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Kobelco: Breit aufgestellt im Gesteinsabbau

Den ersten Schweizer 50-Tonner der neuen Kobelco-Generation hat Hand Baumaschinen an das Urner Unternehmen Baumann Epp Bau ausgeliefert. Der Kobelco SK530LC-11 bewährt sich inzwischen im anspruchsvollen Direktabbau hochwertiger Granitvorkommen in den Alpen.

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Im Urner Reusstal bei Wassen am Gotthard liegt auf 980 m Höhe der Steinbruch Standel von Baumann Epp Bau. Der Standort ist seit 2016 der dritte Gewinnungsbetrieb des familiengeführten Tiefbauunternehmens aus Bürglen. Waren es anfangs meist Bausteine für Hochwasser- und andere Schutzbauten, verarbeitet man heute u. a. den Aaregranit zu hochwertigen Natursteinprodukten, die als »Gotthardgranit« vertrieben werden.

Neben »formwilden« Steinen von 200 kg bis 5 t, umfasst das Programm zwei- bzw. vierlagig bearbeitete Steine für naturnahe Hangverbauungen, Bodenplatten sowie regelmäßige Steinquader und Mauersteine, die von Steinmetzen vor Ort produziert werden. In periodischen Abständen durch einen Lohnbrecher im Betrieb aufbereitet, stehen auch Schroppen, Schotter und Splitte im Angebot, die vorrangig in Steinkörben oder als Wegebefestigung Verwendung finden. Gesägte Plattenware oder Gestaltungsobjekte aus dem charakteristisch gekörnten Gestein vervollständigen das Programm. In Summe erreicht die jährliche Produktion in Standel bis zu 20 000 t.

Anspruchsvolle Gewinnung

Gut 9 ha umfasst die Abbaufläche, die sich auf etwa 600 m Länge unterhalb steil abfallender Felswände entlang der Reuss erstreckt. Insgesamt 800 000 t Material werden in fünf Etappen entnommen, wobei die ausgebeuteten Zonen parallel mit unbelastetem Deponiematerial verfüllt (ca. 500 000 m³) und renaturiert werden. Abgebaut wird ein alter Felssturz, dessen Gesteinsmassen am bewaldeten Hangfuß in 4 m bis 5 m tiefen Bodenschichten anstehen. Meist ohne Lockerungssprengungen legen schwere Bagger per Felsschaufel oder Reißzahn die oft mehrere Tonnen schweren Granit­blöcke frei. Besonders große Kaliber mit Kantenlängen bis zu 10 m x 10 m werden per Bohrlafette und Spaltgerät vor Ort zerkleinert.


Seit Jahren setzt Baumann Epp auf Baggertechnik des japanischen Herstellers Kobelco. Auch beim neuen 50-t-Flaggschiff der Standel-Flotte: Im Oktober übernahm das Unternehmen als erster eidgenössischer Kunde den SK530LC-11 vom Schweizer Händler Hand Baumaschinen (Thörishaus) mit dem man seit fast 30 Jahren zusammenarbeitet.

Die Qualität entscheidet

»Wir sind echte Überzeugungstäter«, bestätigt Bernhard Epp, der das auf Ende der 1950er-Jahre zurückgehende Unternehmen 2008 von Co-Gründer Martin Baumann übernahm und heute mit Sohn Patrik und Tochter Stefanie führt. »Schon 1983 entschieden wir uns für den 20-Tonner 907, als überhaupt erst zweiten Kobelco-Bagger in der Schweiz. Seine überragende Zuverlässigkeit auf der Baustelle ließ weitere Maschinen folgen und auch für unseren ersten Steinbruch lieferte uns Hand Baumaschinen 2002 den 30-Tonner Kobelco SK330N LC.«

Heute dominieren türkisfarbene Maschinen den Gerätepark mit rund 20 Kettenbaggern zwischen 1 t und 50 t. Im Unternehmen ist die Organisation der überregionalen Tief-, Erd- sowie Wasserbauaktivitäten und der angeschlossenen Steinbruchsparte personell und maschinentechnisch eng verzahnt. Entsprechend müssen sich die durchweg als Kurzheck-Versionen ausgeführten Midi-Bagger, kompakten 15-Tonner und 25- bis 30-Tonner bei unterschiedlichsten Aufgaben bewähren, wobei ihnen vor allem eine große Standfestigkeit und hohe Kräfte bzw. Anbauleistungen am Ausleger zugutekommen.

Das Vertrauen bestätigt

»Genau diese Eigenschaften waren auch bei der neuen Schlüsselmaschine für den Steinbruch Standel gefragt«, erklärt Vladan Dimovic, Verkaufsleiter bei Hand Baumaschinen und zuständig für den Premierenauftrag des SK530LC-11. »Tatsächlich war diese Order nicht nur aufgrund ihres Volumens für uns etwas Besonderes, zeigt sie doch das große Vertrauen, das Baumann Epp Bau in uns und die Kobelco-Technik setzt«, so Dimovic.

Wie das Schwestermodell SK500LC-11 besitzt auch der über 52 t schwere SK530LC-11 einen Stufe-V-konformen 13-l-Hino-Turbomotor mit 300 kW Motorleistung (1 700 Nm bei 1 400 min‐¹). Die leistungsoptimierte »Heavy Lift«-Hubhydraulik und das breite Verstelllaufwerk (Spurweite: 2 890 mm) ermöglichen hohe Kräfte beim Graben und Reißen – laut Anbieter selbst bei maximaler seitlicher Auslage der Standard-Arbeitsausrüstung (Ausleger: 7 m, Stiel: 3,45 m) von rund 12 m. Dabei soll der große Kobelco mit feinfühligen Steuerbewegungen und schnellen, maßstabsetzenden Arbeitsspielen in der 50-t-Klasse punkten. Augenmerk schenkten die Entwickler auch dem Fahrerarbeitsplatz und der täglichen Wartung: Die Kabine im »Performance-X-Design« will mit hoher Ergonomie aufwarten dank luftgefedertem Grammer-Sitz und einstellbarer Bedienelemente. Ein 10"-Monitor zeigt die Betriebszustände an und liefert die Bilder der serienmäßigen Rundum-Überwachung. Bodennahe oder leicht auf dem Oberwagen erreichbare Servicepunkte erleichtern die Wartungs-Checks.

Nach den ersten Betriebswochen zeigt sich auch Steinbruchleiter Elias Tresch mit dem Kobelco SK530LC-11 vollauf zufrieden. Vor allem in den Disziplinen Hubkraft, Standfestigkeit und Steigfähigkeit punktet die Maschine und erfüllt auch in einem anderen Aspekt alle Erwartungen: Trotz regelmäßiger Einsätze im obersten Leistungsbereich bleibt der Verbrauch unter 40 l/h und pendelt im Schnitt zwischen 33 l/h und 36 l/h.    t

Firmeninfo

Kobelco Construction Machinery Europe B.V.

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