Gesamtlänge von 5 140 mm verfügt über eine maximale Zuladung von 1 073 kg und damit auf dem Niveau des Vito mit klassischem Antrieb. Die extralange Version kommt auf 5 370 mm. In seinem Laderaum lassen sich Waren und Güter bis zu einer Zuladung von 1 048 kg unterbringen. Das maximal zulässige Gesamtgewicht beträgt 3 200 kg. Hohe Flexibilität mit einem Ladevolumen zwischen 6 m³ bzw. 6,6 m³ soll auch die Positionierung der Batterien gewährleisten: Die Energiespeicher sind unter dem Fahrzeug angebracht und schränken den Laderaum somit nicht ein.

Auch bei Temperaturen von bis zu – 30 °C, Schnee und vereisten Straßen wurden Handling, Effizienz, Ergonomie und Komfort bei Extrembedingungen unter die Lupe genommen. Die Tests deckten auch das Lade- und Fahrverhalten bei Kälte sowie die Kälteabsicherung der Antriebskomponenten und der Software ab.

eSprinter kommt 2019

Der eSprinter folgt im kommenden Jahr auf den eVito und wird zunächst als Kastenwagen mit Hochdach und einem zulässigen Gesamtgewicht von 3 500 kg angeboten. Das maximale Ladevolumen erreicht wie beim Sprinter mit Verbrennungsmotor 10,5 m³.

Mit einer installierten Batteriekapazität von 55 kWh beträgt die voraussichtliche Reichweite ebenso rund 150 km bei einer maximalen Zuladung von 900 kg. Mit der zweiten Batterieoption können Kunden andere Prioritäten bei den Einsatzparametern setzen. Drei Batterieeinheiten mit einer Kapazität von 41 kWh ermöglichen eine Reichweite von rund 115 km. Im Gegenzug steigt die maximale Zuladung um rund 140 kg auf ungefähr 1 040 kg.
Der Elektroantrieb im eSprinter leistet wie das Diesel-Einstiegsaggregat 84 kW mit ­einem Drehmoment von bis zu 300 Nm. Wie beim eVito lässt sich die Höchstgeschwindigkeit passend zum Einsatzweck kon­figurieren: Auf ein Maximaltempo von 80 km/h oder bis zu 120 km/h, wenn es schneller gehen muss.

Concept Sprinter F-Cell

Bei der Auswahl des Antriebskonzepts entscheidet der jeweilige Kundennutzen. Mit in Betracht gezogen werden neben der Fahrzeugtechnik auch Systemgewicht, Lade- oder Betankungszeit, Reichweite und Wirtschaftlichkeit. Mit der Brennstoffzelle ergänzt Mercedes-Benz Vans künftig seine »eDrive@Vans«-Strategie. Der Concept Sprinter F-Cell zeigt am Beispiel eines teilintegrierten Reisemobils die Bandbreite der Vorteile einer Brennstoffzelle von einer hohen Reichweite bis zur lokal emissionsfreien Mobilität. Eigenschaften, die auch für andere Einsatzzwecke geeignet sind. Der Concept Sprinter F-Cell verbindet Brennstoffzellen- und Batterietechnik zu einem Plug-in-Hybrid. Aus dem Zusammenspiel von Batterie und Brennstoffzelle ergeben sich eine elektrische Leistung von etwa 147 kW und ein Drehmoment von 350 Nm. Drei Tanks im Unterbau speichern insgesamt 4,5 kg Wasserstoff und ermöglichen so eine Reichweite von rund 300 km. Ist eine höhere Reichweite gefragt, kann ein ­weiterer Tank im Heckbereich ergänzt werden, was die Reichweite auf bis zu 530 km steigern soll.     §

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