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Kleemann: Mobile Siebanlage optimal nutzen

Mit dem Einsatz einer Klassier­siebanlage kann der Brech- und Sieb­prozess in Naturstein- oder auch Recyclinganwendungen effizienter gestaltet werden. Um ein hochwertiges Endprodukt zu erzielen, gilt es die Siebanlage individuell an die Anwendung anzupassen. Dafür müssen einige Faktoren beachtet werden, wie der Brech- und Siebanlagen­spezialist Kleemann unterstreicht.

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Gerade in den mehrstufigen Brech- und Siebprozessen gelten Klassiersiebanlagen als unersetzlich, um exakte Fraktionen zu erhalten. Diese werden später als genormter Zuschlagsstoff in der Asphalt- oder Betonproduktion eingesetzt. Eine Klassiersiebanlage kann auch alleinstehend eingesetzt werden, wenn beispielsweise eine klassierte Körnung Altasphalt der neuen Asphaltrezeptur beigemischt werden soll.


Mobile Lösungen können gegenüber der Stationärtechnik mit Flexibilität bei gleichzeitig hohen Leistungswerten punkten. Zudem werden die Anlagen direkt beim Haufwerk aufgestellt, sodass Materialtransporte reduziert werden können. Je nachdem, ob eine Zweidecker- oder Dreidecker-Siebanlage eingesetzt wird, werden drei bzw. vier Fraktionen produziert. Um eine hohe Durchsatzleistung bei möglichst geringem Verschleiß zu erzielen, müssen der Siebbelag, die Siebneigung und die Schichtdicke richtig gewählt werden. Je steiler die Siebneigung ist, umso größer muss die Siebmasche sein, da das Material schneller fällt und kürzere Zeit auf dem Siebdeck aufliegt. Wenn das Material besonders gründlich gesiebt werden soll, ist eine geringere Siebneigung ratsam. Dabei ist zwar der Durchsatz niedriger, aber das Ergebnis fällt präziser aus. Die Geschwindigkeit des Aufgabebands hat hingegen Einfluss auf die Schichtdicke. Wenn die Geschwindigkeit zu hoch ist, wird die Schichtdicke auf dem Siebdeck höher. Weil grobes Material dann aufgeschwemmt wird, ist die Absiebung ungenauer und zu feines Material kann ins Überkorn geraten.

Aufgabetrichter großzügig dimensioniert

Wichtig für eine hohe Durchsatzleistung und ein exakt klassiertes Endprodukt ist ein gut organisierter Materialfluss. So hat Kleemann den Aufgabetrichter seiner Mobiscreen-EVO-Siebanlagen großzügig dimensioniert, damit eine Beschickung per Radlader oder vorgeschalteter Brechanlage möglich ist. Das Material wird auf dem extrabreiten Aufgabeband von 1 200 mm zum Siebkasten transportiert. Um die Siebanlage flexibel an verschiedene Anwendungen anzupassen, lässt sich der Siebwinkel je nach Anforderung verstellen. Am Abwurf des Aufgabebands verteilt eine Prallplatte das Material gleichmäßig auf dem Siebbelag.

Siebbelag entscheidet

Die Qualität von Siebbelägen gilt als entscheidend für das Siebresultat. Je hochwertiger der Belag, desto genauer der Trennschnitt. Deshalb setzt Kleemann auf Siebbeläge, die hohen Anforderungen an Robustheit und Präzision gerecht werden. Zur Absiebung verschiedener Fraktionen und Materialien ist es wichtig, auf eine große Bandbreite an Siebbelägen zurückgreifen zu können. Die wichtigsten Unterschiede liegen in der Maschenform – Quadrat, Rechteck oder Harfe – sowie in der Beschaffenheit – Stahl oder Kunststoff.

Absiebung von feinem Material

Wenn die Maschengröße des Unterdecks zu fein gewählt ist, kann der Belag zukleben, da das feine Material anbackt. Je feiner die Drahtstärke ist, umso weniger Anbackungen gibt es und umso höher ist der Durchsatz. Dafür ist der Verschleiß höher. Bei dickerer Drahtstärke ist das Gegenteil der Fall: mehr Anbackungen und weniger Durchsatz – der Siebbelag ist dann robuster. Kunststoff-Siebbeläge bieten sich besonders für Feinmaterial und feuchtes Material an, da die Beläge stärker vibrieren und dadurch Anbackungen vermieden werden. Allerdings ist bei diesen Belägen der Trennschnitt nicht so scharf wie bei Stahl-Siebbelägen. Im Einzelfall kann es Sinn machen, dass das obere Deck grobmaschiger gewählt wird, damit das Unterdeck von dem groben Material freigeklopft wird.

Bei Anlagen, die oft Tausende Tonnen Gestein in jeder Arbeitsschicht bearbeiten, kommt dem Thema Wartung besondere Bedeutung zu. Bei den Mobi­screen-EVO-Sieben vereinfacht der großzügige Motorraum die Inspektion. Weitere Servicekomponenten sind über die umlaufende Arbeitsbühne mit Geländern erreichbar.

Durch den leichten Zugang zu den Siebdecks ist auch der Siebbelagswechsel für den Anwender bequemer. So kann zum Beispiel das Feinkornband abgesenkt werden, um den Zugang zum unteren Siebbelag zu ermöglichen. Der schnelle Siebbelagswechsel und die intuitive Bedienbarkeit der MS EVO machen eine flexible Anpassung an neue Anwendungen einfach.    §

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