Sean McCusker, Geschäftsführer der Jürgen Kölsch GmbH, und Rüdiger Christophel, Geschäftsführer der C. Christophel GmbH, sehen der Messe mit Optimismus entgegen. Zusammen mit ihren Teams werden sie an insgesamt vier Orten vertreten sein. Einmal am Hauptstand, dann im Kieswerk Obermayr, das nördlich an das Messegelände der Bauma grenzt, darüber hinaus auf dem Rubble-Master-Stand und bei Zemmler / Arjes.
RM packt Innovationen in seine Mittelklasse
Das »X« in der Typenbezeichnung steht bei Rubble Master für die »Next«-Philosophie. Zur bekannten »RM120X« haben sich die »RM100X« und die »RM90X« hinzugesellt. Die »RM70GO« bleibt damit vorerst das Einsteigermodell. Die »X«-Maschinen bestechen durch ausgefeilte Assistenz-Systeme, noch mehr Anwenderfreundlichkeit, zahlreiche digitale Features und eine Optimierung von Bedienbarkeit, Technik und Aufbau. Die Steuerung erfolgt über einen komfortablen Touchscreen.
Rubble Master vermeldet sechs neue Funktionen wie Auto / Start und Auto / Stop, einen Servicemodus und zahlreiche Diagnosefunktionen. Auch die Servicezugänglichkeit, etwa des Motors, wurde erheblich verbessert. Optimiert wurde zudem das Herz des Prallbrechers, also der Rotor und die Schlagleisten. Ihre »Seelenlage« melden die »X«-Maschinen über drei mächtige LED-Leisten am Heck. Diese signalisieren weithin sichtbar, wie es um Auslastung und Output steht. Drei weitere, farbige Leuchtelemente zeigen von außen an, ob die Maschine arbeitet (grün), sich im Wartungsmodus befindet (gelb) oder ob ein Fehler vorliegt (rot).
Zahlreiche Exponate vertreten
Kölsch und Christophel zeigen die neue »RM100X« mit einem Maximaldurchsatz von bis zu 250 t/h. Der vergleichsweise kleine »RM70GO 2.0« wird ebenfalls am Kölsch-Stand vertreten sein. Eine weitere »X«-Maschine wird das Unternehmen an seinem eigenen vorstellen: den neuen »RM90X« mit Nachsiebeinheit. Bilder der »X-Innovationen« von Rubble Master waren bei Redaktionsschluss leider noch nicht verfügbar. Ebenfalls am Rubble-Master-Stand wird ein völlig neu konstruierter Backenbrecher namens »RM-J110X« vorgestellt.
Raupenmobiles Förderband
Wo große Mengen an Schüttgut aufzuhalden sind, kommen viel zu oft Radlader und Bagger bzw. Muldenkipper zum Einsatz. Warum »zu oft«? Weil Förderbänder diesen Job fast immer wirtschaftlicher, umweltfreundlicher und materialschonender erledigen – vor allem aber oft auch vollautomatisch. Zudem erhöhen Bagger und Lader die Emission von Abgas und Staub, entmischen das Produkt und verdichten bei der Überfahrt ungewollt das vormals aufwändig aufbereitete Schüttgut. Besonders ärgerlich ist das z. B. bei weichem Schotter aus Kalkstein. »Wer ein Telestack-Haldenband im Einsatz hatte, sei es auch nur zur Probe, will es fast immer behalten«, so Sean McCusker. Telestack-Bänder gelten als unverwüstlich, haben sie sich ihre Sporen doch in extrem anspruchsvollen Anwendungen wie der Beladung von Schiffen und Zugwaggons verdient. Sie sind auf dauerhafte Höchstleistung ausgelegt.
Aktuell ein Jahr auf dem Markt – und von Anfang an eine kleine Sensation – ist das teleskopierbare Telestack »TSR40«. Normalerweise sind Haldenbänder entweder mobil oder teleskopierbar. Das »TSR40« ist beides. Es ist raupenmobil und kann den vorderen Teil des Haldenbandes, auch während des Betriebs, aus- und einfahren. Darüber hinaus ist es ungemein transportfreundlich. Bänder in dieser Größe werden für den Transport normalerweise zerlegt und vor Ort wieder zusammengesetzt. Das »TSR40« fährt ohne Demontage, aus eigener Kraft, auf den Tieflader und auch wieder von diesem herunter.
Die Leistungsdaten: Pro Stunde können bis zu 600 t Material bewegt werden, Halden erreichen ein Gesamtvolumen von bis zu 40 000 m3, das entspricht etwa 60 000 t bei einem Schüttgeweicht von 1,6 t/m3. Die ausgefeilte Gitterkonstruktion des ausfahrbaren Bandsegmentes verbindet maximale Festigkeit mit Gewichtsersparnis. Vom Eingabetrichter bis zum Abwurfpunkt werden knapp 40 m überbrückt. Das »TSR40« weist eine Transportbreite von 3 m, eine Höhe von 3,5 m und eine Länge von 23,2 m auf. Der Antrieb des Bandes erfolgt dieselelektrisch, sodass entweder der integrierte Dieselmotor als Leistungsquelle dient, oder es wird, bei externer Stromversorgung, vollelektrisch gearbeitet, mit der entsprechenden Einsparung an Dieselkraftstoff und Emissionen.
Live im Kieswerk
Eine klassische Bauma-Demo-Location, nördlich des Messegeländes und an der Ottendichler Straße gelegen, ist das Kies-, Wasch- und Quetschwerk der Obermayr GmbH & Co.KG. Hier wird Rubble Master sein bekanntes Top-Modell aus der »X«-Serie, den Prallbrecher »RM120X«, in Aktion zeigen. Ebenfalls vertreten sein wird die Powerscreen-Kompaktsiebanlage Chieftain »1700-X« in der Drei-Deck-Variante.
Zwei weitere Bänder
Das raupenmobile Telestack-Haldenband »TC424X«, ebenfalls bei Obermayr im Einsatz, ist in der Lage, Schüttgut bei einem Durchsatz von bis zu 400 t/h auf eine Höhe von über 10 m aufzuhalden. Ein weiteres Haldenband des irischen Herstellers, das kettenmobile »LF 520«, wird auf dem Liebherr-Gelände im Kieswerk Obermayr in Aktion gezeigt werden. Bei einem Durchsatz von bis zu 500 t/h können Haldenhöhen von knapp 9 m erzielt werden. Aufgrund des extrem niedrig gehaltenen Aufgabetrichters ist das Beladen mit Bagger und Lader problemlos möglich. Die Beschickung des Bandes übernimmt interessanterweise ein selbstfahrender Liebherr-Radlader.
Powerscreen »Warrior 2100«
Zurück zum Gemeinschaftsstand von Kölsch und Christophel: Hier wird die »Warrior 2100« in der Drei-Wellen-Ausführung gezeigt. Hervorzuheben sind die enormen Beschleunigungswerte des Siebes, dank seines kraftvollen Antriebs. Es ist dieser enorme Punch, der auch adhäsive Aufgaben klassiert oder etwa hartnäckige, festgebackene Lehmanteile sicher vom Produkt trennt. Den schnellen Wechsel der Siebe unterstützt der problemlose Zugang durch die High-rise-Siebbox. Die Förderbänder für den Austrag sind hydraulisch höhenverstellbar und können so optimal auf die Art der Produkte angepasst werden.
Portafill mit Hochdruck an neuer Siebanlage dran
Portafill stellt außerdem höchste Ansprüche an Sicherheit und Leistung. Deshalb ist noch nicht klar, ob die Portafill »MR-8« das Licht der Bauma erblicken wird. Diese Grobstücksiebanlage wird weitgehend auf der »MR-6« basieren und soll deren konstruktionsbedingte Vorteile mit einem Plus an Output verbinden. Ihr Erfolgsgeheimnis: niedriges Gewicht und eine clevere Anordnung des Sammelbandes unter dem Siebkasten für eine lange Ausführung der Haldenbänder und damit ein weit vom Aufgabetrichter entferntes Ausbringen der Fraktionen. Es bleibt zu hoffen, dass die Messemaschine den Ansprüchen der Portafill-Perfektionisten gerecht wird.
Neuer mobiler Brecher in XXL
Eine echte Wildcard werden Kölsch und Christophel auf der Bauma mit einer noch nie gezeigten Gastmaschine ausspielen. Diese Maschine wird ein Zerkleinerungsprinzip mobil machen, das in der Form bislang nur stationär verfügbar war. Mehr war zu dieser Maschine aktuell noch nicht zu erfahren.
Zemmler zeigt Doppelsiebtrommeln
Anfang 2024 hat Kölsch die Produkte von Zemmler ins Portfolio aufgenommen. Das Besondere an den Zemmler-Anlagen ist die Ergänzung der inneren Siebtrommel durch eine äußere. Das sorgt dafür, dass in einem Arbeitsgang drei sehr präzise definierte Trennschnitte ausgegeben werden können. So wird auf dieser Bauma auch ein Ansprechpartner von Kölsch am Zemmler / Arjes Stand vertreten sein.
Zemmler zeigt unter anderem seine »Multi Screen MS3200«, eine speziell für Kleinbetriebe und Kommunen sowie den Garten- und Landschaftsbau entwickelte Doppelsiebtrommel. Den Maximaldurchsatz von bis zu 60 m3/h erzielen die zwei ineinander angeordneten Trommeln in der Länge von 3 m bzw. 3,9 m. Eine weitere, wenn auch wesentlich kleinere Doppeltrommel-Siebanlage von Zemmler, die »MS16Pro«, wird ebenfalls ausgestellt. Sie ist konzipiert für den stationären Einsatz und maximale Durchsätze von bis zu 30 m3/h.
Der meistgesuchte Zerkleinerer der Bauma
Weil Zerkleinern und Sieben oft Hand in Hand gehen, passt der auf dem Zemmler / Arjes-Stand gezeigte kompakte »Arjes Compaktor 300« zum Thema. Er ist der vielleicht meistgesuchte Zerkleinerer seiner Klasse auf der Bauma, wie die Unternehmen mitteilen. Neben dem Preis-Leistungs-Verhältnis biete er ein Wellen-Schnellwechselsystem. Seine Steuerung ermögliche das Abrufen vordefinierter Zerkleinerungsprofile, sodass der optimale Wellenlauf vorgezeichnet ist.d