MAN: E-Lkw beweist als Streufahrzeug seine Wintertauglichkeit

Als erstes niederländisches Unternehmen hat De Jong Zuurmond drei neue MAN eTGM in den Fuhrpark aufgenommen. Der Wartungsdienstleister für Fern- und Wasserstraßen hat im schneereichen Winter 2020/21 in den Niederlanden den vollelektrischen 26-t-Lkw erstmals als Winterdienst-Fahrzeug eingesetzt – und damit den Nachweis erbracht, dass sich Elektro-Lkw auch bei winterlichen Temperaturen betreiben lassen.

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De Jong Zuurmond ist das erste niederländische Unternehmen, das seinen Fuhrpark mit dem Elektro-Lkw MAN eTGM erweitert hat. Bereits drei der vollelektrischen 26-Tonner setzt das Unternehmen ein. Zur Elektroflotte des MAN-Kunden gehört zudem ein Transporter vom Typ eTGE. Die Elektro-Lkw von MAN setzt De Jong Zuurmond für die Behörde Rijkswaterstaat sein. Sie gehört zum niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft und ist unter anderem für die nationalen Straßen und Wasserwege zuständig. Rijkswaterstaat hat De Jong Zuurmond vor einigen Jahren gebeten, auf klimafreundliche Technik und Fahrzeuge umzustellen. Die Erweiterung der Elektroflotte mit eTGM ist ein Baustein in der Dekarbonisierungsstrategie des Wartungsdienstleisters. De Jong Zuurmond erzeugt den Strom für eTGM und eTGE in eigenen Solar- und Windkraftanlagen.

»Strecke machen« auch auf glatten Straßen

Die vollelektrischen 26-t-Lkw von MAN haben sich schnell als effiziente Ergänzung der Flotte erwiesen. Die eTGM werden überwiegend für Straßenmarkierungsarbeiten eingesetzt, in diesem Winter kam ein Fahrzeug darüber hinaus erstmals als Streufahrzeug zum Einsatz.

In den Niederlanden gibt es spezielle Streufahrzeuge für den geografisch bedingt eher seltenen Bedarfsfall. Bei entsprechendem Schneefall werden die Bauunternehmen angefragt, ob sie freie Kapazitäten bei ihren Kippern haben. Diese werden dann für die Zeitdauer des Wintereinbruchs mit einem Nachrüstsystem versehen und die Silos mit dem Streugut auf der Kippfläche verzurrt. Der Streuantrieb des Aufbaus erfolgt über eine an die Radnabe angeflanschte Hydropumpe an der letzten Achse. Damit wird auch die gewünschte Proportionalität zwischen Geschwindigkeit und Streumenge hergestellt. Bei De Jong Zuurmond wurde der Streuaufbau auf dem vorhandenen Wechselbrückensystem des eTGM für die Zeit des Wintereinbruchs montiert. Und dann fuhr der Elektro-Lkw über die schnee- und eisbedeckten Straßen, um zu streuen.

Die Energie für den eTGM liefern Lithium-Ionen-Batterien aus dem Volkswagen-Konzern. Diese sind unter dem Fahrerhaus über der Vorderachse angeordnet, wo bei herkömmlichen Fahrzeugen der Diesel-Antriebsstrang platziert ist. Weitere Batterien befinden sich am Fahrzeugrahmen. In Schub- und Bremsphasen wird die Bewegungsenergie des Fahrzeugs in elektrische Energie umgewandelt und in die Batteriespeicher zurückgeführt. Das erhöht die Reichweite merklich.


Gut für Umwelt und Ohren

»Mit dem eTGM konnten wir unsere Elektroflotte stärken und unserem Ziel, emissionsfrei zu werden, ein gutes Stück näher kommen. MAN ist zurzeit der einzige Hersteller, der für uns geeignete Elektro-Lkw fabrikfertig liefern kann«, sagt Unternehmer Gerrit Zuurmond. Doch nicht nur die Umwelt profitiere von den Neuzugängen, fügt er hinzu. Auch von den Mitarbeitenden kämen positive Rückmeldungen: »Unsere Fahrer und Fahrerinnen genießen die Ruhe bei der Arbeit, denn im eTGM sowie im eTGE sind keine lauten Motorengeräusche zu hören. Außerdem haben die Fahrzeuge ein ausgesprochen hohes Drehmoment. Wenn wir an einer Ampel mit dem eTGM losfahren, können andere Lkw nicht mit uns mithalten.«

Stärke zeigen bei Leistung und Komfort

Der eTGM wird von einem 264 kW (360 PS) leistenden Elektromotor angetrieben, der ein Drehmoment von maximal 3 100 Nm erreicht. Die Fahrerkabine ist von luftgefederten Sitzen bis zur Heizung mit denselben Merkmalen ausgestattet wie andere Lkw. Nebenaggregate wie Servolenkung, Luftkompressor oder Klimaanlage werden elektrisch betrieben und über das Energie-Management bedarfsabhängig und damit energiesparend gesteuert.    t

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