Mercedes-Benz: Elektrifizierter Segmentbegründer

Als zweites gewerbliches Modell nach dem eVito soll der neue Mercedes-Benz eSprinter die konsequente Elektrifizierung bei Mercedes-Benz Vans fortsetzen. Vorgestellt wurde die E-Variante des Begründers des »Sprinter-Segments« im Dezember in sechs deutschen Großstädten. Welche Aspekte Fuhrparks bei der Umstellung auf den Elektroantrieb berücksichtigen müssen, soll der neue »eCharging Planner« beantworten, der das »eDrive@Vans«-Ökosystem um ein umfassendes Beratungs-Tool ergänzt.

Lesedauer: min

Der eSprinter will ein möglichst großes Anwendungsspektrum urbaner Logistik abdecken und steht zunächst als Kastenwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 t zur Verfügung. Sein maximales Ladevolumen beträgt 10,5 m³ – analog zum Sprinter mit Verbrenner. Der Elektroantrieb im eSprinter treibt die Vorderräder an und leistet wie das Diesel-Einstiegsaggregat 85 kW mit einem Drehmoment von bis zu 295 Nm. Ein flexibles Zulade- und Batteriekonzept gestattet darüber hinaus eine Anpassung an individuelle Bedürfnisse. So beträgt die Reichweite nach Anbieterangaben mit einer nutzbaren Batteriekapazität von 47 kWh (installiert: 55 kWh) 168 km bei einer maximalen Zuladung von 891 kg. Eine zweite Batterieoption bietet 35 kWh nutzbare Kapazität (installiert: 41 kWh) mit einer Reichweite von 115 km (Herstellernennung). Im Gegenzug steigt die maximale Zuladung auf 1 045 kg.

Für Flexibilität sorgt eine Schnellladefunktion, dank der binnen 30 Minuten rund 80 % der Energie nachladbar sind. Die Höchstgeschwindigkeit lässt sich auf 80 km/h, 100 km/h oder bis zu 120 km/h konfigurieren.

Fahrprogramme und Rekuperationsmodi

Die Fahrprogramme »E+«, »E« und »C« werden über den Fahrprogrammtaster in der Mittelkonsole ausgewählt. Je nachdem fährt der eSprinter entweder besonders effizient oder legt den Schwerpunkt auf höheren Komfort, indem beispielsweise die Klimatisierung zugunsten einer höheren Reichweite angepasst wird.

Vier Modi (»D-«, »D«, »D+« und »D++«) regeln den Grad der Rückgewinnung der beim Bremsen entstandenen Energie und lassen sich durch Lenkradschalt-Paddles auswählen. In der Fahrstufe »D-« wird das vorausschauende Fahren mit nur einem Pedal möglich. In der Stufe »D++« soll der eSprinter geradezu »segeln«.

Bei der Rekuperation lädt die Batterie beispielsweise bei Bergabfahrten auf, statt die Energie beim Bremsen zu verlieren. Die Einstellung für Fahrprogramm und Rekuperationsstufe wird via Display angezeigt.


eDrive-Ökosystem für die individuelle Mobilitätswende

Vielen Fuhrparks und Flottenbetreibern ist wichtig, vor dem Wechsel auf elektrische Antriebe eine genaue Analyse der Machbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Effizienz durchzuführen. Typische Fahrprofile, Einsatzzeiten, Reichweiten sowie Ladezeiten sind hier entscheidende Parameter – und bedürfen einer ganzheitlichen Betrachtung. Im Rahmen seiner »eDrive@Vans«-Strategie hat Mercedes-Benz Vans diesem Bedürfnis Rechnung getragen und ein Ökosystem für die individuelle Mobilitätswende etabliert. Wesentliche Punkte des Services sind die Beratung bei der Auswahl des Fahrzeugs, die Unterstützung mit neuen Tools und die Betrachtung der Gesamtbetriebskosten.

Mit der »eVan Ready App« und dem »eCost Calculator« verfügt Mercedes-Benz Vans bereits über Tools, die Unternehmern und Fahrern ermöglichen, anhand von Aufzeichnungen aller Fahrten über einen bestimmten Zeitraum herauszufinden, ob ein Elektrofahrzeug für ihren Einsatzbereich geeignet ist – und welche Einsparungen sich daraus ergeben würden.

Vor allem bei größeren Flotten stellen sich jedoch Fragen zur Ladeinfrastruktur: Können alle Fahrzeuge gleichzeitig am Betriebshof geladen werden? Reicht die aktuelle Stromver­sorgung aus oder sind zusätzliche Installationen erforderlich? Schließlich geht es bei der Entscheidung zum Umstieg auch um den Investitionsbedarf, der auf Fuhrparks zukommt – und Einsparungen, die dem entgegenstehen. Der von Mercedes-Benz Vans mit Kunden entwickelte »eCharging Planner« soll diese Fragen in drei Schritten beantworten. Dazu nimmt das web-basierte Tool eine auf den Betrieb zugeschnittene Analyse für den Umstieg von konventionellen auf batterieelektrische Fahrzeuge vor (siehe Kasten »Fakten« auf dieser Seite).

Ladeinfrastruktur: Beratung und praktische Umsetzung

Neben Analyse und Beratung bietet Mercedes-Benz auch Hard­ware-Lösungen für die Ladeinfrastruktur: Für Einzelkunden ist die kompakte »Mercedes-Benz Wallbox Home« im Teilverkauf erhältlich. Sie muss von einem – vom Kunden frei wählbaren – fachkundigen Elektriker gemäß den lokalen Vorschriften installiert werden. Noch umfangreicher ist das Angebot für Kunden mit mehr als zwei Fahrzeugen an einem Standort: Mit dem Ladeinfrastrukturangebot für Flottenkunden begleitet Mercedes-Benz Vans Fuhrparks – gemeinsam mit einem ausgewählten Partner – von der Beratung und der Standortvorbereitung über die Installation der Lade-Hardware bis hin zu Wartung und Support.

Für deutsche Flottenkunden wird zusätzlich eine intelligente Ladelösung mit Vernetzung von Fahrzeug und einer kompatiblen Ladesäule angeboten. Dadurch können Lastspitzen vermieden oder zumindest reduziert und somit Kosten eingespart werden.

Mehrwertpakete für Elektrofahrzeugflotten

Von Anfang an sollen eSprinter-Kunden auch in den Genuss des Mehrwertpakets von »Mercedes Pro connect« kommen, von dem speziell Flottenbetreiber profitieren, die elektrisch angetriebene Fahrzeuge in ihren Fuhrpark integrieren möchten. So umfasst das Mehrwertpaket »Digitalisiertes eVan Management« zwei Dienste, die alternativ voneinander angewendet werden können. Dank des Services »Ferngesteuertes Lade-Management« ist es möglich, bereits vor Fahrtbeginn Fahrzeuge zu temperieren. Dadurch kann die für die Klimatisierung benötigte Batterieladung reduziert und für größere Reichweiten eingesetzt werden. Bei »Intelligentes Lade-Manage­ment« können Flotten-Manager eine Elektrofahrzeugflotte gestaffelt laden und die notwendige elektrische Anschlussleistung minimieren.    t

Firmeninfo

Daimler Truck AG

Mercedes-Benz Special Trucks - HPC 185
76742 Wörth

Telefon: +49 (0) 7271 71-0

[0]
Socials