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Kubota: Mit neuer Strategie und neuen Motoren auf deutlich mehr Wachstum in Europa setzen

Mit der Intermat hat sich der japanische Motorenspezialist Kubota die richtige Bühne aus­gesucht, um in Europa ein Zeichen zu setzen. Das Unternehmen will seinen europäischen Geschäfts­bereich künftig weiter ausbauen und setzt dabei auf neue Motor-Entwicklungen sowie die Ausweitung des kompletten Vertriebsweges und der ­Kundenbetreuung.

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Viele Antworten wollte Kubota auf der Intermat liefern und genau das hat der Motorenhersteller in Paris auch getan. Die Botschaft war klar: man will die Nähe zum Kunden schaffen und sich in Europa noch weiter festigen. Ein erster Schritt dürfte dabei die Entwicklung neuer Antriebslösungen gewesen sein, die auf die Anforderungen des Marktes im Hinblick auf die künftige EU-Abgasstufe V entwickelt wurden. Zudem hat Kubota auf der Intermat den Prototypen eines künftig folgenden Micro-Hybrid-Motors vorstellen können.


Europäischen Geschäftsbereich weiter stärken

Im Gespräch mit dem bauMAGAZIN stellte Yasukazu Kamada, General Manager der En­gine Division, klar, dass die Ziele für die nächsten Jahre gesteckt sind: »In Europa haben wir starke und gute Partnerschaften entwickelt und genau diese möchten wir in Zukunft noch weiter ausbauen. Wir sind optimistisch, mit unseren neuen Produkten am europäischen Markt expandieren zu können und setzen dabei auf eine Strategie, die verstärkt auf Wachstum ausgerichtet ist.« Unterstrichen hat Kubota diese Aussage mit der erst vor kurzer Zeit gegründeten Business Unit En­gine Europe (BUEE), die den europäischen Geschäftsbereich des Unternehmens mit Hauptsitz in Japan weiter stärken soll.
Gleichzeitig möchte Kubota mit der Unit der Tatsache Rechnung tragen, dass viele seiner Motoren derzeit von anderen Herstellern in Fahrzeuge und Maschinen verbaut werden – eine Entwicklung, die sich laut Yasukazu Kamada auch künftig fortsetzen dürfte. »Wichtig ist, dass das Unternehmen mit seiner neuen Business Unit En­gine Europe noch flexibler auf dem europäischen Markt agieren kann und dabei eigenständiger gegenüber unserem Hauptsitz in Japan ist«, ergänzte Kamada. Ein weiteres zentrales Thema stellte für Kubota die Einführung der EU-Abgasstufe V dar, die Anfang 2019 ansteht. Durch die weltweite Einführung neuer und strengerer Abgasnormen wie zum Beispiel in den USA, in der EU und in Japan, nimmt dieses Thema eine tragende Rolle ein. Alle Hersteller sind dazu verpflichtet, für ihre Maschinen Motoren einzusetzen, die nach den neuesten Abgasnormen zertifiziert und mit neuem elektronischen Management sowie Abgasnach­behandlungssystemen ausgestattet werden. Alle Motoren müssen die für die jeweilige Vertriebsregion und das entsprechende Marktsegment verbindlichen Emissionswerte einhalten.

Vor diesem Hintergrund hat Kubota nach eigener Aussage die notwendigen Maßnahmen ergriffen, um die unterschiedlichen Vorgaben auf der Welt für eine Zertifizierung zu erfüllen. Mit Blick darauf hat der Motorenspezialist eine Reihe neuer Motoren auf der Intermat vorgestellt, die der neuen Abgasnorm entsprechen sollen.

Zusammen mit Marcus Blume, dem Director der Business Unit Engine Europe, stellte Kamada während der offiziellen Kubota-Pressekonferenz zum ersten Mal die neue Baureihe 09 vor. »Den Anfang macht das neue 5-l-Modell V5009, womit wir uns im Leistungsbereich über 200 PS in Europa präsentieren wollen«, so Kamada.

»Überragende Kraftstoffeffizienz«

»Wir sind stolz auf die Entwicklung und Einführung der neuen 09-Baureihe in Europa und sehen in diesem Zusammenhang natürlich auch die möglichen Wachstumschancen. Die neuen Motoren überzeugen mit einer überragenden Kraftstoffeffizienz, einer hohen Flexibilität beim Einbau und der bewusst servicefreundlichen Konstruktion«, sagte Marcus Blume. Laut Kubota geht der V5009 im kommenden Jahr in Serienproduktion. Um die Baureihe 09 weiter auszubauen, wollen die Japaner außerdem die Modellvariante V4309 einführen, ein 4-Zylinder-Motor mit einer Nennleistung von 115,7 kW (157,3 PS) und ­einer Nenndrehzahl von 2 200 min⁻¹.

Der Motor erreicht sein ­maximales Drehmoment von 649,6 Nm bei Drehzahlen von 1 500 min⁻¹ bis 1600 min⁻¹. Als Highlight stand überdies der neue 1,9-l-Motor WG1903 mit drei Zylindern im Messemittelpunkt (das bauMAGAZIN berichtete bereits in Heft 4/18, Seite 66). Dieses Modell wurde speziell für die Verwendung von Flüssiggas (LPG), Benzin und Erdgas sowie für Dual-Fuel-Anwendungen entwickelt. Aller Voraussicht nach geht der WG1903 ab 2019 in die Serienproduktion.
Darüber hinaus stellte Kubota ­eine Weiterentwicklung in Form des V1505-CR-T vor, einem kompakten und mit DOC (Dieseloxidationskatalysator) sowie DPF (Dieselpartikelfilter) ausgestatteten Motor, der sich die höhere Effizienz des Common-Rail-Systems zunutze macht. Mit viel Aufwand und einer spürbaren Begeisterung setzte Kubota auf der Messe aber auch das Thema Europa in den Mittelpunkt: »Die Intermat 2018 bietet uns nicht nur die Chance, neue Antriebslösungen zu präsentieren, sondern auch zu zeigen, wie groß unser derzeitiges Engagement für den europäischen Markt und unsere Kunden ist«, so Marcus Blume.

Im Vorfeld der Einführung der EU-Abgasnormstufe V 2019 und 2020 befinden sich die OEM in Europa in einer entscheidenden Phase. Nicht zuletzt deshalb setzt Kubota im Moment auch alles daran, sich auf die neuen Bedingungen und Bedürfnisse der Kunden einzulassen. Natürlich hofft der Motorhersteller gleichzeitig darauf, auch weiterhin zu den bevorzugten Herstellern von Industriemotoren im Segment unter 100 PS zu bleiben.

Von Technologien, die sich DOC (Dieseloxidationskatalysator), DPF (Dieselpartikelfilter) und SCR (selektive katalytische Reduktion) zunutze machen, werden bis hin zu den Dual-Fuel-Lösungen aus Sicht von Blume viele Bereiche künftig von spannenden Veränderungen begleitet sein.   

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